Neue Tabus?
18.05.2009 um 12:00@kiki1962 schreibt
die Körperlichkeit fehlt,
und da lehrt auch die Psychologie, dass Körperkontakt und Zuwendung als lebensnotwendiges-biologisches- Bedürfnis klassifiziert werden können.
U.a. wird das an Verhalten von Kindern festgemacht, die im Heim wenig Zuwendung und häufig wechselnde Bezugspersonen haben und deshalb am sogen. "Hospitalismus" erkranken, auch kann die wohltuende Wirkung von Körperkontakt (physiologisch) nachgewiesen werden durch hormonelle Untersuchungen (streßreduzierend...) etc.
Bei der eindeutigen Klassifizierung von Sex als "lebensnotwendigem biologischem " Bedürfnis tut man sich schwer, weil die homöostatische Funktion von Sex eher dagegen spricht (stört eher das körpereigene Gleichgewicht...)
Auch fehlen die "Geruchsstoffe" in der digitalen Welt (was ja nicht immer von Nachteil sein muß)....,
aber dennoch scheint mir noch so manche Sichtweise ds. Themenbereiches tabuisiert an überkommenen, dominanten Vorstellungen festzuhalten....
Vermutlich löst sich eine solche Eingrenzung nur zögerlich.
So, wie vielleicht die konkrete (digitale) Betrachtung der Erde in mitternächtlichen TV-Sendungen über Satellitenbilder auch bei mir völlig andere Gefühle als die bis dahin gespeicherten ausgelöst hat, oder das konkrete Erleben eines Erdbebens, die selbstverständliche Sicherheit des Stehens auf dem Boden mit beiden Beinen erschüttert hat,
so mag ja auch die ständige Konfrontation mit Scheinwelt und realer Welt Unterschiede verwischen, und die Fragestellung auf die Konstruktion unseres "Wahrnehmungsapparates" lenken.
Das Gehirn ist längst nicht erforscht, oft werden seine Fähigkeiten ziemlich unreflektiert behauptet. Es versucht zwar, sich seit einiger Zeit nicht nur mit sich selbst zu erklären, sondern auch bestimmte Reaktionszentren durch konkrete Reize zu kennzeichnen, zu beschreiben. Bildgebende Verfahren und gleichzeitige Darbietung von Reizen helfen dabei genau so, wie z.B. Operationen am offenen Gehirn, bei denen der Patient im Wachzustand auf taktile Reizung reagiert...,
aber die komplexe Funktion der Milliarden Neurönchen und Synapsen etc. ist längst nicht erschlossen.
Auch da gibt es immer noch wissenschaftsinterne Tabus zwischen neurobiologischer Hirnforschung, Psychologie und Philosophie.
Ein tolles, wenn auch nicht ganz billiges Buch zum Thema ist:
"Hirn als Subjekt ? Philosophische Grenzfragen der Neurobiologie"
(ISBN 978-3-05-004210-7)
LG
kiki1962 schrieb:"meinst du aber nicht auch, dass wenn ich den systemabsturz im realen leben habe - bleiben wir bei deinen beispielen,das da nicht auch jener ist, der mir zuhört, mich aufrichtet, mich mal im arm hält "KLar, das scheinen Unterschiede zu sein. Zwar kannst Du auch in der digitalen Welt Verständnis und Zuwendung bekommen, aber
die Körperlichkeit fehlt,
und da lehrt auch die Psychologie, dass Körperkontakt und Zuwendung als lebensnotwendiges-biologisches- Bedürfnis klassifiziert werden können.
U.a. wird das an Verhalten von Kindern festgemacht, die im Heim wenig Zuwendung und häufig wechselnde Bezugspersonen haben und deshalb am sogen. "Hospitalismus" erkranken, auch kann die wohltuende Wirkung von Körperkontakt (physiologisch) nachgewiesen werden durch hormonelle Untersuchungen (streßreduzierend...) etc.
Bei der eindeutigen Klassifizierung von Sex als "lebensnotwendigem biologischem " Bedürfnis tut man sich schwer, weil die homöostatische Funktion von Sex eher dagegen spricht (stört eher das körpereigene Gleichgewicht...)
Auch fehlen die "Geruchsstoffe" in der digitalen Welt (was ja nicht immer von Nachteil sein muß)....,
aber dennoch scheint mir noch so manche Sichtweise ds. Themenbereiches tabuisiert an überkommenen, dominanten Vorstellungen festzuhalten....
Vermutlich löst sich eine solche Eingrenzung nur zögerlich.
So, wie vielleicht die konkrete (digitale) Betrachtung der Erde in mitternächtlichen TV-Sendungen über Satellitenbilder auch bei mir völlig andere Gefühle als die bis dahin gespeicherten ausgelöst hat, oder das konkrete Erleben eines Erdbebens, die selbstverständliche Sicherheit des Stehens auf dem Boden mit beiden Beinen erschüttert hat,
so mag ja auch die ständige Konfrontation mit Scheinwelt und realer Welt Unterschiede verwischen, und die Fragestellung auf die Konstruktion unseres "Wahrnehmungsapparates" lenken.
Das Gehirn ist längst nicht erforscht, oft werden seine Fähigkeiten ziemlich unreflektiert behauptet. Es versucht zwar, sich seit einiger Zeit nicht nur mit sich selbst zu erklären, sondern auch bestimmte Reaktionszentren durch konkrete Reize zu kennzeichnen, zu beschreiben. Bildgebende Verfahren und gleichzeitige Darbietung von Reizen helfen dabei genau so, wie z.B. Operationen am offenen Gehirn, bei denen der Patient im Wachzustand auf taktile Reizung reagiert...,
aber die komplexe Funktion der Milliarden Neurönchen und Synapsen etc. ist längst nicht erschlossen.
Auch da gibt es immer noch wissenschaftsinterne Tabus zwischen neurobiologischer Hirnforschung, Psychologie und Philosophie.
Ein tolles, wenn auch nicht ganz billiges Buch zum Thema ist:
"Hirn als Subjekt ? Philosophische Grenzfragen der Neurobiologie"
(ISBN 978-3-05-004210-7)
LG