Negev schrieb:Bisher werden Arbeitslose wie Aussätzige behandelt. Hätte man damals einen anderen Ton angeschlagen ("fördern und fordern") und würde man heute einen anderen Ton finden - müsste man diese seelisch kaputten Menschen nicht wieder mühsam Integrieren.
Ebenfalls halte ich es für das beste Mittel der Inklusion, wenn einfacher Arbeiter Tür an Tür mit dem Rechtsanwalt wohnen könnte. Das gegenteil ist der Fall. Stichwort Gentrifizierung.
Da hast du sicherlich recht. Aber das hat ja auch nichts mit meinen Überlegungen zu tun, oder ich raff es grade nicht.
Es gibt Menschen, die können wirklich nicht auf dem Ersten Arbeitsmarkt existieren. Und das sind gar nicht mal so weniger- bzw. ich hab halt viel mit denen zu tun, deswegen ist mir das vielleicht präsenter; aber das muss man anerkennen und das ist auf jeden Fall eine heterogene Gruppe von Menschen, die auch zu groß ist, als dass man sie vernachlässigen könnte bei solchen Ideen;
Menschen mit schweren depressiven Phasen, Menschen mit Suchtproblem- die sind eben nicht jeden Tag voll einsatzfähig. Dafür gibt es den Zweiten Arbeitsmarkt- wenn es optimal läuft, dann haben die da einen Rahmen in dem sie menschenwürdig Inklusion erfahren. Das bedeutet - meiner Meinung nach, aber nicht nur meiner Meinung nach- auch Wertschätzung und den psychologischen Effekt eines Gehalts (das höher sein könnte, jaja), aber auch speziellen Kündigungsschutz oder eine sensible Anleitung, Supervision etc.
Das ist jetzt ein sehr konkretes Beispiel. Wie gesagt, das ist mir einfach sehr präsent und ich frage mich, wie das finanzierbar wäre, wenn ich Spenden und Wohlfahrt kritisch sehe als alleinige Geldquelle, selbst WENN die gewährleistet ist.
Wo kommen Finanzierungen her, wenn niemand von außen einen "Nutzen" davon hat?
teleman schrieb:Es gibt natürlich noch Kranken und Rentenversicherung.
In Wickipedia sind viele Modelle beschrieben. Von Kuba, Brasilien aber auch in reichen Ländern wie der Schweiz.
Hartz4 Empfänger leben beformundet und sind zu arm für so ein reiches Land.
Das System ist auch extrem teuer. Der Verwaltungsaufwand für Prüfung, Kontrolle und die vielen versteckten
Zuwendungen wie Busticket oder freier Eintritt GEZ usw.
Dann noch die Aufstockungen für Geringverdiener, Rentner die nach 45 Jahren Arbeit verarmen.
BGE ist keine Ausweitung der Sozialhilfe sondern ein ganz neuer Ansatz.
Aha. Das ist z.B. ganz anders, als ich das bisher erklärt bekommen habe.
Hartz4 ist auf jeden Fall ein Unding, da gebe ich dir voll und ganz recht!