DIE LINKE

abberline schrieb:nur weil ein paar Wessi Linke eine romantische Vorstellung haben

Das finde ich sehr hart gesagt, es gibt auch welche hier die den Sozialismus live mitbekommen haben und die ihn zum Teil gut aber auch verbesserungswürdig fanden, "nicht alles war schlecht" ist nicht nur eine Floskel, wer wie ich am Sozialismus noch hängengeblieben ist und ihn verteidigt muss das eingestehen, eigentlich müsste es heißen "nicht alles war gut", in meinen Augen ist die Linke die einzige Partei der man vertrauen kann, schaut man sich in andere Länder um, wie östliche Länder europas, wo ich herkomme, da wurde in der Bevölkerung gezielt imperialistische Propaganda von einer "neuen Zeit" und einem "Neuanfang" gestreut. Die Masse an Menschen verunsicherte das und sie wollten mehr als sie eigentlich wirklich wollten, es fing mit einer Knappheit an alltäglichen Sachen an, die tatsächlich so waren aber anstatt auf die Kraft des Sozialismus zu setzen und leichte Reformen, die es IMMER geben muss nie ist etwas fertig "in Stein gemeißelt", wurde auf die Kraft des Kapitals gesetzt, was ein riesiger Fehler war, denn was sieht man jetzt nach 30 Jahren? Die Reformen haben eine leichte Verbesserung gebracht aber im Großen und Ganzen wurde aufs Falsche Pferd gesetz, es gibt wieder mehr "Verlierer" die betteln müssen, was in eienr gerechten Sozialismus niemals gegeben hätte.
Es wurde viel falsch gemacht in der DDR aber um zu verstehen warum muss man sich die Zeit des kalten Krieges und einer latenten Kriegsgefahr näher beschäftigen, das "System" stand in Gefahr und wer gegen das System war wurde als Dorn im Fleisch des Staates gesehen, es ist keine Rechtfertigung aber man muss die Zeit damals verstehen. Hätten die Leute weiter auf den Sozialismus gesetzt, wäre Deutschland ein anderes Land und die riesige Kluft zwischen Armen und Reichen würde es (mMn) niemals so geben und es gäbe eine gerechtere Verteilung.

@Rainlove
Bei Worten wie imperialistische Propaganda bin ich raus. Und Deutschland hat zum Glück nie auf Sozialismus gesetzt (vom Osten abgesehen und da war es aufgezwungen... und das Ergebnis mit all den Mauertoten, Folteropfern, Zwangsadoptionen und Pleitestaat ist bekannt)
Der Sozialismus hat noch nirgends funktioniert, wird nirgends funktionieren und sorgt überall für Elend, Not und Diktatur. Den Sozialismus kannst Du gerne behalten.

@Rainlove

Ich hatte so 1989 eher nie den Eindruck, dass Deine Einschätzung noch weit verbreitet war. Egal, was man Dir erzählt hat, wir 'Wessis' wollten nicht in die DDR aufgenommen werden, wir wollten auch kein Spielgeld, es waren die 'Ossis', die sich unser System wünschten. Kann man ihnen auch nicht verdenken.

Ich kriege immer Gänsehaut dabei, wenn die DDR romantisiert wird. Es ist schon viel schöner, wenn man die Grenze ins Ausland überquert und man keinen dunkelroten, sich rasch ausbreitenden Fleck auf dem Hemd so am Rücken hat. Es ist auch schön, dass die Stasi auf dem Sondermüll der Geschichte liegt. Es ist auch begrüßenswert, dass die Kinder von Menschen, die dem System kritisch gegenüber stehen, nicht in Heimen verschwinden. Es ist auch ganz angenehm, dass bei einer Demonstration keine Panzer auffahren. Und es ist auch recht angenehm, dass niemand die Absicht hat, eine Mauer zu bauen und das diesmal wirklich stimmt.

Das kann man nicht damit relativieren, dass damals die Spanne zwischen ärmer und reicher kleiner war, nur halt auf insgesamt erbärmlichem Niveau.

@Rainlove
https://amp.n-tv.de/politik/Der-geheimste-Ort-der-DDR-article21309019.html

Ein sehr aufschlussreicher Artikel, wie die SED ihr Geld beibrachte, damit das System weiter finanziert werden konnte

@abberline

Ja genau wegen der hier beschriebenen DDR unter der hier beschriebenen SED muss ich bei den ganzen 'es war nicht alles schlecht, aber..' immer kotzen gehen.

Diese Idee. basale Menschenrechte, Freiheit des Einzelnen ... alles nicht so wichtig, dafür haben wir zusammengehalten (und das was wir gehört haben der Stasi zugetragen) und es gab mehr Kindergärten, da kann ich nur den Kopf schütteln. Dass viele Einzelne es geschafft haben, in ihrem privaten Umfeld dennoch glücklich zu sein, glaube ich sofort und würde ich niemandem vorwerfen. Man darf nur halt nicht trotz und wegen verwechseln.

Dann wäre Weissrussland mit mehr Kindergärten und Zusammenhalten ja auch ein super Staat, Daumen hoch, alles in Ordnung.

Die Linke tut ja auch immer gerne so, als wäre die Rolle der Frau sehr fortschrittlich gewesen. Dabei übersieht die bewusste Romantisierung, wie es Frauen mit wechselnden Partnern erging. Die DDR hat den 'Asozialenparagraphen' ja einfach von einem anderen Unrechtsstaat übernommen.

@sacredheart
Und Weißrussland ist für manche Linke ja auch nicht so schlimm, siehe Links von oben.

Und so ging die Linke, äm SED mit anarchistischen Punks um... Wohnungsverlust, Misshandlung....

https://www.dw.com/de/euch-sollte-man-vergasen-was-es-hie%C3%9F-in-der-ddr-punk-zu-sein/a-51141603

Rainlove schrieb:Die Masse an Menschen verunsicherte das und sie wollten mehr als sie eigentlich wirklich wollten, es fing mit einer Knappheit an alltäglichen Sachen an, die tatsächlich so waren aber anstatt auf die Kraft des Sozialismus zu setzen und leichte Reformen, die es IMMER geben muss nie ist etwas fertig "in Stein gemeißelt", wurde auf die Kraft des Kapitals gesetzt, was ein riesiger Fehler war, denn was sieht man jetzt nach 30 Jahren?

Mehr Arbeit, einen höheren Lebensstandard, eine deutlich höhere Lebensdauer und nicht die Gefahr vom Staat ins Gefängnis gesteckt zu werden, wenn man ne unliebsame Meinung äußert.

@abberline

Die Punk Bewegung wird ja gerne als grundsätzlich links angesehen. Das stimmte zunächst mal so sortenrein nicht. Allerdings ist der Zusammenhang von Punk und Anarchie ohnehin viel größer. Dass Anarchie nicht gut mit Honecker und Mielke in Einklang zu bringen war, dürfte nicht so sehr verwundern.

Umsomehr verwundert es mich immer noch, dass da ja gar nicht alles so schlecht gewesen sein soll...
Unverbesserliche gab es schon immer und im Bezug auf jeden widerlichen Unrechtsstaat. Wo es Unterdrückung gibt, gibt es ja auch immer Profiteure.
Aber deren Nachfolger sollen jetzt Teil einer progressiven Regierung werden, das ist wirklich ein roher Scherz.

@sacredheart
Das stimmt, Punk war ursprünglich ein undefinierbares Süppchen, in sich selbst manchmal widersprüchlich. Mitte/Ende 80er gab es aber schon einen mehrheitlich Schwenk nach links. Und daher das Beispiel Schleimkeim aus der DDR - auf westlichen Antifa Alben, im sozialistischen Osten verprügelt und eingesperrt.

sacredheart schrieb:Ich hatte so 1989 eher nie den Eindruck, dass Deine Einschätzung noch weit verbreitet war. Egal, was man Dir erzählt hat, wir 'Wessis' wollten nicht in die DDR aufgenommen werden, wir wollten auch kein Spielgeld, es waren die 'Ossis', die sich unser System wünschten. Kann man ihnen auch nicht verdenken.

Wobei die Euphorie aber auch schnell wieder verflogen ist, auf beiden Seiten. Die Wessis weil sie zur Kasse gebeten wurden und die Ossis weil sie sehr schnell feststellten das der westliche Kapitalismus eben nicht so glänzt wie er sich gerne dar stellt und nur auf Ausbeutung beruht.

@McMurdo
Die Wahlergebnisse im Osten deuten Deine Darstellung bis auf ein paar Ausreisser so gar nicht an.

McMurdo schrieb:Die Wessis weil sie zur Kasse gebeten wurden und die Ossis weil sie sehr schnell feststellten das der westliche Kapitalismus eben nicht so glänzt wie er sich gerne dar stellt und nur auf Ausbeutung beruht.

Tja, wie wurde hier so schön gesagt: Was der Westdeutsche in 40 Jahren erarbeiten musste, will der Ostdeutsche schon gestern haben.

Scheint was Wahres dran zu sein. Die gebratenen Tauben fliegen nun mal nicht einem in den geöffneten Mund.

Und wenn du meinst, es ist nur Ausbeutung, sollten die Mauern schnell wieder hochgezogen werden. Denn du stehst mit Deiner Meinung nicht alleine da. Vor allem die Linke meint das und peitscht die Bürger in diese Richtung und hetzt.

sacredheart schrieb:Die Wahlergebnisse im Osten deuten Deine Darstellung bis auf ein paar Ausreisser so gar nicht an.

Ich denke schon. CDU und FDP sind in den ersten 10 Jahren deutlich abgewatscht worden im Osten und soziale Parteien auf dem Vormarsch gewesen.
https://www.mdr.de/zeitreise/wbdo-politik-daten-grafiken-100.html

Bauli schrieb:Und wenn du meinst, es ist nur Ausbeutung, sollten die Mauern schnell wieder hochgezogen werden. Denn du stehst mit Deiner Meinung nicht alleine da. Vor allem die Linke meint das und peitscht die Bürger in diese Richtung und hetzt.

Es ist kein Geheimnis das Kapitalismus auf Ausbeutung beruht, da müssen also keine Mauern mehr hochgezogen werden um das Geheimnis zu schützen.

@McMurdo
Trotzdem ist mir soziale Marktwirtschaft jederzeit lieber als Sozialismus mit Mauern und Co. Und wenn die Menschen doch so in ihrem System vor der Marktwirtschaft gewarnt wurden, hätten sie es ja wissen müssen. War aber nicht, denn das DDR System war noch schlechter als das westdeutsche System, dass zwar nicht perfekt ist, aber doch ordentlich funktioniert.

Wie steht die Linke eigentlich zu den Novemberdemonstrationen? Da hört man so wenig. Waren ja Demos gegen das eigene System. Irgendwie hat das Volk nie Lust auf ein solches System.

abberline schrieb:Wie steht die Linke eigentlich zu den Novemberdemonstrationen? Da hört man so wenig. Waren ja Demos gegen das eigene System.

Die Novemberrevolutionen richteten sich gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung Deutschlands zu der sich die Linke ohne wenn und aber in ihrer Satzung bekennt? Ich glaube du verwechselst da was.

@McMurdo
Äm, die Novemberdemonstration fand 1989 in der DDR statt. Und richtete sich gegen das sozialistische System😉

@McMurdo

Freiheitlich demokratische Grundordnung und Sozialismus haben nun so gar nichts gemeinsam.

So ist es in einer freiheitlich demokratischen Grundordnung verboten seine Staatsbürger zu erschießen wenn sie das Land verlassen...

Und Teile der Linken werden noch mal weshalb von Verfassungsschutz beobachtet?

@abberline
Ich denke mal diejenigen die den real existierenden Sozialismus erlebt hatten und davon die Nase voll hatten wissen warum.

Für die Opfer der SED Folterdiktatur muss es sehr bitter sein zu erleben dass ihre Protagonisten heute wieder als ganz ehrbare Politiker durchgehen.

Aber was sind schon solche Geschmacklosigkeiten angesichts einer bevorstehenden Jagd auf lukrative Pöstchen für SPD und Grüne?

https://amp.welt.de/politik/article3288289/Linken-Politiker-erklaert-seine-DDR-Interpretation.html
@sacredheart
Auf die Frage, wie man zum Schiessbefehl stand zu sagen, die DDR Fachkräfte seien eben beliebte Abwerbungsobjekte gewesen, liesse mich ja schon daran zweifeln, so jemanden zu wählen. Ausserdem fühlten sich Millionen von Menschen dort auch überhaupt nicht bespitzelt... Mann, Mann...

@abberline

Na wenn es kein Zeichen eines Unrechtsstaates ist den eigenen Bürgern bei der Ausreuse in den Rücken zu schießen dann wissen wir ja was wir von einer Regierungsbeteiligung von Die Linke zu erwarten haben.

Entweder ist man reich und wird dafür ermordet oder will ins Ausland reisen was das gleiche Schicksal begründet.

Wer das will kann ja Die Linke wählen um an der Grenze zu den imperialistischen Niederlanden niedergemäht zu werden. Das scheint ja kein Anzeichen eines Unrechtsstaates zu sein.

Es ust wirklich beschämend dass diese sogenannte Partei weiterhin zugelassen ist. Die stellen einen MP das muss man sich mal vorstellen.

In den 80er Jahren hätte das niemand geglaubt dass es in Deutschland mal einen MP gibt der in staatlichem Mord keinen Unrechtsstaat erkennen will. Aber Hauotsache ne Riesenwelle wegen Herrn Kemmerlich machen.

Die Linke hat als sie noch SED hieß beweisen dass sie bereit zum Serienmord ist. Insofern ist die Hysterisierung einer AFD kaum nachvollziehbar.