Ist Antisemitismus wieder "in"?

Kann mal jemand Antisemitismus definieren?

Oder ist jegliche Kritik am Judentum antisemitisch?

Jegliche Religion oder Ideologie muss sich auch Kritik gefallen lassen.

Nennwert schrieb:Jegliche Religion oder Ideologie muss sich auch Kritik gefallen lassen.

Natürlich, viele Errungenschaften von der wir alle profitieren wurden entgegen so vieler Religionen errungen.
Niemand wird dich kritisieren wenn du das Judentum kritisierst.

Du wirst keine Kritik ernten wenn man sich sachlich mit einer Sache auseinander setzt. Einer der feinen Punkte ist jedoch, dass man mit oft mit Israelkritik beginnt und binnen von wenigen Sätzen beim Judentum ist.

Einer Person das Gesicht zu zertrümmern aufgrund seiner Kippa ist aber keine sachliche Kritik, dies ist purer Antisemitismus.

capspauldin schrieb:Du wirst keine Kritik ernten wenn man sich sachlich mit einer Sache auseinander setzt. Einer der feinen Punkte ist jedoch, dass man mit oft mit Israelkritik beginnt und binnen von wenigen Sätzen beim Judentum ist.

Der Antisemit an sich kritisiert ja auch nicht "das Judentum", sondern er verurteilt "die Juden", und zwar in der Regel wegen Anschuldigungen die er sich ausgedacht hat. "Die vergiften das Wasser" "Die kontrollieren alle Medien" "Die hetzen die Völker gegeneinander auf" "Die finanzieren jeden Krieg" "Die haben unsere Politiker gekauft" und so weiter.

Das sind ja keine tatsächlich sachbezogenen Kritikpunkte an der Religion, sondern ressentimentgetriebene Vorwürfe ohne Substanz.

capspauldin schrieb:Einer der feinen Punkte ist jedoch, dass man mit oft mit Israelkritik beginnt und binnen von wenigen Sätzen beim Judentum ist.

Ja ich meinte das Judentum. Israel ist mir mehr oder weniger egal.

Also Kritik am Judentum, nicht am Zionismus.

Das Gewalt keine Kritik ist...klar.

bgeoweh schrieb:Das sind ja keine tatsächlich sachbezogenen Kritikpunkte an der Religion, sondern ressentimentgetriebene Vorwürfe ohne Substanz

Ja. Ich meinte ja auch Kritik am Judentum.

Also Kritik an dem Frauenhass, der Hass auf Nichtjuden, das Schächten, Genitalverstümmelung usw.

Nennwert schrieb:Also Kritik an dem Frauenhass, der Hass auf Nichtjuden, das Schächten, Genitalverstümmelung usw.

Da wärst du dann beim "Frauenhass" und "Hass auf Nichtjuden" in der Beweispflicht, dass das für alle (oder die meisten, oder für eine wichtige Minderheit der) Juden ein Kernbestandteil ihrer Religion ist und ausgelebt wird.

Schächten und Beschneidung sind z.B. Punkte, die man legitim kritisieren kann ohne antisemitisch motiviert zu sein.

Nennwert schrieb:Kann mal jemand Antisemitismus definieren?

Als Antisemitismus werden heute alle Formen von pauschalem Judenhass, pauschaler Judenfeindlichkeit oder Judenfeindschaft bezeichnet.

Nennwert schrieb:Oder ist jegliche Kritik am Judentum antisemitisch?

Jegliche Religion oder Ideologie muss sich auch Kritik gefallen lassen.

Konstruktive Kritik kann man sich schon gefallen lassen, destruktive Kritik finde ich fehl am Platz.

bgeoweh schrieb:Da wärst du dann beim "Frauenhass" und "Hass auf Nichtjuden" in der Beweispflicht, dass das für alle (oder die meisten, oder für eine wichtige Minderheit der) Juden ein Kernbestandteil ihrer Religion ist und ausgelebt wird.

Wikipedia: Ovadja Josef

Am 16. Oktober 2010 sorgte der Rabbiner für großes Aufsehen, als er behauptete, alle Nichtjuden (Gojim) seien auf der Welt, um Juden zu dienen. Gott habe ihnen ausschließlich zu diesem Zweck ein Leben auf der Welt geschenkt.[16]

Immerhin von einem im Judentum angesehenen Rabbiner...

Wie man direkt nach dem antisemitischen Übergriff in Köln nun wiederholt auf die lustige Idee kommt hier mal eben nachzufragen, ob es auch irgendwie möglich ist, Juden nicht zu mögen, ohne dabei antisemitisch zu sein... Faszinierender Gedankensprung

Nennwert schrieb:Immerhin von einem im Judentum angesehenen Rabbiner...

Und weil ein einzelner Rabbiner, der "angesehen" sein soll, einmal dummes Zeug redet, ist jetzt "Hass auf Nichtjuden" konstituierend für das Judentum?

Das ist doch Schwachsinn.

Übrigens ist die Unterstellung, dass "die Juden" alle heimlich an irgend einem großen "Judenplan" zusammenarbeiten auch ein Kernbestandteil des Antisemitismus.

bgeoweh schrieb:Und weil ein einzelner Rabbiner, der "angesehen" sein soll, einmal dummes Zeug redet, ist jetzt "Hass auf Nichtjuden" konstituierend für das Judentum

Oberrabbiner von Israel immerhin.

Sein Wort hat Gewicht. Es gibt ja auch noch die Schriften des Judentums in denen nicht so tolle Dinge stehen.

Nennwert schrieb:Oberrabbiner von Israel immerhin.

Einer von zwei, und zwar der der ultraorthodoxen Minderheit der Sephardim, ca. 1.4 Millionen von ca. 7.5 Millionen Juden in Israel, ca. 15-20% der Juden weltweit.

Nennwert schrieb:Oberrabbiner von Israel immerhin.

Von einer Person auf alle zu schliessen ist zumindest unzulässig.
Wenn jemand von den durchaus kritikwürdigen Äusserungen einer einzelnen Person auf "die Juden" schließt, liegt es zumindest im Bereich des Denkbaren, dass es dabei darum geht, antisemitische Ressentiments zu schüren.

Es empfiehlt sich Nachfragen, um das zu klären.

Nennwert schrieb:Es gibt ja auch noch die Schriften des Judentums in denen nicht so tolle Dinge stehen.

Heisst für dich was genau?

Im neuen Testament stehen auch "nicht so tolle Dinge".
Vermutlich stehen in allen religösen Schriften auch ein paar von den "nicht so tollen Dingen".
Was sagt das über die jeweiligen Religionsanhänger:innen bzw Praktizierenden aus?

KAMPF UMS KANZLERAMT: Hitzige Wortgefechte! Janine Wissler vs. Paul Ziemiak im WELT-DUELL

Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

Fand die Talkrunde recht interssant. Spannend fand ich den Part ab ca. 15:20.
Ea geht um Marx21, Janine Wissler gehörte dieser Gruppe an welche sich immer wieder Antiisraelisch positionierte.
Selbst 2021 schafft es Wissler nicht, sich klar davon zu distanzieren.
Für mich ein absolutes KO Kriterium.

capspauldin schrieb am 26.08.2021:Ea geht um Marx21, Janine Wissler gehörte dieser Gruppe an welche sich immer wieder Antiisraelisch positionierte.
Selbst 2021 schafft es Wissler nicht, sich klar davon zu distanzieren.
Für mich ein absolutes KO Kriterium.

Dafür müsste diese antiimperialistische Lobbygruppe ja auch quasi ihr eigenes Grundsatzprogramm aufgeben.

@MokaEfti

Die Täter-Opfer-Umkehr ist ein Wesensmerkmal des Antisemitismus. Ob im Mittelalter, als die Schuld an Pogromen auf die Juden verlagert wurde, unter den Nazis, als Hitler in seiner Reichtagsrede zu Kriegsbeginn die Vernichtung der Juden ankündigte und als Notwehrreaktion verkaufte, oder heute, wo Israelkritiker sogar Selbstmordanschläge als vermeintlichen Verzweiflungstaten Verständnis entgegenbringen: Gewalt gegen Juden wird seit Jahrhunderten rationalisiert. Ton und Diktion haben sich über die Jahrhunderte der jeweiligen Zeit angepasst, aber inhaltlich war es immer die gleiche Scheisse.

Antirassisten predigen die Vernichtung Israels, während muslimische Mobs Juden auf offener Straße angreifen. Wenn Merkel und Co. gerade nicht ihre Lippenbekenntnisse in die TV-Kameras heucheln, hofieren sie ein Regime, das Israel mit Vernichtung droht. Und den Sicherheitsbedürfnissen jüdischer Gemeinden bringt dieser Staat kein Verständnis entgegen, schließlich sind Phrasen billiger und damit kann man sich so geläutert und erhaben fühlen. Alltag für Juden in Deutschland.

Die antisemitische Gewalttat von Köln hat Entsetzen ausgelöst und Beteuerungen von Politikern – für Juden in Deutschland ist solcher Hass Teil ihres Alltags. Er trifft sie von zahlreichen Seiten, auch von Staatsbediensteten. Drei Betroffene berichten.

https://amp.welt.de/politik/deutschland/article233331425/Antisemitismus-Ueble-Relativierungen-des-islamistischen-Terrors.html?__twitter_impression=true

Swanson schrieb:Wenn Merkel und Co. gerade nicht ihre Lippenbekenntnisse in die TV-Kameras heucheln, hofieren sie ein Regime, das Israel mit Vernichtung droht.

Aha. Wen hofieren die denn?

EinElch schrieb:Aha. Wen hofieren die denn?

Du möchtest einen Beleg, dass Deutschland die Aufrüstung im Iran unterstützt hat?