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Ist Antisemitismus wieder "in"?

7.833 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Judentum, Antisemitismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Antisemitismus wieder "in"?

23.06.2017 um 19:52
Eine Demo heute in Berlin zum Thema..... die Helden von Freiheit- und Menschenrechten......

http://www.belltower.news/artikel/antisemitische-demonstration-auf-dem-berliner-kudamm-fotos-vom-al-quds-tag-12171

1979 rief der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini einen internationalen Kampftag gegen das "zionistische Krebsgeschwür Israel" aus. Der al-Quds Tag – al-Quds ist der arabische Name für Jerusalem – ist im Iran bis heute ein staatlicher Feiertag und wird mit einer Großdemonstration begangen. Anlässlich des Feiertags werden heute in Teheran die Mittelstreckenraketen "Sulfaghar" und "Schaha-3" ausgestellt.
Von Stefan Lauer
Die iranische Führung gibt an, dass "Schaha-3", mit einer Reichweite von 1.200 Kilometern, israelischen Boden erreichen könne. Aber auch in Deutschland, Großbritannien, Österreich und den USA finden jährliche Demos statt. In Berlin wird der Tag seit 1994 "gefeiert" und zur "Befreiung" Palästinas und Jerusalems aufgerufen.
Das "Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus" hat in einem Video antisemitische Vorfälle beim al-Quds-Marsch dokumentiert.



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Ist Antisemitismus wieder "in"?

23.06.2017 um 20:19
@Balthasar70
Ayatollah Khomeini war ja eigentlich eigentlich das Ergebnis einer anti-kommunistischen Schlacht - Bollwerk gegen den Bolschewismus im Iran.
Resa Palahvi ist dort zuvor so hochgerüstet worden, so dass sich erst dadurch die Bevölkerung hinter Ayatollah Khomeini gestellt hat.

Das ist aber bestimmt zu amerikafeindlich um es hier zu erwähnen...
:D
Den Antisemitismus hat das jedoch sehr vorangetrieben...was mit dem Kommunismus passierte, weiß ich gar nicht...


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23.06.2017 um 23:24
Zitat von yenredroseyenredrose schrieb:Weil eben Antiamerikanismus viel Antizionismus resp. Antisemitismus zu tun hat.

Ich will hier jetzt nicht ein Vollzitat von Prof. Markovits posten, daher beschränke ich mich auf den Link.
Amerika und die Juden werden von vielen Europäern als Inbegriff einer Moderne betrachtet, die sie nicht leiden können und der sie misstrauen: vom Geld angetrieben, profithungrig, städtisch, universalistisch, individualistisch, mobil, wurzellos, nicht authentisch und damit den etablierten Traditionen und Werten gegenüber feindlich eingestellt.

Bitte was? Wenn ich Kritik an den USA lese dann betrifft es immer die "Rednecks" und nicht die Städter im Osten oder Westen der USA...


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23.06.2017 um 23:39
Zitat von FipseFipse schrieb:Wenn ich Kritik an den USA lese dann betrifft es immer die "Rednecks"
Was hast du gegen unterprivilegierte Weiße in den Südstaaten?

Vielleicht sind sie überdurchschnittlich weiß-nationalistischer Propaganda zugänglich, aber letztlich nimmst du ein Schimpfwort für eine Bevölkerungsschicht her.

Klingt genauso wie:
Wenn ich Kritik an den USA lese dann betrifft es immer die "Nigger"



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23.06.2017 um 23:57
@Narrenschiffer

Ich benutze es nur für die auf die das Kliche auf zutrifft ;)


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24.06.2017 um 00:22
Zitat von FipseFipse schrieb:Ich benutze es nur für die auf die das Kliche auf zutrifft
Welches Klischee?

"Rednecks" waren Erntearbeiter, die aufgrund ihrer Hautpigmentierung sich leicht einen Sonnenbrand eingefangen haben. Danach ist der Begriff auf die nicht besitzende weiße Arbeiterschicht ausgedehnt worden. Die hatten meist Arschjobs.
Working-class white southerners are today, along with feminists and gays and lesbians, among the few groups that one can publicly insult or lampoon with impunity.

http://muse.jhu.edu/article/425942
"Redneck" ist wohl das letzte als politisch korrekt akzeptierte Schimpfwort für eine Minderheit. Die drei anderen angeführten sind es nicht mehr.


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Fabs ehemaliges Mitglied

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24.06.2017 um 09:21
@Balthasar70

Rouhani hat in Teheran auch seine Version von "Die Juden sind unser Unglück" ztum Besten gegeben.
‚Die offene und verdeckte Intervention der Zionisten ist heute in fast jedem internationalen und regionalen Konflikt zu sehen’, erklärte der iranische Präsident Hassan Rohani am Vorabend des al-Quds-Tags, des vom Iran in den 1970er Jahren erfundenen Feiertags. ‚Die Wurzeln der Probleme, der Gewalt und der Unsicherheit in der muslimischen Welt sowie der gesamten Welt können auf das anmaßende zionistische Regime und die Vereinigten Staat als dessen Hauptsponsor zurückgeführt werden’, so der angeblich moderate iranische Machthaber. Großartig!

Das ebenfalls von einer ‚moderaten’ iranischen Führungspersönlichkeit, Mohammad Javad Zarif, geleitete iranische Außenministerium erklärte: ‚Der internationale Quds-Tag erinnert uns an die unbestreitbare historische Tatsache, dass das israelische Besatzerregime die Hauptursache der gegenwärtigen Krisen und Spannungen in Westasien ist. Die muslimischen und arabischen Nationen Westasiens müssen heute ihre Einheit gegen das menschenverachtende israelische Regime wahren und ihren gemeinsamen Feind ganz genau einschätzen. Zugleich bedürfen sie der äußersten Wachsamkeit gegenüber den von den Zionisten und ihren internationalen Sponsoren ausgebrüteten Verschwörungen, die sie vom Pfad des Widerstands und der Wiederherstellung der Rechte der unterdrückten Palästinenser abbringen sollen. Die Zionisten verursachen zur Erlangung ihrer Ziele Spaltungen in der muslimischen Welt.’ Das stand ja auch schon in den Protokollen der Weisen von Zion, nicht wahr?
http://www.mena-watch.com/rohani-macht-israel-fuer-die-probleme-der-gesamten-welt-verantwortlich/


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24.06.2017 um 10:33
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Die Israel-Kritiker sind halt manchmal komisch. Bei der Politik sind sie ganz erpicht darauf, Bevölkerung und Politik zu trennen, bei der historischen Würdigung der deutschen Geschichte tun sie das aber oft nicht, weil eh fast alle erst diese Politik ermöglicht haben und somit Mitschuld auf sich geladen haben.
Es ist natürlich schwer Israel zu kritisieren, denn Israel ist ein Staat und dieser besteht aus einem Staatsvolk und dieses bestimmt bzw. lenkt weitgehend die Handlungen des Staates über ihre Regierung. Da Israel eine Demokratie ist und sie somit die Möglichkeit haben frei über ihre Zukunft und ihre Regierung zu entscheiden, wird jede Kritik an Israel automatisch auch zu einer Kritik an dem Anteil der Bevölkerung die diesen Weg mitträgt. Dies muss man bedenken, es kann keine Kritik an Israel geben ohne auch einen wesentlichen Teil der Bevölkerung zu kritisieren.


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24.06.2017 um 10:37
@taren
Das ist wenigstens eine konsequente Haltung. Hat meine Wertschätzung, auch wenn ich mich weitgehend in politischen Fragen auf der Seite von Israel befinde. Es gibt keinen Staat, der derart von Feinden umzingelt ist, wie Israel. Ein Staat, der sich de facto seit seiner Gründung in permanenten Kriegszustand befindet. Da kann man mM nach nicht dieselben Maßstäbe ansetzen, wie bei uns in Europa.


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24.06.2017 um 19:06
Zitat von tarentaren schrieb:es kann keine Kritik an Israel geben ohne auch einen wesentlichen Teil der Bevölkerung zu kritisieren
Verhält es sich bei irgendeinem Staat auf der Erde mit einer von der Bevölkerung gewählten Regierung anders?

Immer wenn ein Staat kritisiert wird, trifft das die Regierung sowie diejenigen, die dieser Regierung an die Macht verholfen haben.
Das ist generell so!
Und nicht neu!


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24.06.2017 um 19:35
Zitat von eckharteckhart schrieb:Verhält es sich bei irgendeinem Staat auf der Erde mit einer von der Bevölkerung gewählten Regierung anders?
Ja, bei Israel! Da wird von manchen Zeitgenossen besonders genau hingesehen. Das geht quer durch alle Gesellschaftsschichten. Ein Schelm, wer da böses denkt.


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Realo ehemaliges Mitglied

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24.06.2017 um 19:48
Zitat von yenredroseyenredrose schrieb:Ja, bei Israel! Da wird von manchen Zeitgenossen besonders genau hingesehen.
Aber in erster Linie, weil man bei Israel anders als bei allen anderen Staaten jedes Wort, ehe man es ausspricht, auf die Goldwaage legen muss, aus den bekannten Gründen. Zumal jeder der Lesenden/Hörenden nur darauf lauert, dass man den geringsten Fehler macht oder sich gar vergalloppiert. Kritikversuche an der Politik Israels sind also ein Tanz zwischen tausend Fettnäpfchen.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

24.06.2017 um 20:13
Zitat von yenredroseyenredrose schrieb:Ja, bei Israel! Da wird von manchen Zeitgenossen besonders genau hingesehen. Das geht quer durch alle Gesellschaftsschichten. Ein Schelm, wer da böses denkt.
(deja vu für mich?)
Mit einem ähnlich sinnbefreitem Post hatte ich es heute schon mal zu tun,
Mir ist Schnuppe,welche "Zeitgenossen" nur einen einzigen Schluss ziehen können,  ableiten können wo der Hase hinläuft oder aber genau hinsehen.
Für mich ist Staat Staat.


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24.06.2017 um 20:20
Zitat von eckharteckhart schrieb:Verhält es sich bei irgendeinem Staat auf der Erde mit einer von der Bevölkerung gewählten Regierung anders?

Immer wenn ein Staat kritisiert wird, trifft das die Regierung sowie diejenigen, die dieser Regierung an die Macht verholfen haben.
Das ist generell so!
Und nicht neu!
Nun geht es ja darum, dass Israel explizit als staat an dem man bitte kritik üben soll herausgepickt wird aus einen Meer von Staaten, die wesentlich mehr Dinge an sich haben die man kritisieren kann.


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24.06.2017 um 20:27
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nun geht es ja darum, dass Israel explizit als staat an dem man bitte kritik üben soll herausgepickt wird aus einen Meer von Staaten, die wesentlich mehr Dinge an sich haben die man kritisieren kann.
So sehe ich das auch!
Umsomehr stellt sich für mich die Frage:
Wozu soll ich etwas tun, um gewissen "Zeitgenossen" (die noch nicht einmal konkret benannt werden können!) zu gefallen? @yenredrose ?


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24.06.2017 um 20:34
Zitat von RealoRealo schrieb:Zumal jeder der Lesenden/Hörenden nur darauf lauert, dass man den geringsten Fehler macht oder sich gar vergalloppiert.
Trifft das nicht bei so gut wie allen sensiblen Themen zu?
Zitat von eckharteckhart schrieb:Mir ist Schnuppe,welche "Zeitgenossen" nur einen einzigen Schluss ziehen können,  ableiten können wo der Hase hinläuft oder aber genau hinsehen.
Für mich ist Staat Staat.
Interessant ist, dass sich Kritiker und Befürworter in der Debatte nichts schenken. Den einzigen Schluss zieht eben nur ein Teil der geneigten Leser.  
Zitat von eckharteckhart schrieb:Wozu soll ich etwas tun, um gewissen "Zeitgenossen" zu gefallen? @yenredrose ?
Einfach nur objektiv sein, Aussagen auf Validität prüfen und vor allen Dingen keine Doppelstandards an Personen und Staaten anlegen.

Dein Statement kann ich zu 100% unterschreiben:
Zitat von eckharteckhart schrieb:Für mich ist Staat Staat.



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24.06.2017 um 21:47
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nun geht es ja darum, dass Israel explizit als staat an dem man bitte kritik üben soll herausgepickt wird aus einen Meer von Staaten, die wesentlich mehr Dinge an sich haben die man kritisieren kann.
Naja gefühlt wird über die USA mehr hergezogen. Oder wenn man in der Region bleiben will, die syrische Regierung oder Saudi-Arabien kommen auch nicht gut weg ;)


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

25.06.2017 um 00:32
Zitat von yenredroseyenredrose schrieb:Sicher darf man Israel kritisieren, man muss dabei sachlich und fair bleiben und sich so benehmen, als handle es sich um einen beliebigen anderen Konflikt auf der Welt: Fakten und Quellen prüfen, Argumenten zuhören, Intentionen hinterfragen, versuchen, beide Seiten zu sehen, bereit sein, seine Meinung auch zu ändern, wenn sie sich als falsch herausstellt.
Danke für die Belehrung, hätte bestimmt keiner hier gewusst.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:, Antisemitismus als Israelkritik zu tarnen ist gang und gebe in Deutschland.
Meine Wahrnehmung ist eher, das es genau umgekehrt ist ;)


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yuva ehemaliges Mitglied

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25.06.2017 um 00:40
@Fipse
Wenn man zynisch werden will, kann man alles und jeden in Frage stellen!

Ich finde Zynismus ziemlich shize! Aber, ich kann verstehen, wenn junge Leute nichts mit Tod und Verderben zu tun haben wollen ;)

Es ist aber nunmal so, dass es Leid und Elend gibt. Israel wird ständig vorgeworfen, wie schrecklich sie sind mit ihrer ach so schlimmen Siedlungspolitik.

Dass sie keine andere Möglichkeit haben, das wiederum sieht keine Sau mehr. Es interessiert auch offensichtlich keinen mehr. Warum? Weil sie keine Stimme mehr hier in Europa haben! Sie haben nur noch eine Stimme, und zwar in Israel! Und ausgerechnet Deutsche wollen sie ihnen wieder nehmen!

Da fehlen mir die Worte...


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

25.06.2017 um 00:45
Zitat von yuvayuva schrieb:. Israel wird ständig vorgeworfen, wie schrecklich sie sind mit ihrer ach so schlimmen Siedlungspolitik.
Es liegt im Ermessen eines jeden Einzelnen, was er schrecklich findet oder nicht.

Im Übrigen wird jeder und alles kritisiert, da bildet Israel auch keine Ausnahme.


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