lawine schrieb:das kannst du interpretieren wie du willst.
Ok.
Fangen wir mal damit an, dass es sich da um eine Umfrage handelt. Das hat also niemand untersucht, sondern irgendwelche Leute glauben, das sei so.
Gut, nehmen wir an, dass es so ist, dann stellen wir die ganze Sache mal in Zusammenhang:
Fierna schrieb:„Die deutschen Medien haben den gewalttätigen Einwanderer als Angstfigur neu entdeckt“, erklärte der Journalismus-Professor.
Dann nehmen wir uns mal deine Links:
Das Online-Portal „Perspective Daily“ sieht ebenfalls zu viel Krieg und Elend in der täglichen Berichterstattung und will neue journalistische Wege gehen.
https://www.deutschlandfunk.de/wie-medien-die-welt-spiegeln-immer-nur-das-negative.1176.de.html?dram:article_id=357295die Fernsehnachrichten machten ihnen oft Angst, 33 Prozent gaben an, sie würden beim Konsum der TV-Nachrichten oft schlechte Laune bekommen.
[...]
Dass TV-Nachrichten weniger Bilder von Tod, Leid und Elend zeigen, wünschen sich mit 47 Prozent knapp die Hälfte der Bundesbürger (14- bis 29-Jährige: 34 %), dass weniger über Kriege, Krisen und Katastrophen berichtet wird, wollen 31 Prozent.
https://www.focus.de/kultur/kino_tv/gute-und-boese-news-tagesschau-und-rtl-aktuell-das-wollen-die-deutschen-in-den-nachrichten-sehen_id_4941883.htmlJetzt haben wir noch den Herren mit dem Buch:
lawine schrieb:Kriege und Katastrophen
Man stellt also fest, Migration steht offenbar in einer Reihe mit Dingen wie
Kriegen, Elend, Tod, Leid, Katastrophen usw. Alles Dinge, die ja negativ konnotiert sind.
Es ist also anzunehmen, dass man vermutlich nicht über Dinge wie Liebe, Freundschaft, Altruismus etc negativ berichtet....berichtet man dann wohl eher gar nicht drüber.
Hier muss man also schon feststellen, welches überaus bedenkliche Weltbild bedient wird.
Aber das wird ja noch besser:
Momentan beherrscht die Flüchtlingskrise die politische Agenda: Wird den Medien hier nicht unterstellt, tendenziell zu positiv zu berichten?
Das ist sicherlich richtig. Aber das betrifft nicht den positiven Journalismus, über den wir hier reden. Die Vorwürfe, die Medien im Kontext des Flüchtlingsthemas gemacht werden, gehen in Richtung Manipulation. Man unterstellt den Medien, dass sie die Realität nicht widerspiegeln – siehe die Ereignisse in der Kölner Silvesternacht.
Das Konzept des positiven Journalismus hat eine andere Konnotation: Es geht ihm nicht darum, zu manipulieren, sondern eine Ausgewogenheit in der Berichterstattung herzustellen.
http://www.fachjournalist.de/positiver-journalismus-eine-ausgewogenheit-in-der-berichterstattung-herstellen/Nachdem man also nachgewiesen hat, dass die Berichterstattung schon negativ ist, sagt uns dieser Herr, dass die Berichterstattung den Leuten also noch gar nicht negativ genug ist....die muss noch negativer werden.
Hingegen erinnern wir uns:
Fierna schrieb:Nichtdeutschen Opfern von Gewalttaten widmete das Fernsehen in diesem Jahr demnach halb so viele Berichte wie 2014, obwohl deren Zahl laut Bundeskriminalamt angestiegen ist
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Generell muß trotz einiger umfangreicherer Arbeiten festgestellt werden, daß die Rolle der Medien im Hinblick auf fremdenfeindliche Einstellungen wissenschaftlich vernachlässigt wurde. Erst der politische Problemdruck zu Beginn der 90er Jahre führt zur ersten
Inhaltsanalyse der Fernsehberichterstattung. Die Leitfrage von Brosius / Esser (1995)lautet: Wie ist es möglich, daß nach fremdenfeindlichen Schlüsselereignissen (u.a. Hoyerswerda, Rostock, Solingen) eine Fülle von Nachahmungstaten zu verzeichnen ist? Die mit Extra-Media-
Daten arbeitenden Analysen zeigen eine Zunahme der Berichterstattung, die sich insbesondere auf die symbolträchtigen Schlüsselereignisse fremdenfeindlicher Gewalt konzentrierten. Mithilfe von Zeitreihenmodellen läßt sich nachweisen, daß die Zahl der Straftaten die Intenstität der Berichterstattung beeinflußt. Bestätigt wird u.a. die Hypothese, nach der vor allem das Fernsehen zwischen August 1990 und Juli 1993 durch seine Berichterstattung zur weiteren Ausbreitung von fremdenfeindlichen Straftaten beigetragen hat. Werden diese zu nationalen
Medienereignissen, kann sich das Thema im öffentlichen Bewußtsein formieren und zieht weitere Aufmerksamkeit auf sich. Potentielle Gewalttäter fühlen sich zur Nachahmung angeregt.
https://cid2385q1565.hd94.hosting.punkt.de/fileadmin/user_upload/Medienbildung_MCO/fileadmin/bibliothek/ruhrmann_demren_migranten/ruhrmann_demren_migranten.pdfIst schon überaus bedenklich,
@lawine , da hast du recht.
Die "Hetze" gegen Krieg, Elend, Tod und Katastrophen ist dahingehend dann eher nicht so schlimm.