sacredheart schrieb:ch wünschte die Italiener hätten die Frage bei einem damals Kleinkriminellen Amri mit 'ja' beantwortet.
Und natürlich kostet nicht jede Abschiebung 200.000 Euro. Natürlich setzt man einen Hühnerdieb nicht alleine in einen Gulfstream Jet.
Weiterhin darf man ganz sicher von jedem, der unseren Schutz in Anspruch nehmen will, erwarten, ganz sicher nicht zwei Mal straffällig zu werden. Das sollte eine absolute Selbstverständlichkeit sein. Ich weiss gar nicht, was es da zu diskutieren gibt.
Weiterhin ist doch wohl ziemlich plausibel, dass jemand, der aus einem anderen Land hierher kommt und sich gleich zu Anfang 2x etwas zu Schulden kommen lässt, in seiner heimat offensichtlich ganz ähnlich aufgestellt war. Das ist dann kein Hoppala, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit ein Lebensstil und vermutlich ist die daraus rsultierende droehnde Strafe in der Heimat dann auch gleich der wahre Fluchtgrund.
Ich kenne nun wirklich viele Menschen, die irgendwann hierher gekommen sind. Und eigentlich alle von denen werden hier nicht straffällig, weil es wohl vorher auch nicht zu ihrem Leben gehörte. Es ist ja nicht so, dass eine Migration kriminell macht. Sie macht aber auch den Kriminellen nicht besser.
Und Klein- Groß- Gewohnheits- oder Intensivkriminelle haben wir selbst mehr als genug, dafür brauchen wir keine weiteren Fachkräfte.
Es wird ja hier immer wieder betont, dass die allermeisten Migranten nicht kriminell sind. Das stimmt ja auch. Demzufolge sind dann ja die allerwenigsten Migranten kriminell. Und die können wir abschieben, wo soll denn das Problem sein.
Dabei geht es nicht nur um die Senkung der aktuellen Kriminalität. Es sendet ja auch ein Signal an andere Kriminelle, wenn ein Land Kriminelle eben nicht salbt, pudert und mit Transferleistungen überschüttet, sondern konsequent rausschmeisst.
Die Frage ist doch aber, was das soll? Man kann Terroristen abschieben, aber als Amri noch ein Kleinkrimineller war, konnte man nicht wissen, dass er Terrorist wird. Folgerichtig wäre meine Frage an dich, ob man alle Kleinkriminellen abschieben soll bzw. nach welchen Regeln man da verfahren sollte. Um wie viele Täter geht es da? Findet da eine Beachtung von Familienverhältnissen statt? (also wird dann ein Familienvater der Drogen dealt abgeschoben, obwohl er hier zwei kleine Kinder hat?).
Was ist das Rationale von diesem Plan und die spezifische Verbesserung, die er uns wirklich bringt? Du kannst nicht einfach nur Anis Amri sehen, du musst dann auch sehen, dass du einen enormen Verwaltungs- und Kostenaufwand brauchst, den wir schon heute bei den Abschiebungen kaum stemmen können und wo es erhebliche Gegnerschaften in der bevölkerung gibt (und hohe rechtliche Hürden).
Und da frage ich mich schon, wofür das gut sein soll, wenn ja letztendlich bestehen bleibt: Du kannst nur einen kleinen Teil der Kriminellen Migranten abschieben. Du kannst aber mit Prävention und Resozialisierung alle Straftäter erreichen, wenn du dafür die richtigen Konzepte hast. Hier würden sich Kosten und Mühen rechnen, weil wir gegen Kriminalität Allgemein vorgehen können. Abschiebung schafft das nicht, Abschiebung bestraft einen kleinen Teil der Täter härter als andere. Und das ist gleichzeitig Resourcenintensiv und hat keinen hohen Wirkungsgrad. Es macht nur bei einzelnen Tätern Sinn.
Sobald du das bei Kleinkriminellen durchziehen willst, bist du eben schnell bei zehn- oder hunderttausenden Euro pro Nase, weil die ja nicht alle ins selbe Land fliegen und du da Flieger bemühen wirst müssen, die nur 2-3 Personen drin sitzen haben. Du brauchst einen hohen Verwaltungs und Polizeiaufwand und relevante Bevölkerungsteile sind dagegen, es gibt hohe rechtliche hürden und nur ein kleiner Teil der Täter mit Migrationshintergrund wird davon betroffen sein.
sacredheart schrieb:Irgendnwann in den 80ern sind ja kriminelle Libanesen Clans hier eingedrungen. Zunächst blieb das weitgehend unbemerkt.
Warum sind die denn ausgerechnet nach Deutschland gekommen? Ist ja nicht direkt ein Nachbarland.
Und die Clan Chefs von heute in Deutschland waren schon im Libanon kriminell, wie auch hier weiter oen schon von einem Mitglied gepostet.
Die suchen sich natürlich gezielt ein Land aus mit lascher Strafverfolgung und laschen Abschiebungen. Da drängt sich Deutschland ja geradezu auf. Dazu kommt, dass viele von denen ja ganz bewusst, falls doch mal festgenommen oder auch nur ein Strafzettel den Lambo ziert, ganz bewusst die Nazi Keule rausholen.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-clan-groessen-laden-zum-clubhouse-abend-kampf-gegen-clankriminelle-mit-holocaust-verglichen/26885304.html
So lächerlich das ist und so sehr solche dummen Sprüche letztlich die Nazis verharmlosen, gibt es doch immer menschen, die sogar so dumm sind, auf diese Masche reinzufallen, als wäre es der Enkeltrick.
Wäre es nicht besser, wenn Deutschland dafür stehen würde, eine völlige Nulltolerenz gegen OK zu fahren, jeden Täter hart zu bestrafen und sofort nach der Haft abzuschieben? Stattdessen steht Deutschland für reihenweise Bewährungsstrafen.
Erinnerst Du Dich an den abgeschobenen Bremer Miri Clan Boss? Das Jubelgeheul der beteiligten Behörden, dass es ihnen gelingt einen Einzigen abzuschieben war doch an Peinlichkeit kaum überbietbar. Und ein paar Wochen später hieß es dann 'Hello again', wenn auch nicht für lange.
Bei all den Sätzen, die mit 'Deutschland als reiches Land muss doch wohl...' anfangen, sollte da mehr möglich sein und zwar viel mehr.
Dazu kommt halt, dass wir ein Land mit hohen Sozialleistungen sind, was auch noch mal Menschen anlockt und offenbar zum gewerbsmäßigen Sozialleistungsbetrug einlädt.
Es wäre besser, wenn Deutschland gute Konzepte gegen OK Kriminalität hätte. Dazu gehört aber, OK Kriminalität zu besiegen, nicht nur bei Tätern ohne deutschen Pass. Ich habe kein Problem damit, jemanden abzuschieben, der nur hier ist, um kriminell zu sein.
Aber wie du schon sagst: Nur, weil du den clanboss abschiebst, ändert das nichts daran, dass es den Miri Clan gibt. So viele Abschiebungen kannst du gar nicht leisten, da sind dann auch leute in zweiter, dritter generation hier die nicht abgeschoben werden können, aber gern die schuld für papa oder opa auf sich nehmen.
Du kommst diesem Problem so nicht bei. Es kann hilfreich sein, da abzuschieben, wo es wirklich sinnvoll ist (eben beim clanboss z.b. oder bei relevanten figuren) aber man soll sich doch nciht einbilden, dass das ein sinnvolles anti OK konzept ersetzt. Und das muss auch bei Hell's Angels funktionieren, nicht nur bei Miris. Dass man bei den Miris lieber über Abschiebung redet als wie man das Problem grundlegend löst oder besser gegen Ok Kriminalität vorgeht, das ist ein Problem. Denn wir müssen gegen diese Art von Kriminalität vorgehen.
Warum reden wir lieber über Abschiebung, als darüber, dass eine Vermögenssteuer OK Verbrechen erheblich erschweren würde (weil der Staat leicht nach der Herkunft von Vermögen fragen und nachforschen kann)? Das würde auch das typische White Collar Crime von Leuten, die nicht in Clans sind aber bei großen Unternehmen erschweren. Aber darüber reden wir dann nicht, auch nicht über andere sinnvolle Instrumente, die wirklich mal aufwand und sachverstand erfordern.
Man redet über abschiebungen, weil man genau weiß, dass es nicht möglich ist, alle abzuschieben und deshalb muss man von staatlicher seite auch nichts machen (und von seite der bürger darf man sich nur aufregen anstatt sich grundlegende fragen zu stellen).
Und das stört mich. Ich möchte Lösungsorientiert denken und clankriminalität wird durch härtere Abschiebungspolitik nicht großartig vermindert werden wenn man es realistisch betrachtet. Man kann das machen, bei clanbossen und terroristen z.b., aber als Forderung zur ernsthaften Vrbrechensverminderung taugt es nicht.