schrauber2 schrieb:Nur das die Welt nicht homogen ist. Wenn ich reich wäre (was ist überhaupt "reich", ab 100T, 1Mio, 10Mio?), wäre ich bei Verabschiedung der Gesetze "mal weg". Warum sollte ich mir das antun?
Und zum 2., irgendwann ist auch die Kohle der Reichen "wegversteuert" und was dann?
Für mich persönlich ist jeder reich, der zum jetzigen Zeitpunkt mehr als 5 Millionen Euro Vermögen besitzt, und zwar egal, ob es frei verfügbar oder zum Beispiel in Immobilien gebunden ist. Aber das ist meine persönliche Definition. Man müsste mal schauen, ob es eine Definition für Deutschland gibt, ab wann jemand als reich gilt.
Die Welt ist ja, wie du sagst, nicht homogen und daher ist es von Land zu Land unterschiedlich, wie Reichtum definiert ist. Ich denke auch nicht, dass Reiche gern alle auswandern würden, denn in jenen Ländern, die geringe Lebenskosten haben, sind auch Infrastruktur, medizinische Versorgung etc. eher unterdurchschnittlich.
Vermögen wächst ja normalerweise an, meist anlagebedingt. Reiche haben ja ihr Geld nicht auf einem Sparbuch liegen, bei dem sie kaum Zinsen bekommen, sie veranlagen ihr Vermögen schon klüger. Das heißt, man kann jedes Jahr Steuern verlangen.
kuno7 schrieb:Ich finde man sollte den Kapitalismus laufen lassen wo er seine stärken hat und ihn da einbremsen, wo Probleme verursacht werden.
Das meine ich ja. Es war ja davon die Rede, dass durch das BGE die Preise so stark steigen würden, dass sich dann erst die Bedürftigen die notwendigen Dinge nicht mehr leisten können. Das ist für mich ein solches Problem, das du ansprichst. Die Grundversorgung muss immer gewährleistet bleiben, ist sie das nicht, muss der Gesetzgeber eingreifen.
Abahatschi schrieb:Ich verstehe unter "unterstützen" = helfen mit einem Differenzbetrag, nicht eine komplette Finanzierung.
Ist ja auch ein Differenzbetrag in Höhe des BGE. Es bekommt ja jeder, also auch die Reichen obendrauf, nur dass eben jedes Einkommen darüber hinaus normal versteuert wird und zusätzlich eben noch Vermögen. Das heißt, hohes Einkommen bedeutet höhere Einkommensteuer, so wie jetzt auch.
Abahatschi schrieb:Wieviel Gewinn genehmigt man den Produzenten von Dienstleistungen und Grundnahrungsmittel? Wahrscheinlich gar keins, denn die kriegen BGE..nein! das auch nicht...weil sie in ihrem Vermögen eine Firma haben.
Mal davon abgesehen: die Preise werden eh durch die BGE Steuern steigen.
Ich würde jedem das BGE geben und nur Einkommen durch Erwerbsarbeit jeglicher Art und Vermögen besteuern. Unternehmen dürfen schon Gewinn machen, so lange die Grundversorgung gewährleistet bleibt.
kuno7 schrieb:Warum sollte unqualifizierte Zuwanderung jemanden daran hindern Reinigungskräften mehr zu zahlen? Deren Notlage wird ausgenutzt, klar, eben darum muss ja umverteilt werden.
Eben.
chriseba schrieb:Bei entsprechendem Durchschnittseinkommen wäre es kein Wucher. Kommt auf die Kaufkraft der Währung an, ist aber ein ganz anderes und komplexes Thema. Die Grundversorgung selbst ist in Deutschland spottbillig. Aber niemand will nur die Grundversorgung haben. Auch Sozialleistungsempfänger möchten sich Dinge kaufen, die man gemeinhin als "Luxusartikel" versteht. Sei es die Playstation, der PC, ein neues Smartphone, oder gar ein Auto. So manch einer ist ja trotz Arbeitslosigkeit darauf angewiesen.
Wollen kann man viel.
;) Smartphone und Internet, sowie ein Computer zählen heute zum Standard, diese Dinge braucht man auch für Weiterbildung und Jobsuche. Ein Auto ist dann nötig, wenn es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt oder die zu selten fahren, als dass man zum Beispiel zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Arzt oder dergleichen und wieder nach Hause kommt. Eine Gehbehinderung ist auch ein Grund, ein Auto zu benötigen.
Das lässt sich ja alles sachlich argumentieren.
Wer darüberhinaus Luxus möchte, muss eben arbeiten gehen, es sei denn, es ist ihm aus irgendwelchen Gründen nicht möglich.
chriseba schrieb:Dann ersetze Iphone durch ein x-beliebiges anderes Smartphone. Die kosten durchweg in der Herstellung nicht annähernd das, was der Kunde am Ende zahlt. Und auch dem einkommensschwächsten wird der Besitz eines solchen ja zugestanden. Wie auch der eines Flachbildfernsehers.
Das stimmt natürlich, aber auch neue Smartphones müssen nicht teuer sein. Meine Smartphones kosten nie mehr als 200 Euro neu, weil ich einfach nicht einsehen, nur für einen Markennamen Geld auszugeben. Trotzdem sind sie technisch okay. Flachbildfernseher gibt es sicher auch in unterschiedlichen Preisklassen (ich weiß es nicht, ich sehe nicht fern und unser Fernseher ist 10 Jahre alt und wird so gut wie nie benutzt). Dass man Menschen einen Fernseher zugesteht, bedeutet ja nicht, dass es ein high end Gerät sein muss.
chriseba schrieb:30 oder 40 Seiten vorher haben einige BGE-Verfechter eindrucksvoll erklärt, warum man einem Sozialleistungsempfänger kein altes Gerät zumuten darf.
Alte Geräte sind ja nicht auf dem neuesten technischen Stand und viele Dinge funktionieren dann darauf nicht mehr. Man kann ja auch günstige Neugeräte kaufen, muss ja keine teure Marke sein.
chriseba schrieb:Toastbrot und Butter sind aber nicht knapp. Trotzdem schert es den Gesetzgeber aber scheinbar nicht, das die gute deutsche Markenbutter das Dreifache der Eigenmarke kostet.
Natürlich nicht, weil es ja die günstigsten Eigenmarken als Alternative gibt. Die Grundversorgung ist so ja gewährleistet. Einen Anspruch auf eine bestimmte Marke gibt es natürlich nicht. Wer darauf Wert legt, Markenprodukte zu kaufen, muss eben anderswo einsparen oder arbeiten gehen.