Das bedingungslose Grundeinkommen
16.09.2014 um 16:35Epico schrieb:habt ihr schon von diesem Experiment was gehört? Was haltet ihr davon?Klingt wie eine 0815-Lotterie. Wenn man Glück hat wird man ausgewählt und gewinnt etwas.
Epico schrieb:habt ihr schon von diesem Experiment was gehört? Was haltet ihr davon?Klingt wie eine 0815-Lotterie. Wenn man Glück hat wird man ausgewählt und gewinnt etwas.
Zero-One schrieb:Du bekommst für deine Euros in deiner Brieftasche auch nur ein Stück Brot beim Becker, weil der Bäckermeister an den Wert des Geldes glaubt. Unser Geldsystem funktioniert nur, weil die Menschen an den Wert des aktuellen Geldes glauben und nicht weil dieses einen echten Wert besitzt.Das ist übrigens bei allen Währungen der Fall. Die sind nur etwas Wert, weil wir Menschen diesen Währungen einen Wert beimessen, nicht weil sie einen intrinsischen Wert hätten.
McMurdo schrieb:Klingt wie eine 0815-Lotterie. Wenn man Glück hat wird man ausgewählt und gewinnt etwas.Ist ja auch so. Allerdings kostenlos und nebenbei eine gute Idee das Thema BGE der Bevölkerung "spielerisch" näher zu bringen :-)
stanmarsh schrieb:Also ich bin eindeutig für ein bedingungsloses Grundeinkommen ;-)Ich kenne auch ein paar die so denken und find es gar nicht schlimm, denn mit diesem Lebensstil würde wieder einiges an Vermögen in die Gesellschaft zurückfließen, was ja eigentlich ein Vorteil ist!
Buckle nun seit 15 Jahren und verdiene ganz ok. Das bedeutet, die Arbeit die ich mache wird von
meinen Kunden sehr geschätzt, gebraucht und entsprechend bezahlt.
Habe mir auch einen ordentlichen Betrag zur Seite gelegt. Ähnliches gilt für meine Frau.
Wenn wir nun ab morgen jeder 1.000 € einfach so bekämen, wir würden beide sofort unseren Job beenden und erstmal ein altes Haus kaufen und renovieren.
Dann würde ich malen und musizieren. Beides kann ich fast gar nicht, es macht mir aber sehr viel Spaß. So nach 10 Jahren hätte ich vielleicht wieder ein Bedürfnis, in meinem alten Job zu arbeiten. Geht aber schlecht, da man bereits nach wenigen Jahren außerhalb keine Ahnung mehr hat, was los ist.
Meine produktive Arbeitskraft würde also ab sofort der Gesellschaft entzogen, ich würde viele Jahre nur machen, was mir Spaß macht und von meinen Ersparnissen + BGE sehr gut leben. (Habe in den letzten Jahren gelernt, dass ich nicht so viel brauche)
Später, wenn ich dann ggf. doch wieder mehr möchte, kann ich nichts sinnvolles zur Gesellschaft beitragen.
Ich kenne viele, die das ganz genauso machen würden.
stanmarsh schrieb:Buckle nun seit 15 Jahren und verdiene ganz ok. Das bedeutet, die Arbeit die ich mache wird vonDann hast du vllt einfach einen falschen Job gewählt? Es gibt ja andere in denen man mehr verdient.
meinen Kunden sehr geschätzt, gebraucht und entsprechend bezahlt.
stanmarsh schrieb:Dann würde ich malen und musizieren. Beides kann ich fast gar nicht, es macht mir aber sehr viel Spaß. So nach 10 Jahren hätte ich vielleicht wieder ein Bedürfnis, in meinem alten Job zu arbeiten. Geht aber schlecht, da man bereits nach wenigen Jahren außerhalb keine Ahnung mehr hat, was los ist.Ja nette Hobby's für die uns anderen leider auch keine Zeit bleibt.
stanmarsh schrieb:Meine produktive Arbeitskraft würde also ab sofort der Gesellschaft entzogen, ich würde viele Jahre nur machen, was mir Spaß macht und von meinen Ersparnissen + BGE sehr gut leben. (Habe in den letzten Jahren gelernt, dass ich nicht so viel brauche)Dir ist bewusst das auch "reiche" diese Grundeinkommen bekämen?
Später, wenn ich dann ggf. doch wieder mehr möchte, kann ich nichts sinnvolles zur Gesellschaft beitragen.
Ich kenne viele, die das ganz genauso machen würden.
Epico schrieb:Für deinen Hauskauf bzw die anstehenden renovierungsarbeiten bräuchtest wieder Handwerker - würdest also Arbeit vergeben. Die wiederum können dann selbst entscheiden ob der Wert den du ihrer Arbeit beimisst, angemessen ist ;-)Beim Hauskauf würde nur Geld fließen, es findet keine Wertschöpfung statt. Die Renovierung würde ich in Eigenregie übernehmen, fast ohne Handwerker.
Epico schrieb:Vielleicht bist so talentiert in der Musik oder der Malerei, dass du nach 5 Jahren entschließt selber Anfängerkurse zu geben, weil du soviel Spaß dran hast :-)Naja, ich hab nun bereits ordentlich Zeit gehabt zu lernen, arg viel besser wird das nicht. Ich glaube nicht, dass ich in diesem Bereich jemals irgendwas für andere interessantes produzieren werde. Zumindest um viele Faktoren kleiner als das, was ich gerade mache.
Epico schrieb:Also würdest der Gesellschaft doch nicht deine komplette Arbeitskraft entziehen ;-) Indirekt wärst zumindest noch teilweise involviert.Teilweise ja, aber im Vergleich zu jetzt nur noch ein Bruchteil. Ich zahle irgendwas zwischen 40-60 Tsd. € Steuern und Abgaben pro Jahr. Mit BGE würde ich 12 Tsd. € beziehen. das wäre eine Differenz von 50-70 Tsd. Euro, die dann "irgendwer anderes" aufbringen müsste. Demgegenüber würde ich vielleicht ein mal pro Woche einen Malkurs für 3 Leute geben. Da passt die Relation nicht ganz
Streuselchen schrieb:Dir ist bewusst das auch "reiche" diese Grundeinkommen bekämen?Mein konkretes Beispiel soll ja auch zeigen, dass das bedingungslose Grundeinkommen ein Luftschloss ist. Die Annahme, dass alle Leute einfach weiter arbeiten würden ist grundlegend falsch.
Menschen die es definitiv nicht bräuchten. Wäre das in deinem Sinne?
Schöne Luftschlösser bleiben Gott sei Dank Luftschlösser.
Uns allen wird nichts anderes übrig bleiben als für unser Geld zu arbeiten, weiter zu sparenund auf die Rente zu warten um an Häusern rum zu basteln und zu musizieren.
stanmarsh schrieb:Teilweise ja, aber im Vergleich zu jetzt nur noch ein Bruchteil. Ich zahle irgendwas zwischen 40-60 Tsd. € Steuern und Abgaben pro Jahr.Bei solche hohen Abgaben setzt es ein gewaltiges Gehlat voraus, wofür sich sicherlich bald jemand anderes finden würde, der die Aufgabe mit Handkuss übernimmt. :-)
Epico schrieb:Ist ja auch so. Allerdings kostenlos und nebenbei eine gute Idee das Thema BGE der Bevölkerung "spielerisch" näher zu bringen :-)Das Problem ist nur, kostenlos wird es ein BGE nicht geben. Von daher ist der Ansatz schon verkehrt.
stanmarsh schrieb:Das Gehalt ist das eine, die Bedingungen und Anforderungen das andere. Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen oder sogar prahlen oder jammern.Das ist ja das schöne am BGE, dass sich die Bedingungen verbessern sollten. Wenn jemand eine Arbeit gemacht haben will, muss er Bedingungen schaffen die für den Ausführenden akzeptabel sind. Und wenn ihm sein Geschäft wichtig ist wird er sich höchstwahrscheinlich so ausrichten, damit er die Stelle auch besetzt bekommt.
Aber man muss schon sehr viel hergeben für das Geld. Sind auch viele, die nach kurzer Zeit das Handtuch werfen, weil sie da keinen Bock drauf haben.
Und von diesen Jobs gibt es eben doch einige. Daher ja auch der Traum von BGE ;-)
Zero-One schrieb:... da Gold endlich ist, war so auch die maximal mögliche Menge an Geld, was man drucken konnte, begrenzt (stabiler Wert)Das hat aber auch den Nachteil, dass, wenn die die Wirtschaft schneller wächst als neues Gold gefunden wird, man eine Deflation kriegt und das ist auch nicht wirklich besser als eine Inflation, eher im Gegenteil.
Zero-One schrieb: Der Staat, der sich die Geldschöpfung wieder gewaltsam zurückholt und keine Milliarden Zinsen zahlen muss, mit Geld, hinter der reale Arbeitsleistung von Menschen steckt.Der Staat benötigt keine Gewalt sich die Geldschöpfung anzueignen die er nicht schon hätte, nämlich schlicht per Gesetzgebung, aber ob ein Staat, der sich sein Geld einfach selbst drucken könnte nun wirklich Probleme beseitigen würde, wage ich mal zu bezweifeln. Desweiteren geht es beim Problem der Finanzierung eines BGE ja nicht darum, dass man nicht genug Geld würde drucken können, sondern eher darum, dass der Gegenwert des Geldes erbracht werden muss.
Zero-One schrieb:An Banken, die das Geld sowieso nur durch einen Knopfdruck erschaffen haben und selbst keinerlei reales Kapital oder Sicherheiten vorzuweisen haben.Das ist falsch, sie müssen die Mindesteinlage vorweisen können, im Normalfall ist aber deutlich mehr als das vorhanden.
Zero-One schrieb:Nach meinem Verständnis sollten Steuern nur dazu da sein um die Geldmenge zu regulieren (Inflation / Deflation).Na ich würde sagen, da ist dein Verständnis schlicht falsch.
stanmarsh schrieb: Ich zahle irgendwas zwischen 40-60 Tsd. € Steuern und Abgaben pro Jahr.Vielleicht solltest du mal den Steuerberater wechseln? :D
Epico schrieb:den Beruf erlernen zu können der ihnen wirklich liegtNa diese Möglichkeit hat doch im Prinzip jeder hier.
Charlytoni schrieb:Bedingungslos weil nur von der Kraft des Geistes ausgelöst und völlig leistungsentbunden.Naja, bis auf die Tatsache, das du noch 630 andere von deiner Vorstellung überzeugen musst. ;)
McMurdo schrieb:Wer sich anstrengt und ordentlich zur Schule geht und ein bischen was aufm Kasten hat kann hier alles werden was er will.Nö, ich hätte mich in der Schule anstrengen können wie ich wöllte, Top-Model hätt ich nich werden können. :)