Optimist schrieb:Die anderen Länder haben sozusagen reagiert und nun mehr Beschränkungen für den Zuzug.
Bist du der Meinung, das ist auch einer unrealistischen Berichtserstattung geschuldet?
Also das glaube ich nun ganz und gar nicht. Meiner Meinung nach ist dies tatsächlicher Vorkommnisse in diesen Ländern geschuldet.
Gerade diese nördlichen Länder stehen doch ganz und gar nicht in dem Ruf recht konservativ oder rechtsgerichtet zu sein.
Das kann man allenfalls von z.B. Ungarn und Polen behaupten.
Ja. Das bedeutet nicht, dass es keine realen Probleme mit Migranten geben kann, aber relevant ist die berichterstattung. Es hat sich ja ganz offenbar für die sozialdemokraten in Dänemark als eine solide Machtbasis erwiesen, diese Politik zu machen.
Du musst auch sehen, dass die sozialdemokraten da wesentlich sozialistischer, altlinker unterwegs sind, als hier. Das sind globalisierungskritiker. Globalisierungskritiker mögen auch keine großen Migrationsbewegungen. Das ist in dem Sinne kein Umdenken, sondern einfach eine Eigenheit der Sozialdemokraten in Dänemark.
Sei es wie es will: Dass das Thema Migration in Dänemark so politisch wichtig ist, liegt an der medialen Berichterstattung. Damit kann man kleine Themen groß, und große Themen klein machen.
Wie gesagt: Wir haben in deutschland ein riesiges Problem mit dem sexuellen Missbrauch von kindern, mit viel mehr taten und opfern (geschätzt) als es vergewaltigungen durch Flüchtlinge, oder Morde durch Flüchtlinge gibt. Trotzdem kommt das thema höchstens dann mal kurz auf, wenn man es schafft, einen kinderporno ring auszuheben und verschwindet dann schnell wieder.
Dafür geht keiner auf die Straße. Warum nicht? Weil darüber nicht so kontinuierlich berichtet wird und die meisten Menschen nicht denken, dass Kindesmissbrauch so häufig ist, wie er es leider ist.
Aber dadurch, dass jeden einzelnen tag auf bild und rtl irgendeine gewalttat eines migranten besprochen wird, kommt es leuten so vor, als wäre das ein riesiges problem und das beeinflusst natürlich auch ihre Wahlentscheidungen. Ob hier, oder in Dänemark.
Optimist schrieb:das sehe ich nicht so - also das mit der Ablenkung.
Jeder weiß doch, dass es auch einen gewissen Prozentsatz an Kriminalität und Gewalt von schon immer hier lebenden Menschen gibt.
Und ich persönlich sehe die Abschiebung von Gewalttätern nicht primär als Mittel der Kriminalitätsbegrenzung, sondern eher als Strafe DAFÜR, dass sie anstatt sich um Integration zu bemühen die Gastfreundschaft des Aufnahmelandes "mit Füßen traten".
Abgesehen davon, dass ja die Abschiebung rechtlich sowieso legitim ist, wenn sie gar keinen Asylgrund hatten.
Aber warum sollten wir sie damit bestrafen? Damit bekommen sie ja eine härtere Strafe, als ein deutscher Täter. UNd wie gesagt, wir verhindern damit eigentlich Verbrechensbekämpfung bei uns. Denn es reicht nicht, dass man weiß, es gibt auch deutsche täter.
Es geht darum, dass wir ein ganz anderes verständnis von verbrechen brauchen, um dagegen vorzugehen und der Fokus auf Flüchtlinge uns davon wegführt.