BuddhasStiefel schrieb:Nein, das wiederum hast du nicht verstanden. Ang/NF nicht im Sinne von: "Wie viele Hände gehen hoch, wenn ich in die Runde frage, wer es freiwillig machen will?", sondern im Sinne von: "Wie viele Menschen sind (a) befähigt, Pfleger zu sein und (b) ist es rentabel, dem Pfleger jeden Monat 10.000 Euro auszuzahlen?"
Gut kann man das durchspielen bei Putzfrau und Manager. Der Manager sorgt dafür, dass "der Laden läuft", dass das Unternehmen wächst. Der Manager kann mit einem einzigen Telefonat dafür sorgen, dass sich die Firma verdoppelt. Er muss strategische Entscheidungen treffen, die auf lange Sicht mehr Gewinn abwerfen. Seine Arbeit ist DIREKT gekoppelt an den wirtschaftlichen Wert, den das Unternehmen hat. Erstens könntest du für diesen Posten nicht "jeden beliebigen Hanswurst" einsetzen, und zweitens gebührt dieser verantwortungsvollen Aufgabe, die kaum jemand hervorragend hinkriegt, ein hohes Gehalt (oder meinst Anteile / Provisionen).
Und das ist eben ein für die gesellschaft schlechtes angebot und nachfrage.
Für die GEsellschaft wäre es viel besser, wenn es schöne ALtenheime mit genügend ausgeruhten und gut bezahlten pflegern geben würde, als wenn irgendein UNternehmer sich etwas aufbaut und irgendwelche Produkte verkauft, die eigentlich niemand wirklich braucht (z.b. indem jemand viel geld mit dem Ipod macht, weil er stylisch ist und da marketing geld drinsteckt, obwohl es sowieso genügend MP3 player gibt).
Warum soll denn der Manager mehr verdienen, nur weil an seine ARbeit mehr Geld geknüpft ist? Das ist doch kein AUtomatismus.
Der verdient ja auch viel mehr, wenn er richtige scheiße baut. Wenn ein manager den laden kaputtwirtschaften, dann haftet er ja nicht.
Er bekommt mehr geld, weil mehr geld durch ihn umgesetzt wird, wie oben schon geschrieben. Dem sollte aber nicht so sein.
Wie gesagt, ich nehme mal mich als Beispiel. Ich schreibe Serien für das deutsche Fernsehen und bekomme dafür viel Geld (vielleicht nicht für dich, für mich aber schon. Ich bekomme z.b. mehr geld, als die meisten ärzte bekommen und wesentlich mehr, als die meistne pfleger bekommen. Deren aufgaben sind aber wesentlich staatstragender als meine.
Aber an meiner Aufgabe hängt mehr Geld. Mit GZSZ verdient man eine ganze Menge geld (das schreibe ich nicht, aber mal vom prinzip her), ob das blöd ist oder nicht. Heißt, man braucht da gut ausgebildete autoren, die aber zugleich sich nicht zu fein sind, eine soap zu schreiben. Davon gibt es aber gar nicht so schrecklich viele, die sowohl serie können und wollen als auch sich für das Fernsehen hergeben bei den niveauloseren Sendungen.
Aber ich schaffe sicherlich nicht mehr wert für die gesellschaft (und auch mein arbeitgeber nicht) als Mediziner und Pfleger das tun (ich entwerte jetzt unterhaltung nicht, aber trotzdem ist leib und leben dann doch wichtiger).
Beim Manager ist das so ähnlich. Und beim Unternehmer auch. Die gehen mit viel geld um, das heißt noch lange nicht, dass deren arbeit wichtiger und wertvoller ist. Das ist schließlich nur ein großes spiel. Man könnte das Geld auch ganz ohne deren unternehmungen umverteilen und die Firma würde auch nicht sofort zusammenbrechen, nur weil man nicht den Topmanager bekommt sondern jemand anderen (oft genug fahren ja auch topmanager firmen an die wand). Schon gar nicht, wenn Topmanager jetzt viel härter besteuert werden und man ihnen ihr vermögen zurechtstutzt.
BuddhasStiefel schrieb:Ok, also: Neid.
Irgendwie ist das in GB, F und USA ganz anders. Da werden Menschen, die es zu etwas bringen, als "Vorbild" gesehen. Hierzulande spuckt man auf sie, wie einst auf "die Juden" oder eben andere Sündenböcke.
Nein. Mit Neid hat das nichts zu tun. Ich habe mehr als genug geld. Es ist die MIssgunst, die mich ärgert, von denen, die Milliarden haben aber dem armen keinen cent gönnen können.
Zumindest in GB und den USA siehst du die auswirkungen. Obdachlose, zerrüttete Gesellschaft, viele Menschen, die sich nichtmal richtig ernähren können, vollkommen verwahrloste Stadteile oder ganze Städte. Während einige wenige Leute mit viel Geld und Yachten unterwegs sind. Die USA ist das beste beispiel dafür, dass Reiche MEnschen nicht qua existenz mehrwert schaffen.
Würde ich den USA allen Leuten mit mehr als einer milliarde die hälfte ihres vermögens wegnehmen und das in soziale projekte stecken, wäre das für die gesellschaft besser.
Dein Judenvergleich ist übrigens geschmacklos.
BuddhasStiefel schrieb:Dann hast du nicht verstanden, was ich sagen wollte. Ich wollte seine Doppelmoral aufdecken. Menschen wie du, die so ihre geschätzt 40.000 EUR im Jahr machen, reden immer davon, wie moralisch überlegen sie wären, wenn sie mal ordentliches Geld verdienen würden. Wären sie dann selbst in der Position, würden sie ganz anders denken und handeln. So ein Geschwätz ist wirklich asozial.
Mir war schon klar, was du wolltest. War aber ziemlicher blödsinn, weil keiner vom honecker redete und das mit dem, was ich schrieb, nix zu tun hatte. Mit deinen 40.000 Bist du übrigens weit unter meinem Gehalt
:) Das ist nichtmal die Hälfte von dem, was ich Brutto verdiene.
BuddhasStiefel schrieb:Hö? Ich werfe niemandem irgendwas vor. Du wirfst hier den Unternehmern was vor, deshalb zieh ich dir deine linksnaiven Ohren lang. Aber ich habe kein Problem mit Angestellten. Sie leisten halt einfach VIEL und bedeutsam weniger als jeder Unternehmer. Aber das ist ok so, sie kriegen dafür ja auch weniger finanzielle Entlohnung.
WAs werfe ich denen denn vor? Ich sage lediglich, dass deren Mehrarbeit, die du anführst, in keinem verhältnis mehr zu deren mehrvermögen steht, wenn sie bereits mehrfache multimillionäre sind.
BuddhasStiefel schrieb:"Es können nicht alle Unternehmer sein" - richtig. Die meisten Menschen, ich schätze 80 - 90 %, haben/hätten nicht das Zeug dazu. Und wollen sie übrigens auch gar nicht!
Ein Freund von mir leitet ein Pflegeheim. Als es ihm darum ging, eine neue Führungskraft einzustellen, wollte er sich aus dem Fundus seiner bestehenden Belegschaft einen aussuchen. Und - oh Wunder? Plötzlich haben alle, die vorher immer so auf ihre Chefs und Unternehmer geschimpft haben, also genau so, wie du es hier gerade tust, den Schwanz eingezogen. Als es plötzlich um echte Verantwortung ging und darum, das Rad mal auf einer höheren Ebene am Laufen zu halten, nicht nur mit Hintern abputzen, wollte dann keiner mehr. Hmm. Komisch. Dabei haben doch die Gleichen vorher immer so laut getönt, der Chef würde kaum arbeiten, würde keine wichtigen Aufgaben übernehmen? Nach deren oder auch deiner Logik müssten doch bei dem Gesuch "Chef gesucht" SOFORT alle Hände hochgehen?
DAS ist die widerliche Doppelmoral, an der du zerbrichst.
Side note: Er hatte der Belegschaft dann aber zumindest noch Anteile am Unternehmen angeboten, auf dem Wertepapiermarkt. Und oh Wunder? Auch hier waren alle zu faul oder zu blöd oder zu was-weiß-ich, sich mal etwas einzuarbeiten in die Thematik.
Dann halt bitte aber auch nicht meckern, wenn man hinterher nur mit 20k jährlich nach Hause geht...
Auch wenn alle das ZEug dazu hätten, könnte nicht jeder unternehmer sein.
Soll ich dir sagen, warum die nicht Chef werden wollten? WEil man in der Pflege als Chef nicht bedeutend mehr verdient, aber mehr arbeiten muss und viel mehr verantwortung hat. Hättest du denen dafür ein großes gehalt geboten, hätten die es auch gemacht.
Was da bei dir angeblich vom hörensagen her getönt wird, interessiert da weniger. Als ich in meinem Zivi in der Pflege gearbeitet hatte war dieselbe situation und für ein paar hundert Euro mehr war keiner bereit, diesen MEhraufwand zu leisten. HÄtte ich an deren Stelle auch nicht.
BuddhasStiefel schrieb:Du unterlegst deine Ausführungen erneut mit dem Faktor "Glück" und behauptest, dass erfolgreiche Firmengründer so viel Glück gehabt hätten. Ich würde das gerne glauben, die Realität sieht anders aus. Ein Amazon, ein Apple, ein VW ziehst du nicht einfach nur mit "Glück" hoch. Es erfordert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte der Hingabe, an allen Ecken und Enden und Fronten.
Unerfolgreiche Firmengründer sind meist "beschränkt" in ihrer Weltsicht, bilden sich nicht genug weiter, haben Probleme in ihrer Persönlichkeit, sehen Offensichtliches nicht. Es ist ihre EIGENE Verantwortung und hat nichts mit Glück oder Pech zu tun, überhaupt sind das so Begriffe, die sehr kindisch sind, ich frage dich noch mal: Wie alt bist du?
Ich führe erneut zurecht den faktor glück an. Es erfordert Jahrzehnte der hIngabe und Glück. Ja.
Deswegen habe viele unternehmer auch in ihrem ersten unternehmen versagt.
Genauso wie viele erfolgreiche Schauspieler am anfang ihrer karriere an UNis oder Theatern abgelehnt worden sind. Es hat immer auch mit GLück zu tun. IN jedem fall sind es nicht die fleißigsten unternehmer, die dann am ende die reichsten werden.