Das bedingungslose Grundeinkommen

@Luminita
@bgeoweh
Das ist kein BGE auch wenn man es gerne so nennen will. In Spanien gab es ähnliche "Aufregung" und Bezeichnungen...dabei war es eine ganz normale Sozialhilfe.

@Abahatschi

70 Dollar im Monat sind besseres Taschengeld. Das hilft doch niemandem weiter, Südkorea ist von der Lebenshaltung sogar einen Platz teurer als Deutschland.

Ausprobiert wurde eine Form des bedingungslosen Grundeinkommens zum ersten Mal in den 70er Jahren im Rahmen einer Studie namens Mincome in der kanadische Stadt Dauphin. Ca. 1.000 Familien wurden über einen Zeitraum von 4 Jahren finanziell unterstützt. Wie hoch die Unterstützung war hing von der Höhe des Einkommens und der Größe der Familie ab.
Das Projekt wurde jedoch 1979 aus finanziellen Gründen abrupt abgebrochen und bis 2009 nicht ausgewertet.

Die Auswertung dauert bis heute an, vorläufige Ergebnisse lassen darauf schließen, dass das Mincome-Experiment einen sehr positiven Effekt hatte, zum Beispiel einen Rückgang der Krankenhausbesuche und der Scheidungsrate.

Mein Lehrer sagte mir mal ,dass es sogar sowas wie ein BGE im Mittelalter in D gegeben haben soll ,als ich ihn auf BGE (damals hatte ich noch nicht von dem Begriff BGE gehört).Das soll in Umfeld eines MönchKloster gewesen sein.

Muss mal in der Historie stöbern..,ob was derartiges zu finden ist..

24-7-H schrieb:Ausprobiert wurde eine Form des bedingungslosen Grundeinkommens zum ersten Mal in den 70er Jahren im Rahmen einer Studie namens Mincome in der kanadische Stadt Dauphin. Ca. 1.000 Familien wurden über einen Zeitraum von 4 Jahren finanziell unterstützt. Wie hoch die Unterstützung war hing von der Höhe des Einkommens und der Größe der Familie ab.
Das Projekt wurde jedoch 1979 aus finanziellen Gründen abrupt abgebrochen und bis 2009 nicht ausgewertet.

Die Auswertung dauert bis heute an, vorläufige Ergebnisse lassen darauf schließen, dass das Mincome-Experiment einen sehr positiven Effekt hatte, zum Beispiel einen Rückgang der Krankenhausbesuche und der Scheidungsrate.

Das klingt interessant, kannst du dafür Quellen nennen? Ich würde mich gerne dazu einlesen.

24-7-H schrieb:Die Auswertung dauert bis heute an, vorläufige Ergebnisse lassen darauf schließen, dass das Mincome-Experiment einen sehr positiven Effekt hatte, zum Beispiel einen Rückgang der Krankenhausbesuche und der Scheidungsrate.

@24-7-H

Es war also der gleiche Trick wie aktuell. Man nimmt eine kleine Gruppe, finaziert wird es erst mal aus dem off und schaut dann ganz isoliert, ob es dieser Gruppe durch geschenktes Geld besser geht.

Eine Studie wäre es dann gewesen, wenn man auch geschaut hätte, ob Krankenhausbesuche und Scheidungsrate sich bei denen, die den Spaß bezahlen müssen gleichfalls positiv entwickeln.

Ein BGE bedeutet letzten Endes Umverteilung. Die einen bekommen etwas (mehr als vorher), andere werden es bezahlen müssen.
Eine sogenannte Studie, die nur die Ergebnisse der Geschenkeempfänger berücksichtigt, ist Werbung keine Wissenschaft.

24-7-H schrieb:Wie hoch die Unterstützung war hing von der Höhe des Einkommens und der Größe der Familie ab.

Dann war es nicht bedingungslos und faktisch auch nur geschenktes Geld. Wer oder wo war die andere Gruppe, die die Kohle erarbeiten und abgeben musste? Hatten die auch weniger Scheidung und Krankheit?

Noch viel wichtiger ist doch, ob die andere Gruppe wusste, dass ihr Geld bedingungslos an andere verschenkt wird. Würden die dann immer noch weiter fleißig arbeiten gehen oder würden die dann nicht auch mal Forderungen nach Geldgeschenken stellen?

Dass es Menschen mit mehr Geld etwas besser geht, ist nun keine so wahnsinnig interessante Erkenntnis, da gibt es zuhauf Studien, bis zu welchem Betrag die Zufriedenheit steigt, je nach Land und Gesellschaft natürlich unterschiedlich.

@sacredheart
@Stan_Marsh
@schrauber2

24-7-H schrieb:Das Projekt wurde jedoch 1979 aus finanziellen Gründen abrupt abgebrochen

Das ist mein persönliches Highlight. Denn wir hören ja immer, das BGE zu finanzieren ist nicht so schwer.
😂

Eine der Realität nähere Studie würde im Vorfeld so lauten:

Wir suchen 1000 Menschen für 3Jahre, welche 1200€/Monat BGE erhalten. Diese müssen aber gleichzeitig diese 1200€ für jeden als Plus leisten, um sie auch zu bekommen.
Wir wissen vorher nicht, wie viele Menschen keiner Erwerbsarbeit nachgehen, also auch nichts dazu leisten können, und wie viele Menschen erwerbsfähig bleiben. Die Abgaben pro Person für das BGE (also mindestens 1200€/Monat) richten sich nach dem, was gesamt dafür eingenommen wird. Je weniger etwas leisten, um so höher werden die BGE-Abgaben für die Leistungsträger.

Mal sehen, wer da mitmachen will.

sacredheart schrieb:In einer seriösen Studie müsste man ja gleichfalls untersuchen, ob auch diejenigen, die den Spass bezahlen sollen, psychisch und gesundheitlich profitieren.

Es gibt übrigens auch eine Kontrollgruppe bei diesem Pilotprojekt.

Luminita schrieb:Es gibt übrigens auch eine Kontrollgruppe bei diesem Pilotprojekt.

Das ganze Experiment ist auch mit Kontrollgruppe Schwachsinn bzw. Etikettenschwindel, denn es wird kein Grundeinkommen experimentell untersucht, sondern eine Art Lottogewinn. Warum hat man hier oft genug erklärt.

bgeoweh schrieb:sondern eine Art Lottogewinn. Warum hat man hier oft genug erklärt.

Ja das kapiert niemand. Die Finanzierung ist wirklich gesichert?
Nicht das einer auf die Idee kommt seinen Job zu kündigen und den ganzen Tag einen Regentanz zur Selbstverwirklichung zu veranstalten...um nach 6 Monaten zu erfahren. Uups Geld ist alle. Gibt nix mehr.

schrauber2 schrieb:Wir suchen 1000 Menschen für 3Jahre, welche 1200€/Monat BGE erhalten. Diese müssen aber gleichzeitig diese 1200€ für jeden als Plus leisten, um sie auch zu bekommen.

Was dann ja auch nicht der Realität entspricht, denn der Bundeshaushalt speist sich ja auch nicht ausschliesslich aus der Lohnsteuer.
Man darf die Firmen natürlich nicht einfach ausser Acht lassen.

McMurdo schrieb:Was dann ja auch nicht der Realität entspricht, denn der Bundeshaushalt speist sich ja auch nicht ausschliesslich aus der Lohnsteuer.
Man darf die Firmen natürlich nicht einfach ausser Acht lassen.

Tja. Und da die Firmen Gewinn erwirtschaften wollen/müssen und alle den BGE Zuschlag zahlen, na?
Rüüüüüüchtüg. Die Preise gehen um den entsprechenden Prozentsatz hoch. Nennt sich dann Inflation.
Für das Experiment ist die Beteiligung von Firmen daher unnötig

Cachalot schrieb:Rüüüüüüchtüg. Die Preise gehen um den entsprechenden Prozentsatz hoch. Nennt sich dann Inflation.
Für das Experiment ist die Beteiligung von Firmen daher unnötig

Das ist nicht zwangsläufig der Fall. Eher wahrscheinlich ist das einfach die Profite zurückgehen, da der Kampf um die Märkte kaum höhere Preise durchsetzbar macht.
Durch den Mindestlohn ist die Inflation auch nicht signifikant gestiegen.
Das zwingt die Unternehmen dann wieder zur Innovation um die Produktivität zu steigern und dann passt es auch wieder mit den Abgaben.

McMurdo schrieb:Eher wahrscheinlich ist das einfach die Profite zurückgehen, da der Kampf um die Märkte kaum höhere Preise durchsetzbar macht.

Es ist aber sicher dass die Firmen abwandern - den Idiotenzirkus würd sich keiner geben.

McMurdo schrieb:Das zwingt die Unternehmen dann wieder zur Innovation um die Produktivität zu steigern und dann passt es auch wieder mit den Abgaben.

Yo - aus dem Ausland.

McMurdo schrieb:Durch den Mindestlohn ist die Inflation auch nicht signifikant gestiegen.

Ja aber wenn mein Vermieter, andere Geschäftspartner erfährt dass ich und anderer 1200EUR zusätzlich zur Verfügung habe...
Ja was passiert dann mit den Preisen?!

karambolous schrieb:Ja aber wenn mein Vermieter, andere Geschäftspartner erfährt dass ich und anderer 1200EUR zusätzlich zur Verfügung habe...
Ja was passiert dann mit den Preisen?!

Ich sage mal so, wenn die Mieten zu sehr steigen wird da keiner mehr wohnen wollen, wenn man für weniger Geld sein eigenes Haus hinstellen kann. Was macht der Vermieter dann?

McMurdo schrieb:eigenes Haus hinstellen kann.

ähm und die Preise ziehen nicht an?