@paranomal paranomal schrieb:Das Problem ist das Ideologie unglaublich subversiv wirken kann und sich nicht ausschließlich in Form von Zwangsuniformierung und Umerziehungslagern zeigt. Der materialistische Hedonismus (als Heilsversprechen) und das Konsumgut (das häufig nicht mehr im eigentlichen Sinne konsumiert werden kann, sondern nur noch Vorstellungen von etwas "Sein" vermittelt) bilden die Grundpfeiler dieser Ideologie im Kapitalismus.
Ich kann im Kapitalismus kein Heilsversprechen erkennen. Wer macht denn solche Versprechen?
Und wie kann ein Konsumgut eine Ideologie oder ein Pfeiler davon sein? Das Konsumgut stellt der Kapitalist her - und weiter? Wenn es niemand konsumieren möchte, würde er es nicht herstellen.
Da ist ein Mensch mit Geld, investiert das in Maschinen, in den Bau einer Fabrikhalle und stellt Leute ein, die die Maschinen bedienen. Die Angestellten bekommen ein festes Gehalt und der Unternehmer streicht etwaige Gewinne ein und trägt anfallende Verluste selbst. Fertig ist der Kapitalismus.
Wo ist da ein Heilsversprechen? Wo ist da Ideologie?
Dein Text ist ansonsten recht schwierig zu verstehen, so ganz klar wird die eigentliche Aussage oder irgendwelche Herleitungen eigentlich nicht.
paranomal schrieb:Wenn du es ganz extrem willst kannst du auch Privatbesitz (von Produktionsgütern) als ideologisches Puzzle teil sehen, weil es sich im Grunde nur dadurch definiert das du den Rest der Weltbevölkerung von jeder (nicht von dir) nicht autorisierten Nutzung ausschließt.
Das hatte ich geschrieben, als ich in die Diskussion eingestiegen bin: Der Kapitalismus basiert auf Privatbesitz. Das ist die Grundlage.
Privatbesitz schließt nun einmal die Benutzung von anderen als dem Besitzer aus (außer natürlich, der Besitzer gestattet es). Wenn es an deiner Tür klingelt und jemand dein Fahrrad benutzen möchte, bist du ja auch nicht verpflichtet, das Fahrrad herzugeben. Ich schätze mal, das ist auch für dich selbstverständlich.
Wenn nun jemand anstelle eines Fahrrades eine Maschine besitzt, die Waren produziert, warum sollte diese Maschine plötzlich nicht mehr der Privatbesitz des Eigentümers sein und der Allgemeinheit gehören?
Kann der Rest der Weltbevölkerung, der diese Maschine nicht besitzt, sich nicht zusammentun, Geld sammeln und sich eine eigene Maschine kaufen?
paranomal schrieb:Weiteres Beispiel: Das sich Geld ohne eigene Arbeitsleistung erwirtschaften lässt ist ebenfalls eine Grundannahme die sich logisch nicht weiter zurückführen lässt.
Das ist keine Annahme, es ist eine beobachtete Tatsache. Klar, wenn man erstmalig in eine Fabrik investiert, dann nimmt man erst einmal nur an, daß die Fabrik Gewinn abwerfen wird. Das ist aber eine Annahme der Investoren und keine Annahme vom Kapitalismus. Der macht gar keine Annahmen.
Zäld