nilsm schrieb:Es nützt der Gesellschaft, weil die dann einen Straftäter weniger hat.
Wie gesagt: Du wirst niemals garantieren können, dass alle Straftäter nach der Verbüßung einer Strafe nicht rückfällig werden, wenn du darauf hinaus willst.
Aber nicht qualitativ. Wenn es wirklich darum geht, dass ein straftäter nie wieder strafen begeht, muss er lebenslang ins gefängnis. Auch der deutsche. Wenn es nicht darum geht, sondern es um eine vernünftige kriminalitätsreduktion geht, dann bringt uns abschiebung überhaupt nichts. Weil es die kriminalität nicht signifikant senkt. Und das bisschen, was man dadurch erreichen könnte, ist es kaum wert, den riesenaufwand darum zu machen, anstatt seine energie auf ernsthafte kriminalitätsbekämpfung zu verwenden.
Johannes620 schrieb:Es ist der Pass der aussagt ob Du zur Gesellschaft gehörst oder nicht. Und das finde ich richtig.
Also gehört ein Türke der hier 20 Jahre lebt aber keinen deutschen Pass hat nicht zur Gesellschaft? finde ich unlogisch.
sacredheart schrieb:Der richtige Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen ist bevor man beabsichtigt, eine Gewaltstraftat zu begehen.
Die Aufnahme eines Menschen, der Asyl haben möchte, geschieht unter einem Vertrauensvorschluss. Wenn dieser Vorschuss unberechtigt war, ist es doch am Besten, wenn er nach Hause geschickt wird.
Ich kann auch Deine Motivation nicht verstehen, hier möglichst Vergewaltiger und andere Gewalttäter aus anderen Ländern anzusammeln.
Meine Motivation ist ja, möglichst wenige Vergewaltigungen und Gewalttaten zu haben. Nur sehe ich, dass die Fokussierung auf Migranten uns von einer Reduktion solcher Taten wegführt, weil man einfach versucht, das ganze Problem an der Migration festzumachen.
Wenn wir es schaffen wollen, Vergewaltigung zu bekämpfen, dürfen wir uns nicht der Illusion hingeben, Abschiebungen würden uns dabei helfen.
abberline schrieb:Wenn derjenige sich in die Gesellschaft integriert, ist das etwas anderes als wenn jemand nur hier Schutz sucht und dann Gewalttaten begeht. Letzterer will gar nicht dazu gehören und darf sich nicht wundern. Derjenige wurde ja nicht hierher gerufen, sondern möchte hierher. Und da gelten halt Regeln. Ist wie beim Motorrad Club. Die warten nicht auf Neue, sondern derjenige muss zeigen, dass es passt.
Die Frage ist, ob die derzeitigen Regelungen gut sind. Ich finde es unsinnig, neu Zugezogenen schlicht zu unterstellen, "sie wollen nicht dazugehören", wenn sie straftaten begehen. Mag sein, mag auch nicht sein, aber 'dazugehören wollen' kann eigentlich gar kein kriterium sein. Das Kriterium für Asyl ist, ob jemand schutzbedürftig ist oder nicht. Wenn jemand schutzbedürftig ist, sollte man ihn nicht abschieben dürfen, egal, was er getan hat.
Wenn jemand nicht schutzbedürftig ist und hier nur geduldet ist, dann ist das etwas anderes.
In Beiden fällen aber ist es Augenwischerei, zu denken, durch mehr abschiebungen vermindert man kriminalität qualitativ. Das wird man nicht. Darum ist die energie, die darauf verwandt wird, immer wieder die Abschiebungsdebatte aufzumachen verschwendet.