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Ist Antisemitismus wieder "in"?

7.902 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Judentum, Antisemitismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Antisemitismus wieder "in"?

17.12.2018 um 11:53
Zitat von lawinelawine schrieb:hier findet man mehr davon, wie diese Gruppe linker Extremisten tickt
Erst in der NPD, jetzt im Jugendwiderstand
Was den Jugendwiderstand noch von den meisten anderen linken Gruppen unterscheidet, ist sein positiver Bezug auf die Begriffe „Volk“, „Heimat“ sowie „Ruhm und Ehre“. Andersdenkende werden als „Volksfeinde“ beschimpft. Das in Deutschland etablierte Holocaust-Gedenken bezeichnet ein Anhänger als „Schuldkult“. Ein weiterer sagt, ihre eigenen Opas seien allesamt „in Ordnung“ gewesen, man solle doch nicht so tun, als ob jeder Deutsche dieser Generation KZ-Aufseher gewesen sei ...

Wie passt all das zu einer linken Gruppierung, die von sich selbst behauptet, selbstverständlich auch gegen Faschismus zu kämpfen?

Der Blog „Friedensdemo-Watch“ hat jetzt berichtet, dass ein Mitglied früher sogar bei der rechtsextremen NPD aktiv war. Dieses zeigte sich in der Öffentlichkeit mit lokalen Parteigrößen, half bei Wahlkampfständen und demonstrierte in Hellersdorf gegen eine Flüchtlingsunterkunft, Motto: „Asylflut stoppen!“

Wie wenig Berührungsängste der Jugendwiderstand gegenüber Rechtsextremen hat, zeigt eine aktuelle Unterhaltung seiner Mitglieder auf Facebook. In der lobt Kindergärtner Patrick alias Taktikka den berüchtigten jungen Rechtsextremen Lasse R. aus Braunschweig. Der Kampfsportler war einer derer, die bei den Nazi-Protesten in Chemnitz Passanten und Gegendemonstranten systematisch einschüchterten und Gewalt androhten. Taktikka sagt, Lasse R. sei „sympathisch“ und solle sich doch dem Jugendwiderstand anschließen. Derzeit nerve zwar noch dessen „Hitlergedöns“, doch habe R. „Kampfgeist“ und könne sich ideologisch ja entwickeln.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/gewalttaetige-politsekte-jugendwiderstand-maos-schlaeger-aus-berlin-neukoelln/23729980.html

Darauf hatte ich schon lange gewartet.
Wo doch auch die AfD sich im Osten gern links gibt.

Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, kommt der Prophet eben zum Berg.
:D


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

17.12.2018 um 11:59
Zitat von eckharteckhart schrieb:Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, kommt der Prophet eben zum Berg
und demontriert mit, wenn die PArtei die Linke demontriert.
schon erstaunlich, was man linken Extremisten und der Partei der Linken so durchflutschen lässt


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

17.12.2018 um 12:01
Zitat von lawinelawine schrieb:schon erstaunlich, was man linken Extremisten und der Partei der Linken so durchflutschen lässt
Wie wärs mit einem Verbot der Linken?


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17.12.2018 um 12:57
@eckhart
mir reicht schon, wenn sich die Linke (PArtei; Anhänger) von den linksextremistischen Umtrieben deutlich und nachhaltig distanzieren.

keine Toleranz für Extremismus!


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17.12.2018 um 13:20
Zitat von lawinelawine schrieb:mir reicht schon, wenn sich die Linke (PArtei; Anhänger) von den linksextremistischen Umtrieben deutlich und nachhaltig distanzieren.

keine Toleranz für Extremismus!
Wie soll das gehen?
Muss der Zusammenhang mit die Linke (PArtei; Anhänger) und den linksextremistischen Umtrieben des „Jugendwiderstand“ erst ermittelt werden! @lawine ?
Oder sollte sich die Linke gleich davon distanzieren?
Obwohl noch niemand weiß,
wer sich hinter "Jugendwiderstand" verbirgt,
(wie https://www.tagesspiegel.de/berlin/gewalttaetige-politsekte-jugendwiderstand-maos-schlaeger-aus-berlin-neukoelln/23729980.html
nahelegt).
Antisemitisch sind sie, das ist fakt.


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17.12.2018 um 13:52
Zitat von RealoRealo schrieb:Das heißt Islamophobie (bzw. Muslimfeindlichkeit) bezieht sich einerseits auf den Glauben (erweitert auf die "Kultur") und andererseits auf die hauptsächlichen ethnischen Vertreter, nämlich Araber.
Du meinst, mit dieser Verdrehung den Hebel gefunden zu haben, die Scharia als gesellschaftliches Ordnungsprinzip nicht mehr kritisieren zu dürfen, weil man damit Rassist sei, liegst du falsch.

Wenn ich mich gegen Abubakar Shekau wende, ist das kein rassistischer Angriff auf die Kanubi.
Wenn ich mich gegen Hassan Rohani wende, ist das kein rassistischer Angriff auf persische Iraner.
Wenn ich mich gegen die Scharia wende, ist das kein rassistischer Angriff auf irgendeine Ethnie.

Kritik am politischen Islam mit mörderischem Antisemitismus gegen Juden oder vermeintliche Juden gleichzusetzen, ist in meinen Augen infam.


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Realo ehemaliges Mitglied

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Ist Antisemitismus wieder "in"?

17.12.2018 um 14:00
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Verdrehung
??
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:die Scharia als gesellschaftliches Ordnungsprinzip nicht mehr kritisieren zu dürfen
Passiert mir öfter, dass mir Behauptungen in den Mund gelegt werden, die ich niemals gemacht hab. Dass das inzwischen auch in besseren Diskutantenzirkeln passiert, ist allerdings ein Novum und nicht gerade erfreulich.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

17.12.2018 um 14:09
Zitat von RealoRealo schrieb:Passiert mir öfter, dass mir Behauptungen in den Mund gelegt werden, die ich niemals gemacht hab.
Du hast diese Aussage gemacht:
Zitat von RealoRealo schrieb:Der Islam ist kein Volk; die Entsprechungen sind aber gleich wie beim Antisemitismus. Das heißt Islamophobie (bzw. Muslimfeindlichkeit) bezieht sich einerseits auf den Glauben (erweitert auf die "Kultur") und andererseits auf die hauptsächlichen ethnischen Vertreter, nämlich Araber.
Wo beginnt für dich "Islamophobie"?


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Venom ehemaliges Mitglied

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17.12.2018 um 14:12
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Wo beginnt für dich "Islamophobie"?
Ich würde sagen genau wie dort wo Antisemitismus beginnt. Macht keinen gewaltigen Unterschied aus bis auf die Zielgruppe.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

17.12.2018 um 14:20
Zitat von VenomVenom schrieb:Ich würde sagen genau wie dort wo Antisemitismus beginnt. Macht keinen gewaltigen Unterschied aus bis auf die Zielgruppe.
Doch macht es. Sowohl in der Art wie sich dieser konstituiert, als auch in seiner Wirkweise. Antisemitismus ist im Kern eine sich durch falsche Projektion ausdrückende Kritik an gesellschaftlichen Widersprüchen und liefert damit ein Welterklärungsmodell. Islamfeindkichkeit ist im Grunde auf kulturelle Identität umgemünzter Rassismus zur Stärkung eigener Identitätskonstruktionen.


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Realo ehemaliges Mitglied

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17.12.2018 um 14:21
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Du hast diese Aussage gemacht:
Ja und wo steht da was von Shariah und dass ich die
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:als gesellschaftliches Ordnungsprinzip nicht mehr kritisieren zu dürfen
propagiert habe?


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Venom ehemaliges Mitglied

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17.12.2018 um 14:29
@paranomal
Für mich macht es keinen entscheidenden Unterschied aus wenn jetzt ein Jude und ein Muslim in sagen wir mal meiner Klasse dementsprechend angefeindet werden. Zumindest grundsätzlich nicht. Dass es da unterschiedliche Propaganda und Diskriminierungstaktik- und Weise gibt ist mir schon klar.

Letztendlich aber sind beide Idelogien oder Teile einer Ideologie (Antisemitismus und Islamophobie) Teil von Leuten die zu der Sorte meiner politischen und gesellschaftlichen Gegner gehören die ich bekämpfen will.


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17.12.2018 um 15:18
Zitat von RealoRealo schrieb:wo steht da was von Shariah
Wo ziehst du die Grenze zwischen berechtigter Islamkritik und Islamophobie?

Ablehnung der Scharia = Islamophobie?
Ablehnung der Zweiweltentheorie = Islamophobie?
Ablehnung der Nichtgleichbehandlung von Muslimen und dem Rest in islamischen Staaten = Islamophobie?
Forderung, dass Religion Privatsache zu sein hat = Islamophobie?

Und da bin ich noch nicht mal beim extremistischen politischen Islam.


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Realo ehemaliges Mitglied

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17.12.2018 um 15:25
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Wo ziehst du die Grenze zwischen berechtigter Islamkritik und Islamophobie?
Berechtigte Islamkritik ist das politische System (z.B. in Iran und S.A.), auch die Shariah, die Ungleichstellung der Frau und der politische Islamismus.

Alles andere, besonders der unsägliche "Kulturvergleich" und der gesamte "Flüchtlingskomplex", also das, womit womit wir es primär HIER BEI UNS zu tun haben, ist Islamophobie.


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17.12.2018 um 18:57
Zitat von RealoRealo schrieb:Der Antisemitismus (bzw. Judenfeindlichkeit) war ursprünglich in erster Linie Antijudaismus und wurde bei den Nazis erweitert zum rassistischen Antisemitismus. Wenn man heute von Antisemitismus spricht, meint man beides: gegen den Glauben und gegen die Ethnie. Dass das immer auch den Glauben betrifft, ergibt sich schon dadurch, weil es auch viele nichtsemitische Juden gibt (z.B. Cohn-Bendit).
Meines erachtens kann Antisemitismus nur rassistischer Natur sein. Wenn wir ihn auf den Glauben, Überzeugungen, Religionen und Weltanschauungen erweitern, dann wäre praktisch alles sogar Antifaschismus, weil er sich gegen einen bestimmte Art von Überzeugung, Weltanschauung man spricht beim Nationalsozialismus auch vom Hitlerglauben richtet, ebenfalls Antisemitismus. Und das kann so nicht sein. Daran ändern auch ein paar Cohn-Bendits nichts.
Zitat von RealoRealo schrieb:Der Islam ist kein Volk; die Entsprechungen sind aber gleich wie beim Antisemitismus. Das heißt Islamophobie (bzw. Muslimfeindlichkeit) bezieht sich einerseits auf den Glauben (erweitert auf die "Kultur") und andererseits auf die hauptsächlichen ethnischen Vertreter, nämlich Araber. Komischerweise sind Araber genauso wie Juden "Semiten".
Du sprichst hier von "Entsprechungen" die gleich sind. Das sind sie aber nicht, weil du schon mal vorneweg die Ursachen vollkommen ausser acht lässt. Der Judenhass hier in Deutschland kam ja nicht davon das Juden damals ständig Terroranschläge geplant und ausgeführt haben, Ungläubige zwangsbekehrt und ermordet haben, Kriege/Bürgerkriege gegen Andersgläubige geführt haben usw.
Es ist halt ein gewaltiger Unterschied dazwischen ob du bsp. deine/n Nachbarn abgrundtief hasst, weil er/sie die falsche Hautfarbe/Herkunft haben oder ob du sie abgrundtief hasst, weil sie immer wieder versuchen dein oder andere Häuser in Brandt zu stecken, andere zu erschießen, überfahren, in die Luft zu sprechen oder zu erstechen usw.
Ausserdem, die meisten Muslime hierzuland sind Türken. Und jetzt mal ganz ehrlich, wenn du mir hier in einer Reihe Deutsche, Türken, und Araber aufstellen würdest, dann könnte ich dir nicht sagen, wer von denen was ist. Höchstens deren Kleidung könnte das verraten. Umgekehrt waren wir auch schon in der Türkei und die hielten uns dort für sehr unhöfliche Türken, weil wir nunmal kein türksich verstanden und somit arrogant/unhöflich rüber kamen, weil wir ihnen nicht antworten konnten. Die erkannten nicht das wir keine Türken waren. Das heißt, einen Türken oder Araber der vom Glauben abgefallen ist und sich so wieder jeder kleidet, verhält, den würde wahrscheinlich keiner überhaupt bemerken. Umgekehrt, musstest du im 3. Reich einen Ahnennachweis erbrigen, es spielte also gar keine Rolle ob du überhaupt praktizierender Jude warst oder einen anderen Glauben/keinen Glauben angenommen hast.
Zitat von RealoRealo schrieb:Nein, das siehst du nur so. Nicht der Glauben wird verteidigt, sondern die Menschenrechte der Anhänger dieses Glaubens, die von deren Verfolgern missachtet werden, um es mal ganz neutral zu formulieren.
Das seh sicher nicht nur ich so. Den Glauben zu verteidigen ist halt nichts, was man im Sozialismus/Kommunismus als Aushängeschild nimmt. Wir können hier gern Lenin als Beispiel nehmen. Der hat die Kirchen, Moscheen enteignet, am Ende blieb überhaupt nur ein Bruchteil davon übrig und die Priester usw. die verschwanden gleich mit. Das in der DDR zu beginn noch 92% Christen waren und 1988 nur noch knapp 40% Mitglied einer religiösen Gemeinschaft waren sagt eigentlich auch schon alles.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

17.12.2018 um 19:21
Zitat von VenomVenom schrieb:Für mich macht es keinen entscheidenden Unterschied aus wenn jetzt ein Jude und ein Muslim in sagen wir mal meiner Klasse dementsprechend angefeindet werden. Zumindest grundsätzlich nicht. Dass es da unterschiedliche Propaganda und Diskriminierungstaktik- und Weise gibt ist mir schon klar.
Es geht nicht um Taktik der Diskriminierung, sondern darum, dass es sich hier um zwei vollkommen unterschiedliche Phänomene handelt, die lediglich gemeinsam zu haben scheinen, dass sie sich gegen eine oder mehrere Ethnien richten.


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17.12.2018 um 19:24
Ein generelles Problem scheint es zu sein, dass man Antisemitismus in der Öffentlichkeit gerne mit dem Rassismus analogisiert um ihn greifbar zu machen. Leider entsteht so jedoch eine komplett falsche Vorstellung der Tragweite und Ursachen von Antisemitismus.


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Realo ehemaliges Mitglied

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17.12.2018 um 19:42
Zitat von JaimeJaime schrieb:Meines erachtens kann Antisemitismus nur rassistischer Natur sein.
Ach, ich hab einfach nur die Definition von Wiki übernommen:
Der Ursprung des Antisemitismus, der seit etwa 1800 in Europa auftritt, wird historisch auf den Antijudaismus zurückgeführt. Für den Nationalsozialismus war der Rassenantisemitismus zentral
Wikipedia: Antisemitismus (nach 1945)
Zitat von JaimeJaime schrieb:Der Judenhass hier in Deutschland kam ja nicht davon das Juden damals ständig Terroranschläge geplant und ausgeführt haben
So weit ich weiß lagen die islamophoben Anschläge in Deutschland (Hoyerswerda, Rostock, Mölln, Solingen) kurz nach der Wende 10 Jahre vor 9/11, jedenfalls nach meinem Kalender.
Zitat von JaimeJaime schrieb:weil sie immer wieder versuchen dein oder andere Häuser in Brandt zu stecken
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Muslime hier schon mal versucht haben Häuser in Brand zu stecken, habe aber Links zu Hunderten von rechtsextremen Brandanschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte seit 2015, jedenfalls in meiner "Blasenwelt".
Zitat von JaimeJaime schrieb:einen Türken oder Araber der vom Glauben abgefallen ist und sich so wieder jeder kleidet, verhält, den würde wahrscheinlich keiner überhaupt bemerken.
In meiner Stadt leben Zigtausende von Türken und Arabern, die normal gekleidet sind und sich normal benehmen, auch als Muslime. Aber ich lebe ja auch in einer anderen Blasenwelt - muss man immer dazu sagen. Und ich bemerke sie, wie sie jeder andere auch bemerkt.
Zitat von JaimeJaime schrieb:Lenin
Hm, meine Blasenwelt ist 100 Jahre weiter. Deine nicht? Die Menschenrechte gabs ja auch noch gar nicht zu Lenins Zeit - in meiner Welt.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Ein generelles Problem scheint es zu sein, dass man Antisemitismus in der Öffentlichkeit gerne mit dem Rassismus analogisiert um ihn greifbar zu machen.
Ja, Antisemitismus reicht weit über Rassismus hinaus. Aber ich habe - siehe meine etwas ironische Antwort an @Jaime - Schwierigkeiten, das meiner Mitwelt verständlich zu machen.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

17.12.2018 um 20:52
Zitat von JaimeJaime schrieb:Du sprichst hier von "Entsprechungen" die gleich sind. Das sind sie aber nicht, weil du schon mal vorneweg die Ursachen vollkommen ausser acht lässt. Der Judenhass hier in Deutschland kam ja nicht davon das Juden damals ständig Terroranschläge geplant und ausgeführt haben, Ungläubige zwangsbekehrt und ermordet haben, Kriege/Bürgerkriege gegen Andersgläubige geführt haben usw.
Es ist halt ein gewaltiger Unterschied dazwischen ob du bsp. deine/n Nachbarn abgrundtief hasst, weil er/sie die falsche Hautfarbe/Herkunft haben oder ob du sie abgrundtief hasst, weil sie immer wieder versuchen dein oder andere Häuser in Brandt zu stecken, andere zu erschießen, überfahren, in die Luft zu sprechen oder zu erstechen usw.
Genauso wenig wie sich die Ursachen von Antisemitismus (auch) in der heutigen Gesellschaft allein durch die Dolchstoßlegende, stereotype Brunnenvergiftungsgerüchte, angebliche Bank-/Weltherrschaften und andere judenfeindliche Verschwörungstheorien oder an der Politik und den bisherigen Kriegen Israels etc. festmachen lassen so lassen sich auch genauso wenig die Ursachen für Islamophobie nur auf islamischen Terrorismus, Kriminalität durch Muslime oder die Historie des Islams etc. reduzieren. Die Hintergründe können hier noch weit vielfältiger ausfallen. Das müsste jedoch stehts im Einzelfall beurteilt werden.

Es ist natürlich bequemer bestimmte gesellschaftliche Phänomene zu vereinfachen in dem ihre vermeintliche(n) Ursache(n) durch selektive Rückschlüsse versucht dingfest zu machen à la "das wird's schon sein", jedoch wird man mit dieser Methode nicht sehr weit kommen, zumindest wenn es darum geht, eine möglichst realitätsnahe Analyse und keine gezielte politische Propganda zu betreiben.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

17.12.2018 um 22:00
Zitat von RealoRealo schrieb:So weit ich weiß lagen die islamophoben Anschläge in Deutschland (Hoyerswerda, Rostock, Mölln, Solingen) kurz nach der Wende 10 Jahre vor 9/11, jedenfalls nach meinem Kalender.
Ja, Anschläge von Rechtsextremen ist schlimm ganz klar. Der Punkt ist dabei der, wann immer auf der Welt irgendwo ein Terroranschlag passiert. In gefühlt 90% aller Fälle waren es Rechtsextreme oder Muslime. Man kann bei einem Terroranschlag schon fast Wetten darauf setzten das es eines von beiden oder gar eine Mischung von beiden war. Man wird eine solche Wette praktisch fast nicht verlieren.
Zitat von RealoRealo schrieb:Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Muslime hier schon mal versucht haben Häuser in Brand zu stecken, habe aber Links zu Hunderten von rechtsextremen Brandanschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte seit 2015, jedenfalls in meiner "Blasenwelt".
Dann sieh dir mal den Nahen Ost oder Afrika an, was IS, Taliban und Co so alles treiben.
Zitat von RealoRealo schrieb:In meiner Stadt leben Zigtausende von Türken und Arabern, die normal gekleidet sind und sich normal benehmen, auch als Muslime. Aber ich lebe ja auch in einer anderen Blasenwelt - muss man immer dazu sagen. Und ich bemerke sie, wie sie jeder andere auch bemerkt.
Natürlich lebst du in einer Blasenwelt, weil du schonmal davon ausgehst das jeder Türke, Araber usw. auch ein gläubiger Muslim ist. Die Anzahl der Gläubigen wird m.E. massiv von den Moscheenvereinigungen aufgebauscht um sich selbst Geltung und politisches Gewicht zu verleihen. Es gab da mal einen interessanten Artikel dazu:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/deutsche-islamkonferenz-hoert-auf-mich-zu-islamisieren-kolumne-a-1241327.html
Abgesehen davon ist es niemanden auf die Stirn gebrannt ob er ein schlechter oder guter Mensch ist.
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Genauso wenig wie sich die Ursachen von Antisemitismus (auch) in der heutigen Gesellschaft allein durch die Dolchstoßlegende, stereotype Brunnenvergiftungsgerüchte, angebliche Bank-/Weltherrschaften und andere judenfeindliche Verschwörungstheorien
Legenden, Gerüchte, Theorien, nichts Handfestes... hört sich fast an als würden wir von einer Religion sprechen. Gibt es im Islam nicht auch so eine ähnliche Geschichte. Wo Gott Mohammed quasi zuflüstert, das die Juden ihn verraten wollen, woraufhin Mohammed Juden auf der arabischen Halbinsel, ermorden, vertreiben, versklaven ließ und ihren Besitz an sich nahm? Banū n-Nadīr, Banū Quraiza, Banū Qainuqā hießen glaub ich die Stämme?

Hingegen der IS, die Taliban usw. sind nicht fiktiv. Der Anschlag von Amri auf den Weihnachtsmarkt in Berlin ist keine Legende ist kein Märchen. Die Anschläge in Paris, die auf das World Tradecenter usw. die sind wirklich passiert oder willst du das hier leugnen?


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