Fabs schrieb:Eike Geisel hat dieses insinuieren auf den jüdischen Faschismus, also die Umkehr der Opfer von einst zu den Tätern von heute, treffend als nationales Erweckungserlebnis der deutschen Linken beschrieben. Und er erkannte früh, dass dieses ganze ritualisierte Gedenken nicht mehr als eine Form der Vergangenheitsbewältigung ist, die Verehrung der toten Juden dem Zwecke dient, die lebenden in Israel zu verdammen.
Das mag ja sein, aber ich gehe von der aktuelle Situation aus. Israel führt, solange ich lebe und mich erinnern kann, einen Halbkrieg gegen die Palästinenser, der sich unter Netanjahu, dem längsten und härtesten antipalästinensischen israelischen Premier, zu einem "Besiedlungskrieg" (Land grabbing und Häusle baue) ausgedehnt hat und der nichts weniger will als einen Friedensprozess. Und wenn die Israelis diese Politik mit tragen, machen sie sich eben mit schuld. Nur wegen dem Holocaust hat Israel keinen Freifahrschein, für immer und ewig gegen die Menschenrechte verstoßen zu dürfen und damit durchzukommen, weil sie leider eine besiondere Vergangenheit als Opfer hinter sich haben. Ich bin der Ansicht, man muss das eine vom anderen trennen, sonst erlaubt man ihnen Dinge, die allen anderen Völkern nicht gestattet sind. Oder anders gesagt: Der Welpenschutz muss irgendwann mal aufhören.
Alle anderen Netanjahu-Vorgänger zeigten wenigstens ansastzweise Willen zum Frieden und zu einem Vergleich mit den Palästinensern und stelllten ihnen "irgendwann mal" einen eigenen Staat in Aussicht. Rabin war der einzige, der sich wirklich ernsthaft bemühte, und sein Tod kam bezeichnenderweise nicht von einem Palästioneser, sondern vom Feind im Inneren.