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Ist Antisemitismus wieder "in"?

7.902 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Judentum, Antisemitismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Antisemitismus wieder "in"?

22.02.2019 um 10:20
Zur Lage in Frankreich nach Grabschändungen und einem Angriff auf Alain Finkielkraut:
Nach den Demonstrationen gegen den grassierenden Antisemitismus in Frankreich ist am Mittwoch eine neue Grabschändung bekannt geworden. Auf dem jüdischen Friedhof in Champagne-au-Mont-d'Or in der Nähe von Lyon wurden Gräber mit Hakenkreuzen beschmiert. Einen Grabstein besprühten die unbekannten Täter mit der Aufschrift „Shoa blabla“. 
[...]
Etwa 20.000 Menschen waren gekommen, um „Es reicht!“ („Ca suffit“) nach der Serie der antisemitischen Übergriffe, Schmierereien und Beschimpfungen zu sagen. Auch in 60 anderen Städten wurden Kundgebungen organisiert, im ganzen Land nahmen nach Angaben des Innenministeriums 50.000 Menschen teil. Das sei ein „wichtiges Signal“, wie Premierminister Edouard Philippe, betonte. Aber ausreichen wird es wohl kaum. Der frühere Präsident Nicolas Sarkozy forderte, der Staat müsse endlich Autorität zeigen. Sarkozy mahnte, dass der erstarkte Antisemitismus eine Folge des von Salafisten und anderen radikalen Predigern propagierten Judenhasses sei.

Als die Menschen in Paris und in anderen großen französischen Städten gegen den Judenhass protestierten, nahm die Polizei einen der Hetzer fest, der den Philosophen Alain Finkielkraut während einer Gelbwesten-Demonstration in Paris so hasserfüllt beschimpft hatte. Es handelt sich um den 36 Jahre alten Benjamin W. aus Mülhausen (Mulhouse) im Elsass, der zum Islam konvertiert ist und sich seither Souleyman nennen lässt.

Der Mann, der Finkielkraut als „Drecksrasse“ beschimpfte, geriet nach Angaben der Ermittler in den Bannkreis salafistischer Prediger.
[...]
An den Schulen bestehen auch siebzehn Jahre nach der Veröffentlichung des Sammelbands „Die verlorenen Territorien der Republik“ die gleichen Missstände fort. Vor Klassen, deren Schüler überwiegend aus dem islamischen Kulturraum stammen, wird die Geschichte des Holocaust oftmals nicht oder nur unter größten Schwierigkeiten unterrichtet. Davon zeugten bereits 2002 die Berichte der Lehrer, die in dem Sammelband gedruckt wurden. Unter dem Hashtag #pasdevague, zu deutsch: nur keine Wellen schlagen, schlagen Lehrer seit Wochen in den sozialen Netzwerken Alarm, dass sich die Situation in vielen Banlieue-Klassen nicht gebessert hat.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/antisemitismus-demonstrationen-gegen-judenhass-in-paris-16050825.html

Bei den Grabschändungen hat man offenbar Hinweise auf eine rechtsextreme Speratistengruppe aus den 70ern und 80ern gefunden.

https://de.euronews.com/2019/02/19/nach-grabschaendung-macron-will-antisemitismus-entschlossen-bekaempfen

Zur Rede von Macron:

https://www.tagesspiegel.de/politik/antisemitismus-in-frankreich-macron-verspricht-haerteres-vorgehen-gegen-judenhass/24021350.html

In Deutschland weist hingegen der Schulunterricht offenbar eklatante Mängel auf:
In Schulbüchern findet das Thema Antisemitismus nur im Zusammenhang mit der NS-Zeit statt, nicht aber mit jetzigen islamistischen und linksextremen Anfeindungen. Viele Lehrer fühlen sich alleingelassen mit dem Problem.

Eine Möglichkeit bestehe darin, das Problem im Schulunterricht auszusparen und das Thema Juden und Israel „eigentlich meistens“ nicht aufzugreifen, sagt eine Berliner Lehrkraft. Denn sonst „wecke ich schlafende Hunde“. Die Alternative erleben Kollegen, die sich auf die Thematik einlassen. Israel solle verschwinden, bekämen sie von ihren Schülern zu hören, erläutert ein Pädagoge. Dabei gehe es vor allem um die territoriale Auflösung des jüdischen Staates: „Gründe werden nicht benannt, aber das Land gehöre den arabischstämmigen Völkern.“

Die Zitate finden sich in einer Studie über „Salafismus und Antisemitismus an Berliner Schulen“, die 2017 vom American Jewish Committee (AJC) herausgegeben wurde. Die 33-seitige Dokumentation bietet bedrückende Einblicke in den Alltag an Schulen in der Hauptstadt.
[...]
„Viele Schüler sagen, wenn es um dieses Thema geht: Ja, ja, Deutschland unterstützt Israel immer, aber diesem Treiben werde bald ein Ende gemacht“, referiert eine weitere Lehrkraft die Stimmung: „Wenn wir erst einmal in bestimmten Positionen sind, dann ist damit Schluss. Dann wird’s genau umgekehrt sein.“
[...]
Auch in den Schulbüchern geht es vor allem um den historischen Antisemitismus, weniger um den aktuellen. Letzterer würde vor allem im Zusammenhang mit Rechtsextremismus behandelt, sagt Dirk Sadowski vom Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung. Von 2011 bis 2015 nahm er als Leiter der Deutsch-Israelischen Schulbuchkommission die Lehrbücher für Geografie, Geschichte und Politik unter die Lupe: „Der islamistische Antisemitismus und der linksextremistische Antisemitismus wurden in den untersuchten Schulbüchern nicht thematisiert.“

In Schulbüchern scheine es Antisemitismus „nur in der politischen Rechten (und auch fast nur historisch) zu geben, kritisieren auch die Forscher Samuel Salzborn und Alexandra Kurth von der Technischen Universität Berlin und der Universität Gießen in dem aktuellen Gutachten „Antisemitismus in der Schule“. 
[...]
Ein Problem, das auch Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung, erkannt hat. „Die Schulbücher informieren unzureichend oder gar nicht über jüdisches Leben in Deutschland heute sowie über aktuellen, vor allem israelbezogenen Antisemitismus“, sagt er WELT. „Es wird oftmals der fatale Eindruck erweckt, dass mit dem Ende der NS-Herrschaft der Antisemitismus in Deutschland der Vergangenheit angehört.“
https://www.welt.de/politik/deutschland/article189139639/Antisemitismus-Aktuelle-Anfeindungen-spielen-in-Lehrplaenen-keine-Rolle.html


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

25.02.2019 um 15:34
Wenn ich sehe dass unser Bundespräsident Steinmeier dem Iran im Namen der Deutschen zu 40 Jahren islamischer Republik gratuliert, dann ist das Thema doch sehr aktuell. Iran, ein Staat der sich zur Aufgabe gemacht hat Israel und seine jüdischen Bewohner zu vernichten. Der Deutsche hat mal wieder aus der Geschichte gelernt...


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26.02.2019 um 10:44
Der Iran hat sich nicht nur auf die Fahne geschrieben Israel zu vernichten. Seine Staatslenker leugnen auch gerne mal den Holocaust.
Mit seinem Glückwunsch-Telegramm an den Iran verhöhnt Steinmeier die Opfer des Holocaust und damit die 6 Millionen Juden, die in der Gaskammer starben.


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26.02.2019 um 22:29
@Futtsack
Ich kann mich noch als sei es gestern gewesen, daran erinnern:
aus der Sendung vom
Mo, 12.6.2006 | 21.45 Uhr
Das Erste
»Die Holocaust - Leugnung ist auf jeden Fall, das haben die Iraner erkannt, das beste Provokationsmittel, das es überhaupt gibt.

Er hat da das mächtigste Totschlagargument in der Hand, und das wird mit Lust und Freude jetzt gegen den gesamten Westen, gegen die gesamte zivilisierte Welt angewendet.«

Ein Bruder im Geiste von Ahmadineschad - Ernst Zündel. Er muss sich gegenwärtig vor dem Mannheimer Landgericht wegen Holocaust - Leugnung verantworten.

Er und sein Gesinnungsgenosse Horst Mahler wie auch andere Holocaust - Leugner werden im Iran gern zitiert, so der Experte für arabische Medien:
O-Ton, Dr. Jochen Müller, Medienforschungsinstitut für den Mittleren Osten (MEMRI):
»Hier werden westliche Autoren, westliche vermeintliche Wissenschaftler, als Kronzeugen benutzt, oder dienen als Kronzeugen um die These, dass der Holocaust niemals stattgefunden hat, oder wenn, dann lange nicht in diesem Ausmaß stattgefunden hat, zu untermauern.«
https://www.swr.de/report/holocaust-leugner-iran/-/id=233454/did=1235834/nid=233454/itepik/index.html (Archiv-Version vom 29.07.2021)


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27.02.2019 um 01:27
@eckhart
Was willst du damit ausdrücken? Dass der Iran nicht selbst verantwortlich für seinen Israel- und Judenhass ist?


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

27.02.2019 um 10:14
Zitat von SwanBlackSwanBlack schrieb:Was willst du damit ausdrücken?
Dinge im Zusammenhang zu sehen!
Was wirfst Du diesem Beitrag aus dem Jahre 2006 vor?
O-Ton, Günther Beckstein, CSU, Innenminister Bayern:


»Es ist ganz genauso deutlich, dass die Neonazis nicht nur sich gestärkt fühlen, das ist offensichtlich, sondern auch offensichtlich gestärkt sind, und zwar dadurch, dass eine Regierung, noch dazu übrigens eine Regierung, die wegen des Ölreichtums des Iran auch erhebliche finanzielle Ressourcen hat, den die Rechtsextremismus hier sozusagen mit unterstützt und mit den Stichworten versieht, die man dann auch öffentlich überall hören kann.«


Fazit: Der Schulterschluss zwischen dem Mullah-Regime und den Neonazis ist vollzogen. Jüngstes Zeugnis dafür ist auch dieses Szenevideo. Holocaustleugner feiern sich selbst und erheben Ahmadineschad zur Ikone.
Ist das?:
Zitat von SwanBlackSwanBlack schrieb:Dass der Iran nicht selbst verantwortlich für seinen Israel- und Judenhass ist?
Schließt Du das wirklich aus diesem Beitrag aus dem Jahre 2006?
https://www.swr.de/report/holocaust-leugner-iran/-/id=233454/did=1235834/nid=233454/itepik/index.html

Dann würde es echt interessant werden!


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27.02.2019 um 11:08
@SwanBlack

Ich begrüße die Glückwünsche zwar auch nicht, doch geht es dabei nur um Politik. Deutschland hat gewisse Interessen im Iran und der arabischen Welt. Die Wirtschaft ist da zum Teil eben wichtiger. Steinmeier reiht sich da nur in eine lange Schlange von Gratulanten ein.
In der Politik ist es oftmals auch wichtiger lieber den Fuß in der Tür zu haben, als vor verschlossenen Toren zu stehen.
Muss einem nicht gefallen, so ist aber die Realität, wenn man wirtschaftliche und politische Interessen hat.


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27.02.2019 um 11:19
In Regensburg wird gerade eine neue Synagoge eingeweiht.


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27.02.2019 um 20:03
@Bone02943

Ein Land, das sich regelmäßig an seinen Phrasen über "Verantwortung" labt, hat seine konkrete Politik danach auszurichten. Aber das beweist einmal mehr, das die Deutschen ihre Aufarbeitung zwar so gründlich wir ihre KZ betreiben, aber weder zum phänomenologischen Kern nationalsozialistischer Weltanschauung vorgedrungen sind - also dem auf Vernichtung setzenden Antisemitismus - noch generell verstanden haben, das Antisemitismus eine gegen Ein- und Widerspruch immune Weltsicht ist, die Juden als negatives Gegenprinzip setzt und auf ihre Vernichtung abzielt. Saul Friedländer anlässlich des jährlichen Holocaustgedenkens in den Bundestag einzuladen und dabei andächtig schweigend und mit betretener Miene der gute Deutsche zu sein ist etwas völlig anderes, als das zu lesen und zu verstehen, was er über den von ihm als Erlösungsantisemitismus bezeichneten antisemitischen Wahn geschrieben hat - und der heute der Treibstoff der Mullah-Ideologie ist.

Den Gesprächsfaden kann man auch auf niedrigerer diplomatischer Ebene aufrechterhalten, wenn das schon so ein dringendes Anliegen ist. Statt den Mullahs zu gratulieren hätte der Kretin Steinmeier auch die iranische Bevölkerung direkt und die Legitimität ihres Protestes ansprechen können; die Aufforderung zum Dialog, die auch stets aus dem AA ergeht, ist angesichts von 40 Jahren Vertreibung, Folter, Unterdrückung und Ermordung regelrechter Hohn: die Mullahs machen immer wieder deutlich, das Dialog nicht auf ihrer Agenda steht. Der finanzielle Verlust wäre für Deutschland eh zu verschmerzen, die Geschäfte bewegen sich im unteren einstelligen Milliardenbereich. Die iranische Bevölkerung - falls die jetzt gleich wieder instrumentalisiert wird - sieht davon auch nichts, aber das mafiotisch-korrupte System der Mullahs bereichert sich und wird gestärkt. Humanitäre Güter sind von den internationalen Sanktionen sowieso ausgenommen, aber das war ohnehin noch nie der Schwerpunkt der deutschen Lieferungen. Der Iran ist zudem nicht die arabische Welt und wenn du dich ein bisschen mehr damit beschäftigen würdest, wüsstest du um sein Renommee in diesem Teil der Welt.

Deine zwei Beiträge zeigen aber sehr gut die ganze Schizophrenie des deutschen Umgangs mit Juden. Über Synagogen freut man sich, sind sie doch der Beweis dafür, das jüdisches Leben in Deutschland wieder möglich ist und auch die Juden ihren Platz in der durchkulturalisierten Gesellschaft der BRD haben. Also zumindest wenn man sie 24/7 überwacht und die Sache mit dem muslimischen Antisemitismus unter den Tisch fallen lässt, stört das doch nur den multikulturellen Ringelpiez.

Dem jüdischen Staat dagegen steht man äquidistant, indifferent oder gleich feindselig gegenüber. Da wird der Handel mit einem Regime, das den Holocaust nicht nur leugnet, sondern Israel ununterbrochen mit Vernichtung droht, aber auch Homosexuelle an Baukränen made in Germany aufknüpft, höher gewichtet als die Werte, die man gerne vor sich her trägt, und ganz untertänig als unausweichlich akzeptiert. Ist halt Politik - und die kann man nicht anders gestalten? Die gerne beschworene Staatsräson ist ja wie die omnipräsenten Lehren aus der Geschichte, die man als Ausweis der eigenen Gesinnungstüchtigkeit sieht und unter die alles zu fallen scheint, außer glaubwürdige Solidarität und Unterstützung von Israel, verlogen und zielt letztlich nur auf deutsche Befindlichkeiten ab. Handel und Legitimierung eines Systems, das auf die Vernichtung eines Staates hinarbeitet, dessen Dringlichkeit Auschwitz auf die denkbar schlimmste Art unterstrichen hat, kann jedenfalls keine Lehre aus dem antisemitischen Völkermord der Deutschen sein.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

27.02.2019 um 20:25
Zitat von FabsFabs schrieb:Deine zwei Beiträge zeigen aber sehr gut die ganze Schizophrenie des deutschen Umgangs mit Juden. Über Synagogen freut man sich, sind sie doch der Beweis dafür, das jüdisches Leben in Deutschland wieder möglich ist und auch die Juden ihren Platz in der durchkulturalisierten Gesellschaft der BRD haben. Also zumindest wenn man sie 24/7 überwacht und die Sache mit dem muslimischen Antisemitismus unter den Tisch fallen lässt, stört das doch nur den multikulturellen Ringelpiez.
Bin mir nicht sicher ob das Wort Schizophrenie passt. Man macht Politik. Die ist meist machiavellistisch. Die meisten Menschen sind Oppurtunisten. Die meisten Menschen können sich unter Geschichte nichts vorstellen, das 80 Jahre her ist. Die meisten Menschen interessieren sich führ ihre jetzige Realität. Man kann ihnen schlecht Moral einprügeln. Aber vielleicht irre ich mich.


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27.02.2019 um 20:29
Zitat von SwanBlackSwanBlack schrieb:@eckhart
Was willst du damit ausdrücken? Dass der Iran nicht selbst verantwortlich für seinen Israel- und Judenhass ist?
Ich denke man kann es schon Israelhass nennen, aber ich weiss nicht ob man es Judenhass nennen kann. Es leben ja immernoch Juden in Iran. Die könnten ja wegziehen, wenn es so schlimm dort mit dem Judenhass wäre.

Die Juden in Iran scheinen übrigens auch sehr gegen den Staat Israel zusein.

Wieso heisst es eigentlich nicht Antijudäismus. Der Begriff müsste geändert werden.


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27.02.2019 um 21:05
@epikur

Also wenn der deutsche Aktivbürger eine Chance sieht, sich gegen rechts zu profilieren, ist die Zeit vor 80 Jahren ganz schnell wieder lebendig und von höchstem Interesse. Und diese Moral braucht ihm niemand einprügeln, die hat er längst durch politische und mediale Dauerbeschallung verinnerlicht. Ein Fingerschnipp der Regierenden und es geht ein Ruck durchs #unteilbar-Deutschland, hinaus zum Aufstand der Anständigen. Von Desinteresse zeugt das nicht gerade.

Zumal es ja schon viel bringen würde, wenn zwischen Worten und Taten dt. Politik nicht Welten liegen würden. Was der Otto Normalvergaser davon hält wäre unerheblich.

Die Anzahl der Juden im Iran hat seit der islamischen Revolution erheblich abgenommen (von 65.000 auf unter Zehntausend). Einen Unterschied zwischen Israel und den Juden machen die Erben Khomeinis auch nicht.

http://www.matthiaskuentzel.de/contents/ahmadinejads-antisemitismus-und-der-gegenwaertige-krieg

Das die jüdische Gemeinde dort besonders antizionistisch eingestellt wäre - und das auch ohne Druck der Mullahs - müsstest du noch belegen.


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27.02.2019 um 21:53
Zitat von FabsFabs schrieb:Ist halt Politik - und die kann man nicht anders gestalten?
Ich würde mir wünschen es wäre anders, glaub mir.


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27.02.2019 um 21:53
Zitat von epikurepikur schrieb:Wieso heisst es eigentlich nicht Antijudäismus
Weil der Judenhass des politischen Islam kein vormoderner ist.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

28.02.2019 um 00:52
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Ich begrüße die Glückwünsche zwar auch nicht, doch geht es dabei nur um Politik. Deutschland hat gewisse Interessen im Iran und der arabischen Welt. Die Wirtschaft ist da zum Teil eben wichtiger.
nein, es geht dem SPD MAnn Steinmeier darum, sich mit Islamisten gut zu stellen.
Das will ich nicht Politik nennen, das ist Anbiederung.
Das ist nicht naiv, das ist falsch.

Mir geht gewaltig gegen den Strich dass es die SPD (die LINKE wohl ebensowenig) es nicht schafft, den radikalen Islamismus samt Israelvernichtungswillen - egal ob shiitischer oder sunnitischer Prägung als Bedrohung des Friedens für viele Millionen Menschen und als reale Bedrohung vorallem für ISrael zu begreifen.
Ich frag mich da direkt wie die deutsche LInke inkl SPD mit Hitler umgegangen wäre, wäre der zufällig zum Islam konvertiert...

man kann und darf als Deutscher Bundespräsident so ein Glückwunschschreiben an einen Staat, der ISrale und seine Bürger ausrotten will, nicht verfassen.
Der eigentliche Skandal ist aber, dass die nach links abgedriftete Bundesrepublik darin nicht mal mehr ein Problem sieht -- ein Aufschrei blieb aus.
Zitat von FabsFabs schrieb:Den Gesprächsfaden kann man auch auf niedrigerer diplomatischer Ebene aufrechterhalten, wenn das schon so ein dringendes Anliegen ist. Statt den Mullahs zu gratulieren hätte der Kretin Steinmeier auch die iranische Bevölkerung direkt und die Legitimität ihres Protestes ansprechen können;
danke, genau so geht Politik!
Zitat von FabsFabs schrieb:Dem jüdischen Staat dagegen steht man äquidistant, indifferent oder gleich feindselig gegenüber. Da wird der Handel mit einem Regime, das den Holocaust nicht nur leugnet, sondern Israel ununterbrochen mit Vernichtung droht, aber auch Homosexuelle an Baukränen made in Germany aufknüpft, höher gewichtet als die Werte, die man gerne vor sich her trägt, und ganz untertänig als unausweichlich akzeptiert. Ist halt Politik



Die SPD, darauf muss man einfach hinweisen, spielt da eine ganz beschissene Rolle, schon Gerhard Schröder und Gabriel als Wirtschaftsminister und WiMia.D haben einen beschämenden Anbiederungskurs gefahren.
14.11.2018 - 22:55 Uhr

Eine seltsame Reise mit fragwürdigen Begegnungen: Sigmar Gabriel (59, SPD) ist gemeinsam mit einer Wirtschaftsdelegation nach Teheran gereist. Hochrangige Regimevertreter empfingen den ehemaligen Außenminister, der auf Einladung seines früheren Amtskollegen Javad Zarif in den Iran gekommen war.

Auf dem Programm u.a.: Treffen mit dem Chef der Zentralbank, dem Energieminister sowie dem Parlamentspräsidenten (bezeichnete die Existenz des Holocaust 2007 als „offene Frage“).

Mit dabei beim Empfang des Parlamentspräsidenten: Hossein Amir-Abdollahian, Generaldirektor des Parlaments für Internationale Angelegenheiten und zuständig für die Unterstützung palästinensischer Terrorgruppen.
https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/sigmar-gabriel-trifft-holocaust-leugner-im-iran-58432078.bild.html



oder hier:
Gabriel besuchte einen Basar in den Stadt Isfahan, wo er ein Tuch und eine Tasche für Frau und Tochter kaufte. Dort hing auch ein Bild von Ex-Kanzler Gerhard Schröder. Der hatte für seinen Besuch im Iran und vor allem sein Treffen mit dem damaligen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, der für seine Hetze gegen Israel und die Leugnung des Holocaust bekannt war, vor rund fünf Jahren heftige Kritik einstecken müssen.
....

Rohani gilt als gemäßigter als Ahmadinedschad und leugnet zumindest den Holocaust nicht. Aus seiner ablehnenden Haltung gegenüber Israel macht jedoch auch Rohani keinen Hehl. Da half auch der obligatorische Appell von Vizekanzler Gabriel nichts. Bereits kurz nach seiner Ankunft in Teheran stellte er klar: „Für Deutschland muss klar sein: Wer immer mit uns nachhaltige Beziehungen hat, der kann nicht das Existenzrecht Israels politisch infrage stellen.“

.....
Das iranische Außenministerium ließ daraufhin umgehend mitteilen, dass Iran seine Einstellung zu Israel nicht ändern werde. Und stellte Gabriel damit bloß.

Der sprach jedoch sogar von Iran als „Freunden“ – eine Geste, für die er zuhause in Deutschland kräftig Kritik einstecken musste.
https://www.handelsblatt.com/politik/international/sigmar-gabriel-in-iran-abfuhr-aus-dem-iran/12083100-2.html?ticket=ST-1814824-UZ2OXlwmCUSFIqpcrcv6-ap5


Wenn Gabriel eine Rige aus Holocoustleugnern FReunde nennt, weiß man wo die (einige?) führenden Köpfe SPD heute stehen:
an der Seite Israels jedenfalls nicht (meine Meinung).

zugespitzt könnte man sagen:

der Antisemitismus der Linken in Deutschland reicht von einer Anbiederung an islamistische Staaten bis zum Boykott gegenüber Israel.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Weil der Judenhass des politischen Islam kein vormoderner ist.
word


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28.02.2019 um 00:58
Zitat von lawinelawine schrieb:der Linken
so pauschal soll das nicht stehen bleiben
ich sehe aber durchaus massive Probleme im linken Spektrum


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28.02.2019 um 01:05
@lawine

Außenpolitik ist immer eine Gratwanderung.
Mit dem Glückwunsch an das bestehen der Republik rechtfertigt Steinmeier nicht den Antisemitismus der iranischen Führung. Jedenfalls meiner Meinung nach nicht.

Aber du hast trotzdem nicht unrecht damit, dass die deutsche Außenpolitik oft nicht gerade an der Seite der Israelis steht. Damit meine ich nicht Siedlungspolitik. Damit meine ich auch, dass man in der UN da ein ganz mieses Spiel mit Israel spielt und Europa das hinnimmt oder sogar passiv ermöglicht.


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28.02.2019 um 02:23
Zitat von lawinelawine schrieb:nein, es geht dem SPD MAnn Steinmeier darum, sich mit Islamisten gut zu stellen.
Das will ich nicht Politik nennen, das ist Anbiederung.
Kannst du das auch untermauern?
Zitat von lawinelawine schrieb:man kann und darf als Deutscher Bundespräsident so ein Glückwunschschreiben an einen Staat, der ISrale und seine Bürger ausrotten will, nicht verfassen.
Der eigentliche Skandal ist aber, dass die nach links abgedriftete Bundesrepublik darin nicht mal mehr ein Problem sieht -- ein Aufschrei blieb aus.
Steinmeier ist ja nicht der Erste, sondern reiht er sich nur ein in die Liste vieler vor ihm, die Glückwünsche in den Iran sandten.

Hier kann man sich alle Glückwunsch-Telegramme durchlesen, die von 1980 bis 2019 in den Iran gingen.

http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Berichte/DE/Frank-Walter-Steinmeier/2019/02/190226-Telegramme-Iran.html;jsessionid=EDCD890F8F4930E8305CA9FB1E6E98F1.2_cid378

Kein Wunder das der Aufschrei da ausbleibt oder? Es ist eben seit Jahren praktisch standard. Mal abgesehen von der Zeit zwischen 2007 bis 2013.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

28.02.2019 um 08:29
Zitat von lawinelawine schrieb:Ich frag mich da direkt wie die deutsche LInke inkl SPD mit Hitler umgegangen wäre, wäre der zufällig zum Islam konvertiert...
@lawine
Du bräuchtest Dich nur damit zu beschäftigen!
Islam im Nationalsozialismus
Für Führer und Prophet
Hitler konnte das Christentum nicht ausstehen. Dem Islam konnte er etwas abgewinnen. Das NS-Regime ließ Hunderttausende muslimische Rekruten für Deutschland kämpfen.
https://www.deutschlandfunk.de/islam-im-nationalsozialismus-fuer-fuehrer-und-prophet.886.de.html?dram:article_id=410286


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

28.02.2019 um 10:02
Zitat von FabsFabs schrieb:@epikur

Also wenn der deutsche Aktivbürger eine Chance sieht, sich gegen rechts zu profilieren, ist die Zeit vor 80 Jahren ganz schnell wieder lebendig und von höchstem Interesse. Und diese Moral braucht ihm niemand einprügeln, die hat er längst durch politische und mediale Dauerbeschallung verinnerlicht. Ein Fingerschnipp der Regierenden und es geht ein Ruck durchs #unteilbar-Deutschland, hinaus zum Aufstand der Anständigen. Von Desinteresse zeugt das nicht gerade.

Zumal es ja schon viel bringen würde, wenn zwischen Worten und Taten dt. Politik nicht Welten liegen würden. Was der Otto Normalvergaser davon hält wäre unerheblich.

Die Anzahl der Juden im Iran hat seit der islamischen Revolution erheblich abgenommen (von 65.000 auf unter Zehntausend). Einen Unterschied zwischen Israel und den Juden machen die Erben Khomeinis auch nicht.

http://www.matthiaskuentzel.de/contents/ahmadinejads-antisemitismus-und-der-gegenwaertige-krieg

Das die jüdische Gemeinde dort besonders antizionistisch eingestellt wäre - und das auch ohne Druck der Mullahs - müsstest du noch belegen.
Ich schätze die meisten Menschen ca. 70% sind Oppurtunisten. Wenn sie dann ihren "Prinzipien" treu bleiben ist das meistens aus Gewohnheit. Ich mag da aber auch falsch liegen.
One Jew active in arguing on behalf of a benevolence view of the Iranian Islamic government and society toward Jews is film producer Haroun Yashayaei, who tells visitors and reporters the Ayatollah "Ruhollah Khomeini didn't mix up our community with Israel and Zionism," and "Take it from me, the Jewish community here faces no difficulties."[82]

Wikipedia: History of the Jews in Iran
Übriggeblieben sind ca. 8000. Das ist wenig. Damit ist wohl die 4000 plus jährige Geschichte der Juden in Iran ziemlich am Ende.


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