und immer mehr Deatils über die letzten Versager und "Unfälle" in den beiden Schrott-AKWs(die ja sooooo sicher sind) kommen ansTageslicht.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,493011,00.htmlAKW-Leitstelle in Krümmel war voller Rauchgas
Neue haarsträubende Details überden Unfall im Atomkraftwerk Krümmel: Jetzt wurde bekannt, dass bei dem Trafo-Brandgefährliches Rauchgas in die Leitwarte des AKW eingedrungen ist - ein Mitarbeiter mussteeine Gasmaske tragen. Auch Daten sollen verlorengegangensein.
ANZEIGE
Kiel/Berlin/Hamburg - Während des Trafo-Brands beim AtomkraftwerkKrümmel vor gut einer Woche ist nach neuen Erkenntnissen der Atomaufsicht Rauchgas in dieLeitwarte des AKW eingedrungen. Das zuständige schleswig-holsteinische Sozialministeriumteilte am heutigen Freitag in mit, dass der Mitarbeiter eine Gasmaske aufsetzen musste,um seinen Dienst fortsetzen können.
Proteste vor dem AKW Krümmel: Beim Brand drangRauchgas in die Kontrollwarte ein
Damit nicht genug: Bei der Schnellabschaltung desReaktors seien offensichtlich auch nicht alle Daten der Anlage gespeichert worden. Diesseien weitere "Auffälligkeiten" - neben dem bereits festgestellten Ausfall einerWasserpumpe sowie dem unplanmäßigen Öffnen mehrerer Ventile von Hand, teilte dasMinisterium mit. er AKW-Betreiber Vattenfall müsse dies erklären. Vattenfall bestätigteauch, dass zeitweise die Eigen-Stromversorgung des Reaktors ausfiel.
WieVattenfall heute erklärte, ist das Atomkraftwerk Krümmel nach dem Brand imTransformatorgebäude durch ein Missverständnis schneller als geplant heruntergefahrenworden. Der sogenannte Reaktorfahrer habe eine Anweisung seines Vorgesetzten falschverstanden, sagte Bruno Thomauske, Geschäftsführer der Vattenfall Europe Nuclear EnergyGmbH. Die schnelle Reduzierung des Drucks im Reaktor von 65 auf 20 Bar sei fürgravierendere Störfälle vorgesehen und objektiv nicht notwendig gewesen. Dazu habe derMitarbeiter zwei Ventile von Hand geöffnet.
Zudem bestätigte Vattenfall diefrühere Vermutung, dass der Brand in Krümmel direkt durch den Ausfall des Reaktors imAtommeiler Brunsbüttel verursacht wurde. Auslöser war möglicherweise ein unerkannterSchaden im Transformator von Krümmel, sagte Thomauske. "Ein Trafo ohne Vorschädigunghätte ein Ereignis wie Brunsbüttel verkraften müssen." Die Netzsituation sei an diesemTage "nicht auffällig" gewesen.
Zur Klärung der laut Thomauske "vermeintlichenVorschädigung" soll der Trafo nun komplett zerlegt werden. Es könne jedoch Monate dauern,ehe gesicherte Erkenntnisse vorlägen. "Relativ unplausibel" ist laut Thomauske jedochnach wie vor, dass der Trafo von Krümmel erst eine Stunde und 40 Minuten brauchte, um aufdie Schnellabschaltung von Brunsbüttel zu reagieren. Diese Verzögerung sei "in der Tatüberraschend".
Vattenfall steht wegen seiner Informationspolitik seit Tagen in derKritik. Die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Renate Künast, sowie mehrereNaturschutzverbände hatten gefordert, dem Unternehmen die Lizenz für den Betrieb vonAtomkraftwerken zu entziehen. "Vattenfall hat die Öffentlichkeit nicht über das wirklicheAusmaß des Zwischenfalls im AKW Krümmel informiert", sagte Künast der "Berliner Zeitung".Dieses grobe Fehlverhalten scheine bei dem Unternehmen mehr die Regel als die Ausnahme zusein. Die Atomaufsicht müsse umgehend die Konsequenzen ziehen.
Auch die Grünen imKieler Landtag beantragten am Freitag für die kommende Parlamentssitzung, Vattenfall dieBetriebserlaubnis für die Atomkraftwerke in Schleswig-Holstein zu entziehen. Schon beider Explosion im AKW Brunsbüttel 2001 habe es bei Vattenfall "massive Verzögerungen undFalschinformationen" gegeben, sagte Grünen- Fraktionschef Karl-MartinHentschel.
Die zuständige Landessozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) betonteerneut, Krümmel werde so lange nicht wieder ans Netz gehen, bevor nicht allesicherheitsrelevanten Fragen geklärt seien. Inzwischen legte Vattenfall der Atomaufsichteinen offiziellen Bericht zu den Vorfällen vor, sagte ein Ministeriumssprecher. LautVattenfall habe der Vorfall im Reaktor "keine oder nur geringe sicherheitstechnischeBedeutung".
Trauernicht steht inzwischen ebenfalls unter Druck. Die Landes-FDPwarf ihr eine "Salamitaktik" vor. Es sei "ungeheuerlich und unverantwortlich, dass dieMinisterin die ganze Wahrheit der Öffentlichkeit fünf Tage lang verschwieg", betonte derstellvertretende FDP-Landtagsfraktionschef Heiner Garg.
Inzwischen hat sich auchdie Bundesregierung in die Ermittlungen eingeschaltet. Das Berliner Umweltministerium hatVertreter von Vattenfall und der Atomaufsicht Schleswig-Holstein in die Hauptstadtzitiert. Das "bundesaufsichtliche Gespräch" soll klären, was in Krümmel am 28. Juni genaupassiert ist und wie der Reaktor betroffen war. Das Treffen soll am morgigen Samstag oderam Montag stattfinden, teilte das Umweltministerium mit.
Man habe dieLandesaufsicht auch gebeten, den Meiler erst nach Rücksprache mit der Bundesaufsichtwieder anfahren zu lassen, hieß es weiter. Das Aufsichtsgespräch soll die"sicherheitstechnische Bedeutung" der Abläufe klären und "die Information von Behördenund Öffentlichkeit durch die Betreiberin zur Sprache" bringen.