antrax0815 schrieb:Ich behaupte sogar das viele Rechte ihre Juden freundlichkeit gefunden haben. Denn so lässt es sich einfach gegen diese Organistationen und Muslime hetzen.
Quasi: "Der Feind meines Feindes ist mein Freund"?
Stimmt leider so nicht. Es ist nur eine (vorübergehende) Gewichtung, wem aktuell mehr an Feindseligkeit zugewiesen wird. Für eine "Judenfreundlichkeit" fehlt es definitiv an Nachhaltigkeit. Das ist einfach nur ein Mittel zum Zweck. Ein Werkzeug nach dem Motto: "Schaut mal Welt, wir Nazis sind ja gar nicht mehr so judenfeindlich denn wir sind noch mehr gegen die Feinde (= manche der Feinde) der Juden."
Das ist reine Taktik. Wenn die Prioritäten sich ändern, sind es wieder die Juden. Oder die Schwulen. Oder eine beliebige andere Gruppe, gegen die man sich gut abgrenzen kann. Das ist folgerichtig für Gruppen, die sich vor allem dadurch definieren, gegen andere zu sein.
antrax0815 schrieb am 06.12.2023:Sieht man das Antisemitische Aktionen von 0,25 seit dem 7. Oktober auf 8 im Monat gestiegen sind.
Das ist eine Erhöhung von 2809%
Nicht als Relativierung verstehen, sondern als statistisches Problem:
Statistik bei kleinen Zahlen ist mathematisch ein Problem. Wenn ich 2022 2 Unfälle in einem Unternehmen habe und 2023 sind es 8, ist das immerhin eine Vervierfachung - aber die Aussagekraft ist gering. Weil es bei so kleinen Zahlen auch zufällige große Prozentuale Veränderungen geben kann.
Damit will ich nicht sagen, dass das in dem Fall auch so ist, aber es sollte erst mal "nur" als Indiz gesehen werden, nicht als Feststellung. Wobei man natürlich sagen muss, dass sehr viel für eine systematische Zunahme an Antisemitismus (aber auch an Fremdenfeindlichkeit) in sehr vielen Ländern spricht. Gerade in solchen, die man bislang eher als eher liberal betrachtet hat.
Und zur Frage, ob Antisemitismus wieder "in" sei:
Er war nie out. Das ist etwas, das in weitern Teilen der Welt seit Jahrhunderten ein Problem ist. Durch die extreme Unmenschlichkeit im Dritten Reich hat der Antisemitismus in gewisser Weise ein Korrektiv erhalten, das sehr stark war und das den Antisemitismus nur übersteuert hat. Aber er war nie weg. So ein "Grundgeraune" vom "bösen Juden" war immer eine feste Größe in vielen Gesellschaften.
Neu ist, dass es wieder salonfähig wird. Also in Bereichen als "nicht so schlimm" angesehen wird, in denen es bislang verpönt war.