Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

Häh? Wie meinst du das? Kannst du das mal genauer erklaeren?

@natbewusstsein

Irgendwie ist es lustig :D Je öfter ich das vergnügen habe, mit Leuten aus der rechten
Szene zu diskutieren oder zumindest deren Ergüsse zu lesen, bekomme ich weiß gemacht,
das die ganzen Ausländer doch viel viel rassistischer sein und praktisch einen offenen Hass
auf Deutsche oder Deutschland schieben würden. Und deswegen sei das natürlich alles legitim
mit Abschiebungen, Fremdenfeidlichkeit, usw usf. Das wollen mir die Typen vonner NPD auch
immer erzählen ^^

@yummi

Die Frage ist ein Witz oder?

@Puschelhasi

Meinen Beitrag über eine bestimmte Gruppe an Ausländern, die ich kritisiere, oder den Augenroller?

@natbewusstsein

Beides hab ich nicht begriffen, leider.

Ist mir ganz gleich ob rechts oder links haupsache wir lassen uns nicht von verbrecherischen Staat wie Amerika regieren . Ein ganz klares JA zu einem souveränen Deutschland

Habt ihr das schon gelesen?

Flüchtlinge ziehen unter Polizeischutz in ihr neues Heim

Die ersten Flüchtlinge sind im Hellersdorfer Heim eingetroffen. Die Polizei eskortierte sie. Laut Flüchtlingsrat ist es "unverantwortlich, Schutz suchende Menschen dort unterzubringen".

http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article119187384/Fluechtlinge-ziehen-unter-Polizeischutz-in-ihr-neues-Heim.html

Anscheinend streunen dort in der Gegend zahlreiche Nazis rum, es wird auf Twitter immer
wieder die Meldung verbreitet das eben jene Angriffe auf die Flüchtlingsunterkunft planen.
Die Lage ist echt undurchsichtig, scheinbar sind nur noch wenige Polizisten vor dem Heim,
außerdem ein paar Hundert Aktivisten die eine Mahnwache abhalten.

@Puschelhasi

Beides waren Teil meiner Nicht-Nachvollziehbarkeit über die Beiträge von yummi

Ich bin kein Berliner aber hätte absolut kein Problem mit einem Heim in meiner Nachbarschaft.
Mich Interessiert aber gerade was anderes: Warum werden diese Einrichtungen immer in irgendwelche Gewerbegebiete verfrachtet oder eben in Wohngebiete die meist selbst soziale Probleme haben.
Und warum sind, wie ich gestern in der Berichterstattung vernahm die jungen "Pro-Heim" Demonstranten nahezu ausschließlich Personen die nicht mal in der nähe des Stadtteils,geschweige denn des Heims wohnen.
Über diese "Form" des Rasissmus würde ich auch gerne Dikutieren.

@Der_Gevatter
Weil dem Staat noch der Grund un die Immobilie gehört oder anders gesagt, es ist preiswerter und weil Platzmangel herrscht und viele Asylheime schon hoffnungslos überfüllt sind.

Naja, wenn man überlegt, wie - vor allem im Osten - Asylbewerber in Viertel verfrachtet werden, die für ihre Gesinnung bekannt sind, da kann man schon den Kopf schütteln. Frei nach dem Motto: Egal ob ihr sie toleriert oder nicht, ihr werdet mit ihnen leben. Dass dabei vor allen die anderen Leiden scheint man zu vergessen.

Wobei man - das sollte erwähnt werden - nicht ausschließlich jeden der gegen Asylbewerberheime in seiner Wohnnähe ist automatisch in die rechte Ecke drücken sollte. Die Bedenken der Bürger sollten da etwas seriöser behandelt werden anstatt einfach zu schreien, dass man halt ein schlechter Mensch sei oder ähnliches.

xionlloyd schrieb: Frei nach dem Motto: Egal ob ihr sie toleriert oder nicht, ihr werdet mit ihnen leben.

Tja, da "Ossis" ja sowieso Bundesbürger 2.Klasse sind, wie man an geringeren Löhnen und an den ausgezahlten 80% der erarbeiteten Renten sieht, die gezahlt werden, kann man das doch machen!
In den reichen Villenvierteln von Westberlins Charlottenburg würde sich das niemand getrauen ... egal, ob die dafür oder dagegen wären!

@Thalassa
Sorry aber das ist doch Unsinn !
Bundeskanzlerin und Bundespraesident sind aus dem Osten und die Lostreten sind im Durchschnitt höher !

@querdenkerSZ

:D Naja, mag ja sein, daß Frau Merkel und der BuPrä vll das gleiche, wie ihre westlichen Vorgänger bekommen, aber es ist nunmal Tatsache, daß die Löhne im Osten bedeutend geringer sind und auch die Renten nicht voll ausgezahlt werden, wenn man Ossi ist. Ich bekomme von meiner mir zustehenden EU-Rente ca 80% ausgezahlt, nur weil ich als Ossi auch noch im Osten lebe. Würde ich 10km weiter nach Westberlin umziehen, bekäme ich 100% von dem, was ich mir in all den Jahren als Anspruch erarbeitet habe.

Soll ich die entsprechenden Links raussuchen?

@Thalassa

Von den erarbeiteten Ostrenten werden wohl eher an die 0% ausbezahlt,
weil die DDR-Rentenkasse dann auf Schluss zu eher etwas klamm war.

@stupormundi

Das ist ja nun wieder ein ganz anderes Thema, aber der Urschleim dieser verpatzten Wiedervereinigung ist hier nicht das Thema.
Aber wenn ich sowas hier lese:

Naja, wenn man überlegt, wie - vor allem im Osten - Asylbewerber in Viertel verfrachtet werden, die für ihre Gesinnung bekannt sind, da kann man schon den Kopf schütteln.

...und mir dann angucke, wie diese Sache künstlich hochgepusht wird, kann ICH nur mit dem Kopf schütteln.
Als wäre das etwas Urplötzliches und ein rein ostdeutsches Problem!

xionlloyd schrieb:Naja, wenn man überlegt, wie - vor allem im Osten - Asylbewerber in Viertel verfrachtet werden, die für ihre Gesinnung bekannt sind, da kann man schon den Kopf schütteln. Frei nach dem Motto: Egal ob ihr sie toleriert oder nicht, ihr werdet mit ihnen leben. Dass dabei vor allen die anderen Leiden scheint man zu vergessen.

Ja, der böse Osten und seine Viertel. Im Westen gibt`s sowas wie Rechtsradikalismus ja auch nicht. Warum schickt man nicht einfach die ganzen Asylanten dahin, wo sich keiner beschweren wird?
Ganz einfach, weil es bei der Verteilung gewisse Vorschriften gibt. Jedes Bundesland muss so und soviele Asylbewerber aufnehmen und diese dann auf die einzelnen Kommunen verteilen. Da beim herkömmlichen Städtebau nicht an spezielle Stadtteile für Asylanten gedacht wurde, müssen sie halt irgendwo hingesteckt werden, zwischen das normale Volk.

@Thalassa

Ich weiß zwar nicht, was Rente mit Rechtsextremismus zu tun hat, aber hier ein link......

http://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/tid-32722/trendwende-bei-entwicklung-drastischer-unterschied-westberliner-bekommen-weniger-rente-als-ostberliner_aid_1061706.html
Westberliner bekommen weniger Rente als Ostberliner
Ost-Arbeitnehmer profitieren im Alter immer stärker von Rentenvorteilen für die neuen Bundesländer. Das führt dazu, dass viele Neurentner aus Ostdeutschland im Schnitt mehr Bezüge erhalten als ihre West-Nachbarn.
@Thalassa
@martialis

außerdem sollte man den ganzen post zitieren, dies wurde "vergessen"

xionlloyd schrieb:Wobei man - das sollte erwähnt werden - nicht ausschließlich jeden der gegen Asylbewerberheime in seiner Wohnnähe ist automatisch in die rechte Ecke drücken sollte. Die Bedenken der Bürger sollten da etwas seriöser behandelt werden anstatt einfach zu schreien, dass man halt ein schlechter Mensch sei oder ähnliches.

wenn man sich schon aufregen möchte

Tussinelda schrieb:wenn man sich schon aufregen möchte

Das ändert an der Tatsache jetzt was? Mir ist das ziemlich Wurscht, ob jemand der was gegen zu viele Asylbewerber hat, sich als rechts oder sonstwas bezeichnet. Die latente Ablehnung gegen täglich neuankommende Asylbewerber ist sehr viel größer, als viele glauben wollen. Das ist nicht nur eine Marotte von NPD & Co. !

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:Ich weiß zwar nicht, was Rente mit Rechtsextremismus zu tun hat, aber hier ein link......

... es ging darum, daß - wenn sich die Bürger im Ostland gegen irgendwas wehren - sofort alle schreien, daß sie rechtsextrem sind, nur, weil man glaubt, mit ihnen als Bürger 2.Klasse alles machen zu können!
Der zweite Absatz ändert nichts an dieser Tatsache - gerade sind die bösen rechten Hellersdorfer wieder Spitzenmeldung in der Tagesschau :D .

... und was die Renten betrifft (Löhne gehören mMn dazu) , guck mal hier:

http://www.stern.de/politik/deutschland/bei-rot-gruenem-wahlsieg-steinbrueck-will-ostrenten-bis-2020-auf-westniveau-heben-1928624.html

Die SPD hat es sogar in ihrem Wahlprogramm :) .

@martialis @Thalassa

ja und in dem post steht jetzt was genau, dass so aufregt, wenn man ihn komplett liest? Ich verstehe den Aufruhr nicht, weder wurde nur der Osten erwähnt, noch wurde gesagt, dass sie sich (alle Ost/West) nicht wehren sollten oder könnten, da mutet eure Reaktion schon etwas übertrieben an

@Der_Gevatter

Man bringt Asylbewerber oft in Randgebieten oder Stadtteilen mit prekärer Lage unter, weil keiner von der ,,feinen Gesellschaft" sie in der Nähe haben will.

Schließlich sinken ja dann die Grundstücks- und Immobilienpreise und sie denken, sie könnten ihre Kinder und Frauen dann nicht mehr rauslassen, Verbrechensrate steigt an...

Da hört es dann auch bei den Wichtigtuern auf, die sonst ihre Nase gerne in die Kamera halten und davon reden, dass man die Menschen respektieren und aufnehmen und integrieren muss.

Verlogenes Motto:,,Ja, Integration und Aufnahme von Asylanten ist total wichtig... Aber bitte nicht hier bei uns!"

@Kc
Genau das hatte ich im Hinterkopf.

@martialis

Es geht nicht darum, dass es Rechtsextremismus nur im Osten gäbe . . . wie auch immer Du darauf kommen magst. ;)

Es geht darum, dass man bei der Verteilung von Flüchtlingen nicht im Geringsten darauf schaut, in was für Stadtviertel man sie steckt . . . oder halt doch, wie man mag. Nun ist es wohl aber bekannt, dass gerade das ostdeutsche "Hinterland" und seine urbanen Randbezirke in ihrer Gesamtheit extrem auf rechtsgerichtetes Gedankengut anspringen und dieses in der dortigen Bevölkerung leichter Fuß fasst, als an anderen Orten des Landes.

Vor einer Weile gab es hier in einem der Threads eine eingebettete Doku in der man einen Teil Neuruppins (glaube ich) vorgestellt bekam, in dem die Neonazis oder zumindest diesem fremdenfeindlichen Gedankengut nicht abgeneigte Anwohner bereits vor den Türen saßen und entsprechende Parolen an den Häuserwänden prangten. Und was tut man? Genau, man entmietet dort auch noch einen halbleeren Wohnblock um Asylbewerber hinein zu stecken . . . das ist natürlich das cleverste, was man tun kann.

Und dann kommen von manchen noch Sprüche á la: "Na wenn die erstmal etwas miteinander leben, dann gibt sich die Abneigung vieler Anwohner schon."

Ja großartig . . . und das auf dem Rücken von Flüchtlingen, die dann auch noch für den zum Scheitern verurteilten Versuch benutzt werden, die Volkspsyche einiger Teile selbigens zu heilen. Vielen Dank auch.

@Kc

Kc schrieb:Man bringt Asylbewerber oft in Randgebieten oder Stadtteilen mit prekärer Lage unter, weil keiner von der ,,feinen Gesellschaft" sie in der Nähe haben will.

Sie meinen diese elitären Besserverdiener, welche sich ihre eigenen Viertel nicht "beschmutzen" lassen wollen und welche zumeist als Wähler der Grünen auftreten. Dort, bei den elitären und arroganten Grünen-Wähler mutete man bestimmte Zustände nur der unteren Gesellschaftsschicht zu, man selbst bewahrt sich davor.
Und wenn die Unterschicht sich dann über die entstehenden Probleme aufregt, so kann man als elitäres Arschloch auch noch so herrlich über sie herziehen und sie als Nazischweine beschimpfen. Ach, Grün sein kann doch so herrlich sein...

Oder wie es Jens Berger von den Nachdenkseiten mal so schön formuliert hatte:

... Sozioökonomisch hat die Wählerschaft der Grünen sich um 180° gedreht. In den 80ern wurden die Grünen überdurchschnittlich häufig vom untersten Einkommensfünftel gewählt. Heute wählen die beiden obersten Einkommensfünftel überdurchschnittlich häufig die Grünen – das oberste Einkommensfünftel zählt dabei am stärksten zur neuen Stammwählerschaft. In den 80ern wählte jeder vierte wahlberechtigte Auszubildende bzw. Student die Grünen, während nur jeder zwanzigste Beamte und Selbstständige sein Kreuz bei den Grünen machte. Heute wählt jeder fünfte Beamte und Selbstständige die Grünen.

Die „linken“ Studenten der 80er sind heute ökonomisch gut situierte Angestellte, Selbstständige und Beamte und haben ganz andere Sorgen als die Probleme von damals. Ging man früher gegen den NATO-Doppelbeschluss und für eine klassenlose Gesellschaft auf die Straße, kämpft man heute für verkehrsberuhigte Zonen in gehobenen Stadtvierteln und die steuerliche Förderung von Solarzellen auf den schicken Einfamilienhäusern. Dieser Gesinnungswandel drückt sich auch in den politischen Positionen und den Themengewichtungen der Wählerschaft aus. Atomausstieg und Solarförderung liegen den Grünen-Wählern näher als Mindestlohn und Verteilungsgerechtigkeit. Grünen-Wähler sind laut SOEP bei den Themen „Umwelt“ und „Klimawandel“ überdurchschnittlich besorgt, während die Themen „Frieden“ und „Wirtschaftslage“ für sie keine große Rolle spielen. Wähler, die sich Sorgen um die „Wirtschaftslage“ machen, wählen die Grünen nur sehr selten.

Die als Rebellen Gestarteten kamen als besitzstandswahrende Bürgerliche an und stehen dabei stellvertretend für einen großen Teil ihrer Generation, die längst den Frieden mit ihrer Elterngeneration geschlossen hat. Die „neue Bürgerlichkeit“ hat die Kinder des Bürgertums mit ihren Eltern versöhnt oder wie es der verstoßene Ex-Grüne Oswald Metzger einst formulierte: „Die Grünen nähern sich habituell ihren Herkunftsfamilien an”.

Grüne Politik ist im Kern postmaterialistisch und konservativ. Wer in einer satten Gesellschaft an den Futtertrögen sitzt, entfernt sich von materiellen Forderungen wie der Verteilungsgerechtigkeit und wendet sich abstrakten Werten wie Umweltschutz oder Klimapolitik zu. Hier steht das „Bewahren“ im Mittelpunkt – der Begriff „konservativ“ leitet sich aus dem lateinischen Wort „conservativus“ her, was auf Deutsch „erhaltend, bewahrend“ heißt. Der Parteienforscher Franz Walter beschrieb den Wandel der Grünen auf dem taz-Kongress 2009 folgendermaßen: “Die Grünen von 2009 sind so, wie die Grünen 1983 die CDU beschrieben haben: furchtbare Bürger, elitär, selbstgefällig.“

Folgt man den SOEP-Daten, ist der typische Grünen-Wähler weiblich, hat einen Hochschulabschluss, lebt in einer Großstadt, ist verbeamtet und macht sich mehr Sorgen über den Klimawandel als über die mangelnde Verteilungsgerechtigkeit.