Bruderchorge schrieb:Genau ich bin auf einer abstrakten Ebene und dass es weder unrealistisch noch weit hergeholt ist sehen wir an dem Fall der Weimarer Republik.
Wir dürfen kein Vorgehen etablieren, was von dem guten Glauben abhängt, dass "es schon niemand ausnutzen wird", weil die Gefahr dann ganz schnell und ganz real wird.
Im übrigen bin ich kein Anhänger von "No Borders No Nations" oder so. Aber komplizierte Probleme löst man nicht mit einfachen Forderungen.
Das kannst du ja gerne so sehen, ich komme aber zu einer anderen Einschätzung. Wir leben in der BRD und nicht in der Weimarer Republik.
Das individuelle Asylrecht ist der reine Wahnsinn. Ich wiederhole mich, aber es ist Wahnsinn potentiell mehreren Milliarden Menschen ein individuelles Recht auf Asyl zuzugestehen.
Das individuelle Asylrecht ist eine große Gefahr für den Wohlstand in dem Land und für die innere Sicherheit.
Das ist ein Notstand, der es rechtfertigen sollte die Asylgesetzgebung zu verändern oder zu ignorieren.
Wie gesagt: Ich finde die Coronapolitik ist ein gutes aktuelles Beispiel dafür wie man Rechtseinschränkungen wegen Notständen rechtfertigen kann. Das sollte auch in der Asylpolitik geschehen.
Bruderchorge schrieb:Das ist nicht realisierbar, zum Einen haben wir keine undurchlässige Mauer um unser Staatsgebiet und die wird auch keiner wollen. Auch Grenzkontrollen aus Vor EU Zeiten will keiner, damit frieren wir sämtlichen Warenverkehr ein, von den Pendlern mal abgesehen und wir benötigen einen unendlich viel größeren Verwaltungsapparat und Personal dafür, das können die Polizeien nicht leisten. Was das am Ende kostet dürfte dem Steuerzahler weniger Freude bereiten als das Bürgergeld für Menschen die hier Asyl ersuchen.
Es soll keine Mauer um Deutschland gebaut werden. Es sollen Flüchtlinge an den Grenzen zurückgewiesen werden und Schleierfahndungen betrieben werden. Und alle Migranten, die ohne gültiges Visum angetroffen werden, sollen eingesammelt und zur nächstgelegenen Grenze gebracht werden. Also überwiegend nach Polen, Österreich, in die Schweiz. Sag mir jetzt bitte nicht, dass das nicht geht. Ich kann es wirklich nicht mehr hören. Das ist die gängige Praxis an vielen EU-Außengrenzen.
Natürlich werden es bei dem Vorgehen auch weiterhin Migranten illegal in die EU schaffen. Aber das würde den Druck auf die Nachbarländer erhöhen und ich denke, dass man sie so schnell überzeugen könnte die EU-Außengrenzen zu schützen. Zu einem restriktiveren Vorgehen sind sowieso viele EU-Länder bereits bereit und entsprechende Vorhaben scheitern häufig auch an Deutschland.
Bruderchorge schrieb:Selbst wenn das alles auf magische Weise so wäre, was passiert dann mit den Menschen und Familien, die wir an der polnischen Grenze nicht einlassen? Die Polen treiben es dann genauso. Sollen die dann im Wald erfrieren oder verhungern? Das ist moralisch mehr als fragwürdig. Aber soweit würde es nicht kommen, diese Menschen würden noch mehr in die Illegalität streben, weil es auf legalem Wege ja nicht mehr funktioniert für sie. Am Ende würde also die innere Sicherheit noch deutlich gefährdeter sein, was meinst du wie die sich dann hier finanzieren würden?
Es gibt keine humane Lösung. Die EU-Außengrenzen sind schon heute, mit dem Status Quo, die tödlichsten Grenzen der Welt. Der Status Quo ist die wahrscheinlich tödlichste und damit inhumanste Lösung, weil man Menschen dazu animiert in die EU illegal zu migrieren.
Es wäre besser ein paar Monate, oder Jahre lang, eine harte Linie durchzuziehen.
So dass bei den illegalem Migranten das Signal ankommt, dass niemand, der irregulär in die EU kommt eine Chance hier auf ein legales Leben haben wird.
Migranten könnten in Lager außerhalb der EU gebracht werden, nach dem Vorbild Australiens, oder auf unbegrenzte Zeit in Abschiebehaft geschickt werden, sobald sie aufgegriffen werden.
Wenn sich herumspricht, dass es sich nicht lohnt illegal in die EU zu migrieren, dann werden die Ankunftszahlen auch zurückgehen. Genau dieses Szenario ist in Australien eingetroffen. Das ist der erfolgsversprechendste Ansatz aus meiner Sicht.
So können auf Dauer die meisten Menschenleben gerettet werden und die meisten Kosten gespart werden.
Bruderchorge schrieb:Was sinnvoll ist, sind fundierte Entwicklungshilfeprogramme schon in den Herkunftsländern, wir müssen dort so auf die Gesellschaft einwirken, dass die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen nicht mehr zur Flucht animieren. Sowas geht natürlich nicht übernacht und es kostet auch Geld und ist eine müßige Aufgabe.
Die Lage in den Herkunftsländern ist von vielen Faktoren abhängig und das Deutschland einen maßgeblichen Einfluß darauf hat, ist reines Wunschdenken.
Bruderchorge schrieb:Klingt alles teuer und anstrengend oder? Aber so ist das nunmal, eine militärisch gesicherte EU Binnengrenze würde aber unter dem Strich mindestens ebenso teuer sein und dafür aber noch mehr Unsicherheiten mit sich bringen.
Das weißt du woher? Die Flüchtlingsbezogenen Kosten belaufen sich derzeit auf 50 Milliarden pro Jahr, wie hier im Thread schön öfters belegt wurde.
Der gesamte Mali-Einsatz hat gerade einmal 4,3 Milliarden gekostet und der hat 10 Jahre gedauert.
Seit zehn Jahren ist Deutschland an militärischen und polizeilichen Einsätzen in Mali beteiligt. Dennoch bleibt die Lage im Land katastrophal. Die Kosten für die Mission werden bis Mai 2024 mehr als vier Milliarden Euro betragen.
Quelle:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/mali-einsatz-kosten-100.htmlIch bin kein Militärexperte, aber ich denke, wenn man die EU-Außengrenzen schützen will, dann kommt wird das nichtmal ansatzweise 50 Milliarden jährlich kosten und für die Kosten müsste auch nicht Deutschland alleine aufkommen.
Außerdem müsste die Grenze wahrscheinlich nur temporär intensiv geschützt werden, weil die Zahl der illegalen Migranten voraussichtlich abnehmen wird, sobald sich rumspricht, dass es aussichtslos ist.
Bruderchorge schrieb:Es hilft also nicht, die Lösungen aus den Bauchgefühlen zu erarbeiten, die man nach dem Konsum von reißerisch medial dargestellten Verbrechen so durchlebt.
Ich halte die Asylpolitik für den reinen Wahnsinn und das denke ich seit mehreren Jahren. Das hat absolut nichts mit einzelnen Verbrechen zu tun.