behind_eyes schrieb:Noch was zur Sozialisierung?
Eigentlich ist die Antwort in meinem Beitrag enthalten gewesen.
Wenn Pädophilie nicht zwingend zu pädosexuellen Handlungen führt und pädosexuelle Straftaten nicht ausschließlich von Pädophilen begangen werden, liegt eigentlich auf der Hand, dass die Frage nach Sozialisierung bei Pädophilie vollkommen nutzlos ist.
Wichtiger ist doch die Frage, gibt es einen Zusammenhang zwischen Sozialisation und pädosexuellen Straftaten.
Wie ich schon schrieb, führt Pädophilie nicht zwingend zu einschlägigen Straftaten.
Jeder Pädophile hat es in der Hand, zu entscheiden, ob er sich Unterstützung sucht/ in Therapie begibt oder straffällig wird.
Männer suchen bekannterweise weniger oft und deutlich später medizinische und/oder therapeutische Unterstützung. Das ist männlicher Sozialisation geschuldet.
Es ist also nicht ausgeschlossen, dass genau diese Sozialisation pädophile Männer daran hindert sich rechtzeitig Hilfe zu holen.
Das wäre das eine.
Das andere ist, dass es ein gesellschaftliches Klima gibt, dass pädosexuelle Straftaten ermöglicht.
Es ist noch nicht allzulange, dass über sexualisierte Gewalt an Kindern offen geredet wird. Seit Ende der 80er meine ich. In etwa. Sexualisierte Gewalt in geschlossenen Systemen wie Internate, Kirchen etc wurde noch später Thema.
Jahrzehnte lang war es für pädosexuelle Täter relativ unwahrscheinlich "erwischt" und zur Verantwortung gezogen zu werden.
Erhöht so ein Umstand die Auftretenswahrscheinlichkeit pädosexueller Straftaten?
Nicht auszuschließen.
Es ist also nicht sicher auszuschließen, dass es einen Zusammenhang zwischen pädosexuellen Straftaten und Sozialisation und gesellschaftliche Rahmenbedingungen
gibt.