Wie man im Angesicht einer Kipping, eines Reixingers und ihrer Jüngerschaft davon ausgehen will, dass sich diese Partei noch für Arbeitnehmerinteressen interessieren würde, das bleibt mir ein Rätsel.
Die „No Border – Offene Grenzen für alle“-Forderung ist eher eine Forderung von Neoliberalen Ökonomen, von Reagonomics. Eine wirtschaftspolitische Ansicht, in der sich der stärkste und billigste durchsetzt und das erkannte uns sagte schon Daniel Cohn-Bendit
"Die multikulturelle Gesellschaft ist hart, schnell, grausam und wenig solidarisch, sie ist von beträchtlichen sozialen Ungleichgewichten geprägt und kennt Wanderungsgewinner ebenso wie Modernisierungsverlierer; sie hat die Tendenz, in eine Vielfalt von Gruppen und Gemeinschaften auseinanderzustreben und ihren Zusammenhalt sowie die Verbindlichkeit ihrer Werte einzubüßen. "
https://de.wikiquote.org/wiki/Daniel_Cohn-Bendit
Und Cohn-Bendit besann sich dabei sicherlich auf Marx
„…ein notwendiges Reservoir an „Menschenmaterial“, aus dem sich der Wachstumsprozess ernähren kann: Sie [die Überbevölkerung] bildet eine disponible industrielle Reservearmee, die dem Kapital ganz so absolut gehört, als ob es sie auf seine eigen Kosten großgezüchtet hätte. Sie schafft für seine wechselnden Verwertungsbedürfnisse das stets bereite exploitable Menschenmaterial, unabhängig von den Schranken der wirklichen Bevölkerungszunahme“
http://www.deutschestextarchiv.de/book/show/marx_kapital01_1867
Das Herbeiführen einer industriellen Reservearmee ist nach Marx Gesetz der kapitalistischen Akkumulation, da durch das stets bereite exploitable Menschenmaterial und der Reservearmee ein unglaublicher Druck auf die aktive Arbeitnehmerschaft ausgeübt werden kann, um so ihre Wünsche und Träume im Zaum zu halten.
Wie nun diese breit in der Linke angelegte Forderung nach Schaffung einer großen industriellen Reservearmee (Offene Grenzen für Alle) mit einem linken Bewusstsein für die eigene heimische Arbeitnehmerschaft in Einklang gebracht werden kann, das ist wohl nur den Jüngern von Kipping und Reixinger, die jede Kritik oder Abweichung von der reinen „Offene Grenzen für alle“-Lehre im Geiste stalinistischer Tribunale mit Ächtung und Ausgrenzung strafen, geläufig.
Oder wie es Tobias Riegel in NachDenkseiten formulierte
„Eine solche Haltung [zu offenen Grenzen für alle] hat mehr mit religiösen Diskursen gemein als mit einer Politik, die reale Veränderungen durchfechten will […] es gibt einen ganz offenen Widerspruch zwischen der Inanspruchnahme der ‚Vernunft’und der gleichzeitigen Negierung der Vernunft durch die – zugegebenermaßen – praktisch nicht umsetzbare Forderung der’offenen Grenzen für alle‘“. Und weiter: „Menschen, die auf diese Widersprüche hinweisen, werden oft mit moralisch grundierten Vorwürfen der ‚Unmenschlichkeit‘ bis hin zur infamen Unterstellung der AfD-Nähe zum Schweigen gebracht“
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Und genau unter diesem Gesichtspunkt ist es auch kein Wunder, dass ein großer Teil der Arbeitnehmerschaft die Flucht vor diesem Kipping´schen und Reixing´schen Wahnsinn ergriffen hat und es daher bei der Linke eine große Wählerflucht von Arbeitnehmern gab.
Woher mag also diese unsäglich dumme Forderung kommen? Hat man Marx nicht verstanden oder will man unbedingt das Land zugrunde richten, damit endlich die linke Revolution, wie der Phönix aus der Asche, aufbauen kann? Oder haben sich die dümmlichen Kräfte wie Julia Schramm und Anne Helm, die es schon schafften mit ihrem „Sauerkraut, Kartoffelbrei – Bomber Harris, Feuer frei“ die Piratenpartei zu zerlegen, ideologisch bei den Linken durchgesetzt?
Ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, wie ich diese Forderung einschätzen soll.
Und daher verwundert mich der Aufruf der linken Jugend auch nicht
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