Ist Antisemitismus wieder "in"?

sooma schrieb:Selbstverschuldet – kein Mitleid von mir.

Von mir auch nicht.

Trotzdem ist er bestraft genug. Gehe mal normal einkaufen bei so eine Geschichte.

ich habe fast doch mitleid mit ihm.
So dumm.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ob es stimmt? Ich mein, 200.000 pro Jahr?

@Frau.N.Zimmer
Kommt mir auch ziemlich hoch vor. Also, die 200 000 jährlich. Die 2 Mil Vermögen glaub ich schon eher. Geerbt vom Vater.

Frau.N.Zimmer schrieb:es stimmt? Ich mein, 200.000 pro Jahr? Was verdienen dann erst "Stars" die Erfolg haben und die man kennt? :D Ist er denn wieder auf Insta &Co? Sonst sind die Werbeeinnahmen da ja auch weg

Ich habe gerade gestern noch etwas darüber gelesen, dass er ziemlich klamm sein soll und zwischenzeitlich sogar in einer Kneipe/Café als Barista arbeiten musste, um über die Runden zu kommen. Dafür hat er sich wohl sehr geschämt, da er öfter erkannt wurde. Wenn das stimmen sollte, wird es eng mit den Zahlungen.

Auf Insta hat er sich anscheinend auch komplett gelöscht.

@Photographer73
Das passt. Vielleicht waren die Probleme, die es beim Einchecken ja nur bei ihm gab, finanzieller Natur. Wenn die Karte nicht ging, haben die sich vielleicht erst noch rückversichert, ob sie den "Star" aufnehmen sollen, was auch das googeln erklären könnte.

Wir werden es nicht erfahren, denn dazu ist das Hotel zu seriös.

Ist es nicht Betrug, wenn er wüsste, dass er seine 4 Anwälte nicht bezahlen kann?

Optimist schrieb:
Gestern hatte ich im Radio ein Interview mit einer Funktionärin eines Vereins gehört, wo es darum ging, dass dann vor dem Hotel sofort eine Demo/Protest statt fand.
Sie sagte, dass sie das richtig fand und immer wieder befürworten würde, auch wenn es noch nicht feststeht, ob die Vorwürfe berechtigt sind.
Sie rechtfertigte es damit, dass sich der Protest sich nicht direkt gegen den Hotelmanager und auch nicht gegen das Hotel gerichtet habe, sondern lediglich ein Statement gegen Antisemitismus gewesen sei.

abbacbbc schrieb:Es wäre ganz großes Kino einfach mal zu sagen "Sorry... wir haben uns geirrt... wir müssen besser aufpassen"

das kann sie gar nicht sagen, weil sie sich dann selbst widersprechen würde ;) ... sh noch mal das:

...und immer wieder befürworten würde, auch wenn es noch nicht feststeht, ob die Vorwürfe berechtigt sind.

... die würden das also immer wieder tun und finden das richtig.

@calligraphie
Deinem Post kann ich wieder nur beipflichten. Vor allem auch dem hier:

calligraphie schrieb:Ach so? Der wütende Mob hat nur „ zufällig“ direkt vor dem Hotel demonstriert? Und es ging nicht gegen das Hotel und seine Mitarbeiter? Wie interessant aber auch. Dann hätten die Dauer empörten ( organisiert schneller, als ich eine Pizza ordern könnte) doch auch woanders eine Menschenkette bilden können und die Presse woanders hin beordern.
Nein, ich habe nur noch drauf gewartet, dass sie die Mistgabeln zücken und das Hotel stürmen.

calligraphie schrieb:Ich hoffe mal, dass die gleichen Dauerempörten spontan Demonstranten, auch momentan eifrig Menschenketten bilden, gegen den Antisemitismus, der seit knapp 60 Tagen ziemlich offen durchs Land wabert.

Das glaube ich leider nicht, gehört habe ich jedenfalls nichts diesbezüglich und diese Frau die das Interview im Radio gab, hatte auch nichts dergleichen erwähnt.
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Was ich etwas schade finde, dass die Biedermann nicht mehr zu ihrer Zeugenaussage kam.
Hätte mich interessiert, wie sie sich zu dem Ganzen positioniert - auch im Hinblick zum Antisemitismus allgemein und im Besonderen, dass GO der Sache einen Bärendienst erwiesen hatte.

@Optimist
Na da wäre erst mal die Frage zu beantworten, ging es im Gerichtssaal denn um Antisemitismus? Der schwebte lediglich als rosa Elefant durch den Saal. Warum hätte die Künstlerin etwas zum Thema Antisemitismus sagen sollen? Verhandelt wurde ja keine Hassverbrechen.
Dieser Fall wurde nur, durch den hochbrisanten Aspekt, des Antisemismus / Kette/ singender tanzender Künstler/ Sohn mit gewisser Prominenz, zu einem Medienereignis. Die Kette macht den Unterschied. Ansonsten kaum vorstellbar, dass eine Truppe von Demonstranten , in Windgeschwindigkeit zum Tatort eilt. Stell dir vor, ein Promi Xy ( ich rede bewusst nicht von echten Superstars), hat nen miesen Tag und schlechte Laune und rastet aus, weil ihm nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet wird in einem Standard Hotel? Hätte so ein schnödes Vorkommniss es wochenlang auf die Seite eins gebracht? Mit Sicherheit nicht. Ein zwei Tage bei BILD unter dem sexratgeber und fertig.
Na zumindest lässt sich nun feststellen, der Sänger GO ist nun endlich so prominent, wie er es sich evtl mal erträumt hat… wenn auch mit Beigeschmack. Diese Art von Prominenz dürfte er sich nicht erhofft haben. Das wird ihn nun zukünftig begleiten. Der Jussie Smollett alà Deutschland.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass GO auch nur ansatzweise geahnt hat, was er da fabriziert hat.

calligraphie schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass GO auch nur ansatzweise geahnt hat, was er da fabriziert hat.

da hast du Recht, der hatte sicher nicht die Konsequenzen einkalkuliert - auch was manche tatsächlichen Antisemiten daraus machen und für sich nutzen könnten usw.

Jedoch hatte er es ja dann beizeiten mitbekommen und hätte Zeit genug gehabt, das Ruder rum zu reißen.
Um so schäbiger, dass er dies erst im letzten Moment tat, als er sah, dass es nicht mehr anders geht.
Was der Hotelmanager deswegen auch zu leiden hatte, war ihm total egal, solch ein Egoismus!

Frau.N.Zimmer schrieb:Ist es nicht Betrug, wenn er wüsste, dass er seine 4 Anwälte nicht bezahlen kann?

Keine Ahnung, was er mit denen abgemacht hatte, vll haben sie ja pro bono gearbeitet, was ich zwar nicht glaube, aber das ist alles reine Spekulation. Interessanter finde ich die Frage, ob er die Auflagen erfüllen kann. Sollte er die Zahlungen nicht leisten, wird das Verfahren fortgesetzt, es ist ja erstmal nur vorläufig eingestellt. Evt kommt auch noch eine fette Zivilklage des Hotels oben drauf.

Photographer73 schrieb:Interessanter finde ich die Frage, ob er die Auflagen erfüllen kann. Sollte er die Zahlungen nicht leisten, wird das Verfahren fortgesetzt, es ist ja erstmal nur vorläufig eingestellt.

Die 10 000 wird er sich wohl noch gerade so leisten können. No doubt.

stereotyp schrieb:Die 10 000 wird er sich wohl noch gerade so leisten können. No doubt.

Ich bin mir da nicht mehr sicher. Zusätzlich hat er Unterhaltszahlungen an der Backe, zwei Kinder usw.

Doch dann erhebt Ofarim 2021 auf einmal öffentlich die Antisemitismus-Vorwürfe, und schadet damit nachhaltig seiner Karriere. Yvonne P. sagt aus, dass sein Geschäft aufgrund der Schlagzeilen einbricht, die Auftragslage geht "so gut wie auf null". Auftraggeber seien verunsichert und hätten lieber "den Gang der Dinge abwarten" wollen. Wie er nun die hohe Summe aufbringen will und wie es nach seinem Geständnis beruflich für ihn weitergeht, bleibt abzuwarten.

Schauen wir mal.



https://www.t-online.de/unterhaltung/stars/id_100291382/gil-ofarim-hohe-geldstrafe-nach-gestaendnis-kann-er-die-summe-bezahlen-.html

@Photographer73
Ob er alle seine Schulden zahlen kann, da bin ich mir auch nicht sicher. Aber die 10 000 wird die erste Verbindlichkeit sein, die er tilgen wollen wird. Und dazu sollte es wohl noch reichen.

Ich denke die 10.000 werden sein kleinstes Problem sein. Seine 4 Anwälte sind mit Sicherheit nicht billig, das Schmerzensgeld, dessen Höhe ja nicht veröffentlicht wurde, vermutlich auch nicht und wenn das Hotel Schadenersatz verlangt wird es richtig teuer. Seine Karriere ist bei Null angekommen und dürfte sich in absehbarer Zeit auch nicht mehr erholen.

Photographer73 schrieb:Interessanter finde ich die Frage, ob er die Auflagen erfüllen kann. Sollte er die Zahlungen nicht leisten, wird das Verfahren fortgesetzt, es ist ja erstmal nur vorläufig eingestellt. Evt kommt auch noch eine fette Zivilklage des Hotels oben drauf.

Wenn der Richter mitgedacht hat, dann hat er die Schmerzensgeldzahlung in den Beschluss als Auflage aufgenommen. Sonst geht der Mann womöglich noch leer aus -.-

So wie ich gelesen habe, habe ich den Eindruck, dass er finanziell eh schon am Ende ist. Falls noch Tantiemen vom Vater fließen, würden die ja auch mit Esther Ofarim geteilt und man hört und sieht ja eher nichts mehr von denen. Sein Bruder, ähnlich "erfolgreich" wäre da ja auch noch.

Ich hoffe nur das Opfer bekommt sein Geld.

Das von Arsch huh verwendete Logo sehe zudem aus wie eine Palästinenserflagge, die in eine runde Form gepresst wurde. „

Das stimmt doch so gar nicht. Es sind beide Flaggen abgebildet. Uns soweit ich das verstehe, ist es eine Friedensdemo - es gibt ja auch in der Tat zivile Opfer auf beiden Seiten, ohne dass man Gesamt-Palästina als Hammas deklarieren muss und sollte.

Als der Westen, die Arabische Welt um die Feuerpause bat, echauffierte man sich, dass der Angriff nicht verurteilt wurde und diese Arsch Huh führen das als erstes an, erwähnen aber auch die Opfer der anderen Seite - auch wieder nicht richtig.

Frieden müssen schon alle wollen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wenn der Richter mitgedacht hat, dann hat er die Schmerzensgeldzahlung in den Beschluss als Auflage aufgenommen. Sonst geht der Mann womöglich noch leer aus -.-

So wie ich gelesen habe, habe ich den Eindruck, dass er finanziell eh schon am Ende ist. Falls noch Tantiemen vom Vater fließen, würden die ja auch mit Esther Ofarim geteilt und man hört und sieht ja eher nichts mehr von denen. Sein Bruder, ähnlich "erfolgreich" wäre da ja auch noch.

Ich hoffe nur das Opfer bekommt sein Geld.

@Frau.N.Zimmer
Für den Hotelmanager stand wohl nicht Geld, sondern die Herstellung seines Rufes im Vordergrund.
Deinen Ruf kannst du mit Geld nicht richten.
Trotzdem steht Mann Schmerzensgeld zu.

Ofarim wurde verurteilt, 10.000 Euro zu zahlen, die an zwei Stiftungen gehen. Für die Überweisung hat er 6 Monate Zeit. Andernfalls würde der Prozess gegen ihn fortgesetzt werden.

Soweit ich verstanden habe, wurde die Höhe des Schmerzensgeldes festgelegt. Das bedeutet, der Hotelmanager könnte das Schmerzensgeld einklagen, wenn Ofarim nicht zahlen sollte.
Wenn der Schuldner zahlungsunfähig ist, guckt der Mann in die Röhre.
Aber er hat ja in der Hauptsache erreicht, worum es ging: Sein Ruf wurde hergestellt. Und der ist unbezahlbar.

Seine Anwälte "klasse". Dass die nun noch mal Nachtreten mussten:

Und nun betonen die Anwälte von Gil Ofarim gegenüber den Vertreterinnen und Vertretern der Medien lautstark:
Juristisch sei an Ofarim nichts, aber auch gar nichts hängengeblieben. Im Gegenteil komme er nun sauber heraus aus der Geschichte. Von Schuld könne weiter keine Rede sein. Und auch wenn Ofarim eine Geldauflage von 10 000 Euro zahlen musste, solle man bitte wissen: Damit werde "lediglich zum Ausdruck gebracht, dass zu einem anderen Zeitpunkt durch die Ermittlungsbehörden ein Tatverdacht angenommen wurde".

Das stimmt, nun ja, nur so halb. Es stimmt insofern, als Gil Ofarim nicht verurteilt worden ist. Sein Strafverfahren wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung - Ofarim hatte Anfang 2021 einem Hotelmitarbeiter in Leipzig antisemitische Diskriminierung vorgeworfen - endete ohne einen Schuldspruch. Denn das Landgericht Leipzig hat darauf verzichtet, den Prozess fortzuführen. Das heißt auch, es gibt keinen Eintrag ins Strafregister für Gil Ofarim. Er gilt juristisch weiterhin als unschuldig. Aber: Es heißt nicht, dass der Verdacht gegen ihn vom Gericht fallen gelassen worden wäre. Im Gegenteil.

Das Gericht hat eine Sanktion gegen Gil Ofarim festgelegt: ebenjene Geldauflage von 10 000 Euro. Das ist der Preis, den er bezahlen muss, damit sein Verfahren eingestellt wird. Und ein solcher Preis ist nach dem Paragrafen 153a der Strafprozessordnung nur dann erlaubt, wenn weiterhin ein Tatverdacht gegen Gil Ofarim besteht. Nicht bloß irgendwann in ferner Vergangenheit, sondern auch aktuell noch. Im wichtigsten juristischen Handbuch zum Strafverfahren, dem Gesetzeskommentar von Lutz Meyer-Goßner und Bertram Schmitt, steht sogar: "Die Anwendung des Paragrafen 153a Strafprozessordnung" - sprich: das Kassieren einer Geldauflage - "gegenüber einem möglicherweise Unschuldigen ist untersagt."

Und wenn er binnen sechs Monaten nicht zahlen sollte - dann behält sich das Gericht weiterhin die Möglichkeit vor, den Prozess doch noch weiterzuführen. Bis hin zu einem Urteil.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/gil-ofarim-leipzig-antisemitismus-hotel-prozess-gestaendnis-unschuldig-1.6312425

frauZimt schrieb:Für den Hotelmanager stand wohl nicht Geld, sondern die Herstellung seines Rufes im Vordergrund.
Deinen Ruf kannst du mit Geld nicht richten.

Da hast du Recht. Wenn es stimmt, dass er noch in Behandlung ist, ist dann etwas Geld auch nicht schlecht.

frauZimt schrieb:Seine Anwälte "klasse". Dass die nun noch mal Nachtreten mussten:

Ekelhaft. Einfach nur ekelhaft. Muss man als Anwalt so tief sinken? Können die nicht einfach Ruhe geben? Da fällt mir doch der alte Ausdruck "Rechtsverdreher" ein.

Ihrem Mandanten wird sowas nicht nützen, denke ich. Ganz bescheuert sind die Menschen ja auch nicht.

Frau.N.Zimmer schrieb:Einfach nur ekelhaft.

Auch hier wieder der Verweis auf das Verfahren gegen Edathy. Auch er legte größten Wert darauf zu betonen, dass die Auflage natürlich gar nix mit einem Schuldeingeständnis zu tun hätte... bla bla.

Photographer73 schrieb:Auch er legte größten Wert darauf zu betonen, dass die Auflage natürlich gar nix mit einem Schuldeingeständnis zu tun hätte... bla bla.

Verstehe nicht, warum Richter das überhaupt mitmachen, wenn es bei ekelerregenden Delikten Mode ist, sich hinterher selbst freisprechen zu wollen.

frauZimt schrieb:Für den Hotelmanager stand wohl nicht Geld, sondern die Herstellung seines Rufes im Vordergrund.
Deinen Ruf kannst du mit Geld nicht richten.
Trotzdem steht Mann Schmerzensgeld zu.

Wir dürfen nicht vergessen, das in unserer Gesellschaft die Rufwiederherstellung in so einem Fall nur über einen einzigen Weg geht, das klare Eingeständnis der Lüge.
Nicht vorzustellen wenn Ofarim nicht gestanden hätte und dann irgendwie Aussage gegen Aussage trotz unzähliger Indizien etc. Es wäre immer noch was hängengeblieben.

Zu einer Entschuldigung, gehört die Bitte um Verzeihung, denn sich selbst kann man ja nicht entschuldigen, Reue und zumindest der Versuch zu vermitteln, dass sowas nicht mehr vorkommt. Von daher kann er sich seine "Entschuldigung" auch stecken.

@behind_eyes
Meinst du der hätte gestanden, wenn man ihm die Tat nicht schon nachgewiesen hätte? Ich glaube nicht.