@paranomal paranomal schrieb:Ich spreche mich dafür aus jemanden aufgrund einer demokratiefeindlichen und menschenverachtenden politischen Meinung zivilgesellschaftlich zu isolieren.
Die Isolation von Menschen (und Tieren) führt in der Regel zum Wahnsinn. In den Vereinigten Staaten wird die Isolationshaft noch häufig angeordnet. Menschen, die diese Bestrafung erleben, können in der Regel kein normales Leben mehr in der Gesellschaft führen und sind dauerhaft Ausgesonderte, die nicht mehr reintegriert und rehabilitiert werden können und wiederum Straftaten begehen. Also faktisch menschlicher Ballast.
Zivilgesellschaftliche Isolation schlägt nicht mit dieser Härte zu, führt aber zu ähnlichen Konsequenzen: Eine Reintegration ist kaum möglich, Motive und Einstellungen werden nicht geändert, sondern man zieht sich dorthin zurück, wo man nicht angegriffen werden kann, aber aufgenommen wird und radikalisiert sich. Ist es nicht immer so, dass wo der Diskurs abgebrochen wird, nur noch undemokratische Mittel herrschen, um politisch zu interagieren? Die Isolation ist ein Abbruch des Diskurses und führt damit zwangsläufig zu Methoden, die einer Demokratie nicht würdig sind und sie einst eliminiert haben. Wenn man die Feinde von Menschenrechten etc. irgendwann nicht erschießen oder einsperren möchte, dann scheint mir die Isolation das am wenig geeignetste Mittel zu sein, um dieses Ziel zu erreichen. Eine frohe Botschaft zu verkünden und einen Teil zu exkommunizieren, erzeugt, wie man an dem Aufstieg gewisser Parteien erkennen kann, keinesfalls eine bessere Welt oder gar eine Gesundung des politischen Systems.
Aber lasst uns lieber über wichtige Themen diskutieren, wie dem Soli.