@allweil immer wieder das Thema aufkommt, Ungerechtigkeit bei den Abgaben vom Lohn.
Ich denke, das ist eine Frage des Blickwinkels.
Ich habe das Brutto noch nie als meinen Lohn/Gehalt betrachtet - also das Brutto interessierte mich nie. Ich betrachte bei Jobs immer nur das Netto - nur dieses ist für mich ausschlaggebend, nur mit diesem rechne ich und vergleiche dann gegebenenfalls.
Natürlich könnte es mir nicht egal sein, wenn mir - mal im Extrem - 100% abgezogen würden, dann würde ich ja gar nichts bekommen. Solch einen Job würde ich natürlich nicht nehmen. Wenn mir jedoch z.B. 60 oder 70% abgezogen würde, dann käme es halt darauf an, wovon. Wären es z.B. im Extrem 10000 Euro Brutto/Monat, hätte ich ja dennoch genug zum Leben. Hätte ich dagegen nur 1000/Monat, dann wäre es zu wenig und ich würde solch einen Job nicht annehmen.
Es bleibt für mich dabei: wegen dieser anderen Sichtweise - sind mir die abgezogenen Prozente egal - es kommt auf den Ausgangswert an, der mir aber egal sein kann, solange das Netto für mich einen gewissen Wohlstand (je nach meinen Bedürfnissen) garantiert.
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Fragender73 schrieb:Warum wird davon ausgegangen das ein Arbeiter auf einmal nicht mehr arbeitet weil er ein wenig Geld bekommt. In die gleiche Hängematte könnte er sich doch jetzt auch schon legen.
genau.
Wer jetzt schon faul ist und H4 kassieren will, ist dann auch mit einem BGE zufrieden.
Wer jetzt dagegen mehr will, der will dann sicher auch mit einem BGE mehr.
Fragender73 schrieb: Ich gehe vielmehr davon aus das Zuverdienstmöglichkeiten viele dazu animiert mehr zu tun um ein wenig am Wohlstand teilhaben zu können.
sehe ich genau so.
Fragender73 schrieb:Die Wertschöpfung wird sich also nicht verringern sondern erhöhen, durch die Umstrukturierungen fallen Lohnnebenkosten weg was wohl noch einmal ein Boom auslösen dürfte.
denke ich auch.
Tripane schrieb:der Schluß, dem mit einem BGE beikommen zu können, den halte ich für völlig daneben.
1) bekommt dann nicht nur der tricksende Arbeitsunwillige Geld, sondern jeder Arbeitsunwillige.
dazu sh weiter oben, bzw. das bekommen sie jetzt schon und halt mit einem BGE auch.
Tripane schrieb:2) so wenig Geld kann es nicht sein, weil sonst wieder die soziale Karte gespielt werden würde. "Nur weil die Miete bei mir schon 1200 € (München, Apartment mit Würde) kostet, dürft Ihr mich weder verhungern lassen, noch mich aus meinem Stadtviertel vertreiben."
diese Karte kann ja kommen, werden dann die Gerichte entscheiden, was vertretbar ist.
Und diese Karte könnte doch jetzt auch schon kommen, bei H4 - ist aber nicht drin, man muss umziehen, wenn eine Wohnung nicht bezahlbar ist.
Weshalb sollte das bei BGE nicht genau so sein? Weil es dann nicht mehr bedingunslos wäre?
Nein, es wäre deshalb trotzdem noch bedingungslos. Man könnte ja mit seinem BGE auch unter die Brücke ziehen - stünde jedem frei.
Tripane schrieb:3) Worin besteht die Gerechtigkeit wenn der Arbeiter, der vorher durch Arbeit 1200 € netto hatte, jetzt noch 1200 € BGE dazubekommt, ihm dafür aber wiederum ein erheblicher Teil abgezogen wird, weil ja den Arbeitsunwilligen finanzieren muß?
Dieser Arbeiter bekäme also 1200 BGE + sein Gehalt (weil er ja weiter arbeiten will) -> von den 1200 Gehalt werden ihm ca. 50% abgezogen, also hat er dann am Ende 1800,- -> das ist mehr als er vorher hatte und auch mehr als alle anderen BGE-Bezieher haben.
Er müsste aber die anderen nicht mitfinanzieren, wenn er das nicht wollte.
Nur weshalb sollte er seinen Job hinschmeißen, wenn er danach mehr als vorher hat und zudem der Job ihm vielleicht sogar Spaß macht?
Und wegen der Gerechtigkeit bezüglich der Faulen könnte er auch so denken: ich finanziere nicht nur deren BGE, sondern ja auch meins.... und ich könnte ja auch faulenzen.