Link: www.heise.de (extern)Jeden Monat müssten drei neue Atomkraftwerke ans Netz
gehen
Florian Rötzer05.07.2007
Mit Nuklearenergie lassen sich, so ein Bericht der
britischenOxford Research Group die CO2-Emissionen
nicht entscheidend verringern, während das
Sicherheitsrisiko mit dem weiteren Ausbau der Kernkraft
steigt
In vielenLändern wird zur Sicherung der
Energieversorgung auf die Atomkraft gesetzt. Der Bau
neuer Atomkraftwerke wird überdies damit begründet, dass
sie einen Beitrag zurReduzierung der
Treibhausemissionen leisten. Noch hält die
Bundesregierung nachder Koalitionsvereinbarung am
beschlossenen Ausstieg aus der Kernkraft fest, doch
CDU/CSU treten auch mit Blick auf die CO2-Emissionen für
eine Verlängerung derLaufzeiten ein. Eines der Ziele,
die auf dem Energiegipfel bekannt gegeben wurden,ist
allerdings auch, dass "grundlastfähige Energiequellen im
Energiemix derZukunft" einen "festen Platz" haben
sollen. Gemeint ist damit neben der Kohle auchdie
Kernkraft.
Der von der Oxford Research Group veröffentlichte
Bericht"Too Hot to Handle? The Future of Civil Nuclear
Power" widerlegt die Hoffnungen, diein den Ausbau der
Kernkraft gelegt werden und warnt vor den großen
Sicherheitsrisiken, die damit einhergehen. Im Vorwort
schreit der liberaleAbgeordnete David Howarth, dass
Nuklearenergie einzigartig sei:
Sie ist dieeinzige Form der Stromerzeugung, die als
solche eine Bedrohung des internationalenFriedens und
der inneren Sicherheit darstellt. Sie ist als Folge
ihrer Gefahrenund der Geheimhaltung, die sie
unweigerlich wegen ihrer Zusammenhänge mit Atomwaffen
umgibt, die einzige Form der Stromerzeugung, die als
solche eine Bedrohung derindividuellen Freiheiten
darstellt
Neben den Sicherheitsfragen will derBericht auch
widerlegen, dass einzig mit Nuklearenergie die
Klimaerwärmungbekämpft werden kann. Auch ein weltweiter
Umstieg auf Kernkraft würde keinenwesentlichen Beitrag
zur Reduktion der Treibhausgasemissionen leisten, aber
dafürdie Welt erheblich unsicherer machen. Es würde
dann sehr viel mehr nukleares Materialvorhanden sein,
aus dem sich Atombomben machen ließe, wodurch auch das
Risiko vonAnschlägen mit schmutzigen oder nuklearen
Bomben erheblich steigen würde.
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