Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@Turboboost

Jo.

Die Grünen sind bei Leibe nicht mehr (nur) die Partei der alternativen Blümchenpflücker, wie früher.

Sondern werden heute auch gern von den umweltbewussten Besserverdienern und Bürgerlichen gewählt.

Aber wie gesagt, man hat den Eindruck: So einen Nachmittag mal netterweise am anderen Ende der Stadt einen Kaffee- und Kuchenbasar mitgestalten für Asylbewerber ist ja ganz nett und zeigt, was für ein tolles, soziales Gewissen man hat.


Aber ein Asylbewerberheim im eigenen Stadtteil? Ach nee, da hört es dann doch irgendwo auf...

@Kc

Aber sie würden bei der Umfrage hier angeben, dass sie jederzeit Flüchtlinge bei sich aufnehmen würden. :Y:

Symptomatisch was die angesprochenen Befindlichkeiten alternativer Stadtteilbewohner betrifft.

http://www.taz.de/!105908/

xionlloyd schrieb:Aber sie würden bei der Umfrage hier angeben, dass sie jederzeit Flüchtlinge bei sich aufnehmen würden.

Ich nehm auch zwei auf,einen stopf ich in die Küche,einer kann im Hängeboden pennen

Momentan cruisen die Feiertagsnazis von Pro Deutschland mit ihren Hetzreden durch Berlin
Ganz egal wo sie auftauchen,es erwartet sie eine Klangwolke von bürgerlich bis linksradikal
Gestern waren sie in Hellersdorf um den Zoff um das dortige Asylantenwohnheim noch ein wenig anzuheizen,dann zogen sie,fröhlich den Benzinkanister schwenkend, nach Moabit zur Ausländerbehörde um danach in linksradikale Regionen vorzustossen...das wurde fast ihr Stalingrad

Pro-Deutschland auf der Flucht!!

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Heute will Pro Deutschland die Junge Welt,Taz,ND und die PDS rocken

@Warhead

Bei uns sind die Nazis neulich zu spät zur eigenen Demo gekommen.

Haben im Stau gestanden :D


Davon abgesehen werden sie mehr oder weniger von allen niedergebrüllt, dass sie die Schnauze halten sollen und niemand was von denen hören will. Nicht nur von linken Aktiven, sondern auch normalen Leuten :D

@Fabs

Fabs schrieb:Symptomatisch was die angesprochenen Befindlichkeiten alternativer Stadtteilbewohner betrifft.

http://www.taz.de/!105908/

Ich habe Ihren Link erst jetzt gelesen und stelle mal wieder das Geheuchel fest. Die, welche sich ausdrücklich für Asylantenheime aussprechen, wollen aber auf gar keinen Fall eines in ihrer Nähe haben. Man könnte auch sagen: Wie aus linksalternativen Menschen plötzlich rechtsgesinnte werden, ohne dass sie es merken.
Bremens links-alternativer Stadtteil Ostertor sollte man wohl umbenennen in Bremens rechts-alternativen Stadtteil.

Die Linkspartei betont, wie notwendig diese Sammelunterbringung ist, für deren prinzipielle Abschaffung sie eigentlich eintritt. Und SPD und Grüne, die Regierungsparteien, mieten den Wohnblock für zehn Jahre an, obwohl sie im April beschlossen haben, Sammelunterkünfte abzuschaffen. Am Montagabend nun hat der Stadtteil-Beirat „Mitte“ dem neuen Asylheim im Viertel zugestimmt – nach reger Debatte.

Mit Bioläden, Latte Macchiato-Lounges und ehemals besetzten Häusern gilt „das Viertel“, wie es in Bremen heißt, als Szene-Perle. StudentInnen, LehrerInnen und AkademikerInnen haben es sich hier eingerichtet. 60 AsylbewerberInnen sollen nun hinzukommen, in einem Übergangswohnheim in der Eduard-Grunow-Straße.

Gegen Flüchtlinge hätten sie nichts, das wurde von den 150 NachbarInnen auf der Beiratssitzung oft betont. Da gebe es kein Aber. Aber: Einmal seien dem Enkel einer Anwohnerin von einem „Schwarzafrikaner“ Drogen angeboten worden. Einen anderen Nachbarn sorgte, dass die Flüchtlinge sich womöglich draußen aufhielten, es somit zu Ruhestörungen kommen könnte.

„Hart am Rande des Zynismus“

Der Saal des Concordia-Theaters, in den die Sitzung verlegt wurde, war brechend voll. Belastet sei der betreffende Teil des Viertels schon genug, wegen der Nähe zum Bahnhof und seiner Diskomeile. „Für die Leute, die jetzt kommen“, sei das „nicht die richtige Gegend“, sagte ein Anwohner.

Ganz schlimm könnte es werden, wenn wegen des Asylheims Fremdenfeindlichkeit in den linken Stadtteil Einzug hielte, gab eine Nachbarin zu bedenken. Dem grünen Beiratsmitglied Henrike Müller platzte der Kragen: Mit der Angst vor fremdenfeindlichen Aktionen zu argumentieren, sei „hart am Rande des Zynismus“.

Alt-Linke, Öko-LehrerInnen und linke Professoren wie der Pädagoge Johannes Beck warteten mit einer Liste von tatsächlichen Verbesserungsvorschlägen zum „Wohl der Flüchtlinge“ auf: Heimleitung und Hausmeister sollten mit in dem Haus wohnen, innen genügend große Räume für gemeinsame Aktivitäten eingeplant werden, der Radweg und die viel befahrene Straße seien eine Gefahr für die Kinder.

In einer Debatte jedoch, in der die Flüchtlinge vor allem als mögliche Ruhestörer und soziale Problemfälle für Angst sorgten, bekamen die bestgemeinten Argumente zumindestens einen seltsamen Beigeschmack.

"Hart am Rande des Zynismus". Das trifft es perfekt.

Noch ein treffender Kommentar zum Artikel:

Nordwester - Gast

Ich war ein Grüner aus Überzeugung - bis vor 20 Jahren. Im ´schleichenden´ Übergang habe ich mich wegorientiert, nicht zuletzt wegen solcher Widersprüche wie jetzt in Bremen.

Es war immer chic und fast selbstverständlich, ´links´ zu sein. Nur erschöpfte sich diese Grundeinstellung vielfach in emotionalen Lippenbekenntnissen. Tolerant wollte man schon sein, aber wenn Spielverderber auf die nüchterne Realwelt hinwiesen, die keine Kongruenz mit der Ideologie zuließ, wurde ruckzuck ausgegrenzt - man hatte den ´großen Durchblick´ exklusiv gepachtet.

Ein Dorn im Auge ist mir ein soziales Engagement, daß die Nöte z.B. der alten Rentner hinter die Besorgtheit um das Wohl von Zuwanderern stellt. Das war früher schon ähnlich; die in der DDR eingesperrten Landsleute waren für die (damals) junge Linke überhaupt kein Thema. Chile schien viel wichtiger zu sein. „Freiheit für ...“ diese und jene, meistens lag das Problem weit entfernt.

In Bremen ist es indes spürbar vor der Haustür (für einige) angekommen. Nun muß man mal herunter von seinem hohen Ethik-Ross. Die ´Strategie´ des Wünschens und Gutredens beginnt zu versagen ...

Link steht ja schon oben.

@xionlloyd

Ich fand den Artikel auch recht amüsant und eigentlich müsste dieses Viertel hermetisch abgeriegelt werden, da von dort scheinbar der unmittelbare Ausruf des 4. Reiches bevorsteht.

Turboboost schrieb:Man könnte auch sagen: Wie aus linksalternativen Menschen plötzlich rechtsgesinnte werden, ohne dass sie es merken.

Es ist nur eine Hülle die abplatzt.
Übrigends nie umgekehrt.

Wenn aus einem Rechtsextremen ein Linker wird, kann man vor ihm getrost den Hut ziehen.

Da ist keine Hülle geplatzt, da ist man nur plötzlich in seinem idealistischen Weltbild von der Realität eingeholt worden.

Und wie kommt man jetzt darauf, dass all jene Links sind? Ich meine ein Stadtteil wird doch weitaus mehr Einwohner haben als 100 und ein paar zerquetschte. Darauf irgendetwas zu schließen halte, ich dann doch etwas für oberflächlich.Zu mal, das Problem sind nicht die Ausländer, sondern die Kriminalität. Nachweislich geht es ja hier um bestimmte Fälle und ich wüsste nicht, dass irgendein Mensch "Asozialitäten " tolerieren muss.

Turboboost schrieb:in seinem idealistischen Weltbild von der Realität eingeholt

Realität ist also Rechts ?

Dann ist eben der Idealismus abgeplatzt.
und "die Realität" kommt zum Vorschein.
Ein Beispiel, wie sowas geht:
Wikipedia: Horst Mahler#Wendung zum Rechtsextremismus

@eckhart

Ne, die Realität ist einfach mehr als eine Heile-Heile-Gänschen Vorstellung die gepflastert ist von Latte macchiato Mütterchen, die ihre soziales Gewissen durch Kaffee- und Kuchenverkauf zu befriedigen versuchen.
Unliebsame Asylanten mit all den entstehenden Problematiken will man da lieber nur anderen zumuten und nicht selbst beim Latte macchiato schlürfen von bettelnden Asylanten genervt werden. Und dann denkt der besserverdienende Wohlstandgrüne auch noch an einen eventuellen Werteverlust seiner tollen Immobilie.

Turboboost schrieb:Und dann denkt der besserverdienende Wohlstandgrüne auch noch an einen eventuellen Werteverlust seiner tollen Immobilie.

Und darin gleicht der besserverdienende Wohlstandsgrüne nicht (rechten) "Realitätlern" ?
Nasowas!

@eckhart

Die entstehenden Problematiken durch ein Asylantenheim in seiner Nähe nicht unbedingt haben zu wollen, dies ist nicht rechts. Rechts wäre es daraus eine allgemeine negative Ablehnung gegen alle Ausländer abzuleiten und dies zur Stimmungsmache zu missbrauchen.
Sich um den Wert seiner Werte zu Sorgen ist auch nicht rechts, sondern normal.

Turboboost schrieb:Sich um den Wert seiner Werte zu Sorgen ist auch nicht rechts, sondern normal.

Logisch.
deshalb:
"darin gleicht"

neben mich dürfen die asylanten gern ziehenn

shionoro schrieb:neben mich dürfen die asylanten gern ziehenn

Neben mich dürfen sie auch ziehen - egal wohin sie auch immer ziehen.

/Ironie off

@Turboboost

Ich mein das nicht ironisch.
Es gibt sicher gute und schlechte standorte für ein asylantenheim, aber wen es gute gründe dafür gibt, dass neben mir eins aufgemacht wird, dann werd ich mich da nicht beschweren.

Turboboost schrieb:Man könnte auch sagen: Wie aus linksalternativen Menschen plötzlich rechtsgesinnte werden, ohne dass sie es merken.

Allerdings: Worin besteht denn nun die rechte Gesinnung der "besserverdienenden Wohlstandsgrünen" ?

Turboboost schrieb:Die entstehenden Problematiken durch ein Asylantenheim in seiner Nähe nicht unbedingt haben zu wollen, dies ist nicht rechts. Rechts wäre es daraus eine allgemeine negative Ablehnung gegen alle Ausländer abzuleiten und dies zur Stimmungsmache zu missbrauchen.
Sich um den Wert seiner Werte zu Sorgen ist auch nicht rechts, sondern normal.

Ich verstehe es nicht.

Oder ist "rechtsgesinnt" ironisch gemeint ?

(Wenn ich hier so lese, was in diesem Thread an Stimmung gegen die Grünen abgeht ...)

@eckhart

Die Aussage von mir ist ja extra so provokant gewählt gewesen, da der moralgeschwängerte Bessergrüne ja gerne andere, wenn diese ähnlich reagiert haben, mit einer Moralkeule zu erschlagen versucht hat.

@Turboboost
(Grüne) Heuchelei sehe ich darin zweifellos auch. :)

Das Grüne,Sozen und Linkspartei links sind wäre mir neu...sind schliesslich alles Abspaltungen von den Sozen...und das sind Arbeitsfetischisten,Arbeitsfetischisten sind nicht links,die tun nur so und lassen sich von verschissenen,wachsweichen,nichtrauchenden,nichtkiffenden und rotschildtweinsaufenden Bionadesäufern und sogenannten Lohas wählen die selbst nie einen Finger krumm gemacht haben.
Wo ein Grüner Bürgermeister wird beginnt garantiert eine gnadenlose Jagd auf Kiffer,denn Grüne müssen zeigen das sie es können

Warhead schrieb:Das Grüne,Sozen und Linkspartei links sind wäre mir neu...

Das kommt wohl mehr auf den eigenen Standpunkt an. Wenn man sich selbst so weit links positioniert, dass links neben einem nur noch der Abgrund ist, dann ist natürlich alles andere irgendwie rechts.