Groucho schrieb:Weil diese anderen Meinungen manchmal Auswirkungen auf unser Leben haben.
Menschen die Hartz IV gut finden, oder rassistisch oder sexistisch sind würde ich sofort aus meinem Freundeskreis aussortieren.
Wenn es bspw. um Fragen wie, Bourbon oder Scotch?, Beatles oder Stones?, Kafka oder Krausser? geht, bin ich bei diametralen Meinungen durchaus toleranter.
Luxusproblem. in anderen Ländern gibt es gar keine Unterstützung bzw. irgendwann keine Hilfe mehr und wenn man Pech hat, kann man dann auf der Straße schlafen oder gar verhungern. Wenn jemand aus einem anderen Land kommt und sagt "Hey, so etwas haben wir nicht. Euer Hartz IV ist toll", weil es so etwas im Sinne einer Unterstützung bei dauerhafter Arbeitslosigkeit in seinem/ihrem Heimatland nicht gibt, würdest du diesen Menschen wohl kaum verachten.
Ich selber habe auch lange Hartz IV bezogen und weiß daher, wie wenig das ist und sage trotzdem, dass wir dankbar sein sollten, überhaupt etwas zu bekommen.
Meinst du nicht, dass wir uns lieber bei Arbeitgebern beschweren sollten, die bei Bewerbern ab einem bestimmten Alter oder einer bestimmten Anzahl an Jahren, in denen die Bewerber nicht mehr in ihrem erlernten Beruf gearbeitet haben(die Gründe sind dabei vollkommen unwichtig), eine Linie ziehen und solchen Bewerbern grundsätzlich überhaupt keine Chance mehr geben?
Am besten nicht älter als 23 sollen die Bewerber sein und gleichzeitig haben sie am besten noch 10 Jahre Berufserfahrung(davon 5 Jahre im Ausland), mal überspitzt ausgedrückt.
Es werden von Unternehmen teilweise die Hochschulreife vorausgesetzt, um sich überhaupt für gewisse Ausbildungsstellen bewerben zu können, die früher für Hauptschüler oder eventuell noch Realschüler gedacht waren. Ich erinnere mich da an solch eine Mindestanforderung, für die Bewerbung für eine Ausbildungsstelle als Bürokaufmann/frau("
Mindestens Hochschulreife mit der Durchschnittsnote befriedigend").
Das ist absurd.
Vollkommen unrealistische Erwartungen vieler Arbeitgeber und das gnadenlose aussortieren vieler Menschen, die noch viele Jahre arbeiten wollen aber aufs Abstellgleis geschoben werden, sehe ich da als wesentlich größeres Problem an als Hartz IV. Quereinsteigern gibt man ohnehin nur selten eine Chance. Die sollen lieber nochmal 5-6 Jahre auf die Uni und den Master machen und sich dann nochmal melden, auch wenn sie dann eventuell zu alt sein werden, um in diesem Job in Deutschland noch eine vernünftige Stelle zu bekommen.
Immer wieder die Altersfrage, die eine viel zu große Rolle spielt in unserem Land.
Nichts da, von wegen "Vom Tellerwäscher zum Milliardär".
Gedanklich bin ich auch des öfteren ein kleiner Linksradikaler, der sich denkt "Mann, wie gerne würde ich dieses ganze selbstsüchtige, nur auf Gewinnmaximierung beruhende, System mit eigenen Händen niederreißen, so dass wir alle wieder bei Null anfangen können und es diesmal hoffentlich besser machen...Ich will einfach nur frei sein und dem nachgehen, was mir Freude macht aber man lässt das nicht zu, weil meine Noten in der Schule nicht gut genug waren, um meinen Wunschberuf studieren zu können, von dem ich damals noch gar nicht wusste, dass das mein Wunschberuf ist.
Man lässt meinen Notendurchschnitt darüber entscheiden, was ich machen kann/darf und was nicht, obwohl ich in meinem Traumberuf wahrscheinlich großartig wäre und die Fächer, die meinen Schnitt heruntergezogen haben, für meinen Beruf absolut unwichtig sind oder zumindest sind sie für diesen Beruf nur von geringer Bedeutung."
Natürlich sind auch das Luxusprobleme aber dass die Situation in Deutschland für viele Durchschnittsfamilien des öfteren nicht gerade rosig ist, egal was die "Mutti" sagt, sollte uns dennoch allen klar sein. Wie gesagt, kann ich die Wut auf die Wirtschaft, Politik etc. verstehen, da ich ja selber wütend darüber bin, wie es gerade läuft und dass man in meiner Heimatstadt zu blöd ist, einen Flughafen zu bauen und dafür monatlich Unsummen aus dem Fenster wirft, nur um finanzielle Interessen und Egos von Wirtschaftsbossen und Politikern zu befriedigen, ist nur eines von vielen Beispielen.
Man hätte dieses Fass ohne Boden namens BER schon vor fünf Jahren abreißen sollen aber zu viele Menschen verdienen zu gut an dieser Baustelle. Geld, Geld, Geld, um mehr geht es solchen Leuten nicht.
Wenn der Schwarze Block gezielt das Eigentum von Menschen beschädigen würde, die ihren Reichtum erwiesenermaßen auf Kosten anderer Menschen vergrößern würden, wären sie zwar immer noch Kriminelle, die man zur Rechenschaft ziehen müsste aber dennoch hätte der schwarze Block dann eine zumindest geringe Unterstützung beim Durchschnittsbürger.
Aber so sind sie ja nicht. Stattdessen greift man dort lieber Menschen an, die niemandem etwas getan haben, anders denken und deshalb einfach mal so als Rassist oder gar Nazi(in 99.9 % der Fälle ist dieser Vorwurf maßlos übertrieben aber das schert solche Leute ja nicht) eingeordnet werden oder sie lassen ihrer Wut willkürlich freien Lauf.
Dumm, ignorant, selbstsüchtig und kontraproduktiv. Absolut großartig...