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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

46.190 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nazis, Rechtsextremismus, Reichsbürger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

16.07.2012 um 14:42
Seit der Widervereinigung wurden um die 200 Menschen von Nazis erschlagen,verbrannt,erschossen,gesteinigt,erdolcht,vor Züge geschmissen und zu Tode gehetzt...ist das auch Gehirnwäsche??
JA. Der Mensch ist von Grund auf ein sehr naives lebewesen. Man kann ihn mit einfachen Triks einschüchtern und zu Dingen bewegen die er so nie tun würde. Im Grunde wollen alle immer Frieden. Aber sobald sie etwas schlechtes hören, aus mehreren Kreisen, gehen sie davon aus das es stimmt. Denn dadurch wird der soziale Nerv getroffen.
Der Mensch ist ein Rudel- oder auch Herdentier. Wenn er merkt das seine Herde (in unserem Fall sein Land und seine Kultur) bedroht wird, oder man ihm das gefühl gibt das eine greifbare Bedrohung existiert, dann denkt er nicht mehr. Er lässt sich von gefühlen leiten.
Das ganze hat sehr viel mit Psychologi zu tun. Und bei den Menschen ist diese Schwachstelle einfach zu offensichtlich ^^

Teste das doch einfach mal mit ganz einfachen harmlosen Situationen in deinem privaten Umfeld aus. Dann wirst du es sicher schnell merken :)


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

16.07.2012 um 14:46
@niurick
Oh achso...Bullen und Justiz sehen das naturgemäss ein wenig anders,da muss schon einer laut und hörbar "Sieg Heil" oder "Ausländer raus,Deutschland den Deutschen" schreien damit es als politische Straftat gewertet werden kann

@Alinga
Ah verstehe...und das gibt ihm das Recht Leute die anders aussehen zu erschlagen,nicht etwa geleitet von einer Herrenmenschenideologie,nein einfach weil er sich bedroht fühlt


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

16.07.2012 um 14:51
@Warhead

Ich sehe es so: Wenn wir über rechtsextreme Straftaten reden, muss auch das Motiv, das dahintersteckt, rechtsextrem sein. Da reicht es nicht aus, wenn einer der Täter ein vermeintlich Rechtsextremer ist.

Wenn dem so wäre, würde es sich in entsprechenden Fällen auch bei Steuerhinterziehung oder illegalem MP3-Download um rechtsextreme Straftaten handeln. Merke: Um die Motive geht's - nicht um die Gesinnung eines Täters. Das sagt dann nämlich nichts aus.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

16.07.2012 um 15:03
@Warhead

Auch der Artikel vermischt hier Täter und Motive:
Von 1990 bis heute haben nach Recherchen des Tagesspiegels und der "Zeit" mindestens 149 Menschen ihr Leben durch Angriffe rechtsextremer Täter verloren.
Und hier finde ich sogar den Klassiker:
Drei Skinheads schlagen in der Nacht zum 11.Dezember 1990 in einer Wohnung in Berlin-Lichtenberg derart brutal auf den 24-jährigen Klaus-Dieter R. ein, dass dieser sich in Panik aus einem Zimmerfenster zehn Stockwerke tief in den Tod stürzt. Die Täter wollten den Mann zur Herausgabe von 8000 Mark zwingen, die er angeblich zwei Bekannten schuldete.
Täter: Skinheads
Opfer: Deutscher
Motiv: Schulden

Es gibt de facto kein Motiv der Tat, das nur im Ansatz rechtsextem wäre. Dennoch taucht es in einem Artikel unter dieser Überschrift auf:
Zitat von WarheadWarhead schrieb:149 Todesopfer rechter Gewalt
Und das ist schlichtweg falsch.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

16.07.2012 um 15:06
@niurick
Klar isses falsch,die Dunkelziffer ist viel viel höher...wenn schon alleine zehn Tote auf das Konto der NSU gingen die offen und unter den wohlwollenden Augen des VS meuchelten


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

16.07.2012 um 15:22
Zitat von WarheadWarhead schrieb:@Alinga
Ah verstehe...und das gibt ihm das Recht Leute die anders aussehen zu erschlagen,nicht etwa geleitet von einer Herrenmenschenideologie,nein einfach weil er sich bedroht fühlt
Wie gesagt, das ist alles Kopfsache ^^
und Psychologie :)


http://www.psychology48.com/deu/d/rassismus/rassismus.htm
http://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-der-alltaegliche-rassismus-1.385203
Wikipedia: Rassismus


Hier eine sehr lesenswerte PDF-Datei :)

http://www.ida-nrw.de/html/Vortrag%20Mecheril.pdf
Paul Mecheril
Psychologische Erklärungsansätze zum Rassismus. Einige Problematisierungen
(Vortagsmanuskript; Köln, 24. Oktober 2001; Fachtagung „Rassismus pur“)
Wenn über Rassismus, faktische und symbolische Gewalt gegen kulturell oder
physiognomisch „andere“ gesprochen wird, wenn alltagsweltliche und institutionalisierte
Diskriminierungen von Migrantinnen und Minderheitenangehörigen in einem - ich will
einmal sagen - wohlmeinenden Milieu zum Thema werden, dann bezieht sich - zumeist von
Betroffenheit, Empörung und sogar Beschämung fundiert - die Thematisierung zumeist auf
Fragen des Typs „Was können wir machen?“ (interessant ist hierbei das Subjekt der Frage,
dieses Wir, von dem die Rede ist; dazu gleich mehr).
Dieser Frage liegen immer – nicht notwendig explizierte - theoretische Vorstellungen über
„Fremdheit“, „Sinn von Gewalt“, „Bedingungen für nichtziviles Handeln“ usw. zugrunde.
Eine Reihe der bedeutsamsten, zumeist impliziten Theorien, die in den öffentlichen
Diskursen, den politischen Verlautbarungen und pädagogischen Vorschlägen zur
Beantwortung der Frage „Was können wir tun?“ anzutreffen sind, kommen aus der
Psychologie. Aus einer akademischen Perspektive macht es nun Sinn, sich diese
psychologischen, psychologisierenden und psychologistischen Argumentationsfiguren und
Begrifflichkeiten anzugucken, in denen Antworten auf die Frage „Was können wir machen?“
entworfen und vorbereitet werden. Und genau dies will ich in den folgenden Minuten ein
wenig tun.
Ich werde populäre psychologische Erklärungen ganz unterschiedlicher sozusagen
binnenpsychologischer Herkunft so kommentieren, dass die grundlegende Figur der
psychologischen Argumentation erkennbar wird. Dabei will ich ausführen, inwiefern das
Grundargument psychologischer Erklärung letztlich unbrauchbar und unangemessen dafür ist,
über Rassismus in einer grundsätzlichen Absicht nachzudenken.
I.
Es gibt im Binnenraum der Psychologie eine ganz Reihe von Theorieangeboten, die in der
Regel von Psychologinnen oder Nicht-Psychologen zu Rate gezogen werden, wenn die
Medien es einmal wieder für berichtenswert halten, dass ein Flüchtling angegriffen, eine Frau
mit Kopftuch – was in den letzten 6 Wochen häufiger vorkommt als zuvor – attackiert wird.
Ich möchte hier in einer idealtypischen Unterscheidung sechs im weitesten Sinne
psychologische Erklärungsansätze unterscheiden.
Psychologische Ansätze zur Erklärung von „Fremdenfeindlichkeit“ und „Rassismus“:
Ethologisch:
Abwehr des Fremden als anthropologische Erfordernis (Eibl-Eibesfeld)
Psychoanalytisch:
Abwehr des Fremden als Abwehr projizierter Aspekte des Eigenen (Kristeva)
Gruppenpsychologisch:
Abwehr der Mitglieder der anderen Gruppe als Erfindung und Generalisierung von
Eigenschaften aufgrund Gruppenkategorien (Tajfel)
Einstellungspsychologisch:
Abwehr des Anderen aufgrund von auf Wahrnehmungsverzerrungen oder -generalisierungen
beruhenden Vorurteilen (Allport)Persönlichkeitspsychologisch:
Abwehr des Anderen als Resultat der Wirkung tieferliegender Persönlichkeitsstrukturen
(Adorno)
In diesen idealtypisch unterscheidbaren Theorieangeboten werden Aspekte benannt, die zu
erklären versuchen, warum und wie Menschen, auf Personen, die als Andere oder Fremde
bezeichnet und verstanden werden, in einer bedeutsam anderen Weise reagieren, als in bezug
auf Personen, die als Nicht-Fremde bezeichnet werden. Aus diesen Überlegungen resultieren
dann auch Vorschläge zu einem weniger „fremdenfeindlichen Umgang“ mit den sogenannten
Fremden.
Handlungsempfehlungen psychologischer Ansätze:
Ethologisch:
Verringerung von Fremdenfeindlichkeit durch Reduktion der Fremden
Psychoanalytisch:
Verringerung von Fremdenfeindlichkeit durch Reflexion und Bewusstmachung
(etwa der Projektionsmechanismen)
Gruppenpsychologisch:
Verringerung von Fremdenfeindlichkeit durch Wechsel auf andere Gruppenkategorien
Einstellungspsychologisch:
Verringerung von Fremdenfeindlichkeit durch Veränderung von Einstellungen durch
Aufklärung und Information
Persönlichkeitspsychologisch:
Verringerung von Fremdenfeindlichkeit durch Erziehung
Es gibt eine Reihe von kritischen Punkten, die man auf einer allgemeinen Ebene anführen
könnte, etwa das Akteurs- oder Subjektverständnis, das psychologischen Ansätzen zugrunde
liegt oder auch ihre Tendenz, Handlungs- und Einstellungsweisen eher kontextunspezifisch,
eben als überdauernde Disposition des und der einzelnen zu denken.
Der Punkt jedoch, auf den ich aufmerksam machen möchte, ist ein anderer. In den
psychologischen Ansätzen werden die spezifischen inhaltlichen Ausformung der
Unterscheidung zwischen Wir und Nicht-Wir, zwischen Fremden und Nicht-Fremden,
zwischen Nicht-Anderen und Anderen in der Regel nicht zum Thema. Die historisch und
gesellschaftlich spezifische Weise, in der zwischen Wir und Nicht-Wir unterschieden wird, ist
in den psychologischen Erklärungsangeboten zumeist bereist vorausgesetzt und wird damit in
den Vorschlägen, die sich auf die Frage „Was sollen wir tun?“ beziehen, implizit reproduziert.
Zur Illustration dieser Figur habe ich Ihnen ein Zitat aus einem psychoanalytischen Text
mitgebracht, in dem sich die Autorin mit der Frage der Ausländerfeindlichkeit beschäftigt.
Dort heißt es:
„Die Angriffe gegen Ausländer in unserem Land haben uns erschreckt und beschämt. Hilflos
und ohnmächtig mussten wir miterleben, dass Menschen, die sich um Hilfe an uns wenden,
Angst um ihre Gesundheit und um ihr Leben haben müssen.“ (Bauriedl, Thea , 1992, S.156.
Feindbild „Ausländer“. Zur Psychologie der Ausländerfeindlichkeit in unserer Gesellschaft.
In: N. Aziz (Hg.). Fremd in einem kalten Land. Freiburg: Herder).Dieser kurze Text verweist auf drei Operationen, die meines Erachtens nicht untypisch für
den öffentlichen Diskurs in wohlmeinenden Milieus ist:
Erstens: Der Text arbeitet mit einer Unterscheidung zwischen „uns“ und “den Ausländern“.
Die Unterscheidung ist Ausgangspunkt, nicht aber Gegenstand der Analyse. Damit
verschleiert die Untersuchung die Bedingungen, die zu der Unterscheidung zwischen „uns“
und „den Ausländern“ führen. Diese Unterscheidung ist Voraussetzung des Textes, anders
formuliert: die unthematisierte Unterscheidung zwischen Ausländern und uns konstituiert den
Text.
Zweitens: Der Text wendet sich ausschließlich an Wir-Mitglieder. Andere, hier als
„Ausländer“ bezeichnet, werden nicht als Leser und Leserinnen adressiert. Sie sind die
Objekte unseres Interesses. Sie sind die Objekte der diesem Interesse nachfolgenden
Handlungen, welche, wenn die Anderen Glück haben, bestenfalls paternalistisch und
wohlmeinend sind. Die Anderen kommen in dieser Formulierung nicht als Subjekte vor,
sondern als Gegenstände, mit denen sich der Text beschäftigt. Genau darin reproduziert und
bestärkt der Text jene Subjekt-Objekt-Differenzierung, die das gesellschaftliche Verhältnis von
Mehrheit und Minderheiten prägt. Handelnde, entscheidungsbegabte Subjekte sind
Mehrheitsangehörige, Objekte der mehr oder weniger fürsorglichen Behandlung sind
Minderheitenangehörige. Unter der kulturalistischen Variante dieses Verhältnisses würde der
Text unterstellen, dass „Ausländer“ nicht deutsch lesen, in der rassistischen Variante würde der
Text unterstellen, dass „Ausländerinnen“ nicht lesen können.
Drittens: Um welche subjektiven Realitäten geht es in diesem Text? Wir erkennen, dass mit der
Unterscheidung zwischen „Ausländern“ und „Nicht-Ausländern“ auch zwei Realitäten
geschaffen werden, die miteinander um Aufmerksamkeit konkurrieren: „Unser“ Schrecken,
„unsere“ Beschämung auf der einen Seite und die Angst der „Ausländer“ auf der anderen Seite.
Auch, wenn die Konkurrenz um die Besetzung des Textraumes in diesem Fall nicht entschieden
ist, ist aus den unterschiedlichen Figurationen zwischen dominanten und inferioren Gruppen
bekannt, dass die Vergegenständlichung und der Ausschluss der Anderen unter anderem in der
Weise erfolgt, dass „wir“ uns nicht mit der Lebensrealität der Anderen auseinandersetzen,
sondern mit „unserer“ Furcht davor und „unserer“ Scham darüber, dass „wir“ uns nicht mit der
Lebensrealität der Anderen auseinandersetzen können. Welch infamer Luxus.
Genau die im Mainstream psychologischer und psychologisierender Erklärungsangebote
implizit bleibenden Voraussetzungen der Unterscheidung kommen unter einer
rassismustheoretischen Perspektive in den Blick.
II.
Wir sind an einem theoretisch folgenreichen Punkt angelangt, dem des Unterschieds zwischen
den Begriffen „Rassismus“ und „Fremdenfeindlichkeit“. Wenn die Reaktion der
Wissenschaft, der Professionellen und Wohlmeinenden nicht die Logik bestätigen will, die
das Phänomen, gegen das man antritt, hervorbringt, dann müssen wir uns nicht fragen: Wie
gehen wir besser mit Fremden um?, sondern: Wie wird in dieser kulturellen, historischen,
gesellschaftlichen und politischen Ordnung der, die, das Fremde auf einer national-ethnischen
und kulturellen Ebene erzeugt? Dies ist eine rassismustheoretische Frage.
Rassismus ist der in den internationalen Diskussionen benutzte Begriff für die Phänomene, die
uns hier interessieren. In Deutschland ist es seit etwa 3-4 Jahren nicht mehr grundsätzlich
verpönt, den Ausdruck zu benutzen, was mit der Europäisierung zusammenhängt und damit,
dass etliche EU-Gelder nur erhältlich sind, wenn man den Ausdruck „Rassismus“ verwendet.Ich will jetzt nicht ausführlich auf einen Rassismusbegriff eingehen. In etwa diese Merkmale
werden in der Literatur als Kennzeichen des Rassismus genannt.
Kennzeichen von Rassismus:
a) Rassismus ist ein Phänomen, daß auf äußere und soziale Differenzen zwischen Menschen
rekurriert bzw. Rassismus konstruiert Menschen als äußerlich different
b) Rassismus verknüpft bestimmte Merkmale des Erscheinungsbildes mit "Mentalitäten"
c) Rassismus naturalisiert und biologisiert diese "Mentalitäten"
d) Rassismus bewertet die "Mentalitäten" der anderen negativ im Sinne von
Minderwertigkeit, die eigenen "Mentalitäten" positiv im Sinne von Überwertigkeit
e) Rassismus geht mit Mitteln zum sozialen Wirksamwerden der Unterschiedskonstruktion
einher
Jetzt dürfen aber diese Merkmale nicht im Sinne einer Charakterologie verstanden werden.
Rassismus ist zunächst nicht zu verstehen als Unterscheidungsweise, die allein von solchen
Personen bevorzugt wird, die moralisch „schlecht“ oder sozalstrukturell „schwach“ sind,
sondern ist vielmehr als eine Art von System, als eine Art Logik des gesellschaftlichen
Zusammenhangs zu verstehen.
Rassismus ist eine symbolische Ordnung, die das Miteinander der Menschen regelt.
Rassismus ist ein System der Unterscheidung und ein System der Ungleichheit. Rassismus ist
ein Ausdruck, der einen komplexen Zusammenhang sehr unterschiedlicher Phänomene der
bewussten und unbewussten, individuellen und institutionalisierten, gewalttätigen und
symbolischen Erzeugung und Privilegierung des Eigenen und Erzeugung und Deprivilegierung
des Anderen leistet.
III.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, nach den Konstitutionsbedingungen des Rassismus
zu fragen. Denn diese Perspektive macht deutlich, dass Rassismus ein Deutungs- und
Handlungsangebot ist, das eben nicht die verrückte oder kranke oder dumme Leistung einiger
einzelner ist, sondern als gesamtgesellschaftliche Struktur verstanden werden muss, die das
Miteinander in formeller und informeller Weise regelt.
Ich kann hier lediglich stichwortartig darauf hinweisen, dass die Entstehung und Realität des
Rassismus im Zusammenhang gesehen werden muss zu zweierlei. Einerseits zu jenem
wissenschaftlichen Denken, das dem Zwang der Erkenntnis und der Kontrolle durch
Kategorisierung aufsitzt. Weiterhin ist Rassismus, der rassistische Komplex eng verwoben
mit der nationalstaatlichen Ordnung. Zwei Zitate beleuchten dies.
Unter einer historischen Perspektive führt Bernhard Giessen aus: „Die strukturellen
Ursprünge des Rassismus [...] liegen nicht in den Abgrenzungsbedürfnissen verunsicherter
Schichten, sondern sind in dem versuch selbstsicherer bürgerlicher Schichten zu suchen, eine
naturwissenschaftliche Erklärung kultureller Unterscheide zu finden“ (Giessen, B. 1999, S.
329. Kollektive Identität. Die Intellektuellen und die Nation. FfM: Suhrkamp).
Die Entstehung, die Erfolgsgeschichte und die immer wieder aktualisierbare Attraktivität
rassistischer Angebote ist ohne Bezug auf das objektivistische, wissenschaftliche Anliegen
des rassistischen Denkens nicht zu verstehen. Zweitens: Stichwort Nationalstaat. Nationalstaatliche Ordnungen legen es auf die Vermeidung
von Mehrstaatlichkeit an. Nicht zuletzt durch Prozesse der Globalisierung und der
transnationalen Migration findet ein Erstarken von sozialen, interaktionalen und identitären
Misch- und Übergangsformen statt, ein Erstarken, das wiederum Stärkungen des Einwertigen auf
den Plan ruft. Wichtig ist es, diese Reaktion als Bestandteil einer Zugehörigkeitspraxis zu
verstehen, deren Mitte die von allen Nationalstaaten getragene Absicht der Verhinderung von
Mehrstaatigkeit und die Vereindeutigung von Zugehörigkeitsverhältnissen ist. Aufgrund des
nationalstaatlichen Prinzips muß die Frage, wer Bürgerin und wer Bürger ist, eindeutig und
umfassend verstehbar beantwortet werden können.
"In dem Augenblick, in dem der moderne Staat seit dem 19. Jahrhundert über die Gewißheit
verfügen will, ob es sich in jedem einzelnen Fall um einen seiner Bürger (oder um einen
Fremden) und weiterhin, um welchen seiner Bürger (oder welchen Fremden) es sich genau
handelt, gewinnen Techniken physischer Identifikation mittels Lichtbild, Hinweis auf
körperliche Besonderheiten (Narben, Haar-, Augenfarbe) an Bedeutung [...]" Stichweh, R., 1995,
S. 180. Der Körper des Fremden. In M. Hagner (Hrsg.). Der falsche Körper. Beiträge zu einer
Geschichte der Monstrositäten (S. 174-186). Göttingen: Wallstein.
Die körperliche oder genauer: physiognomische Erscheinung, Körper und Habitus der Fremden
werden bedeutsam und konstituieren die Körper und den Habitus der Vertrauten. Der
Nationalstaat, so wie wir ihn kennen, ist auf die Unterscheidung zwischen Wir und Nicht-Wir in
eindeutigen Termini angewiesen. Wenn ihn etwas irritiert - und sie alle wissen, dass wir
gegenwärtig Zeitzeugen dieser nationalstaatlichen Irritation und Angst sind -, dann sind es
diejenigen, die sich nicht eindeutig einordnen lassen, bei denen nicht im üblichen Schema
ersichtlich ist, ob sie dazugehören oder ob sie nicht dazugehören. Und genau diese Furcht vor der
Uneindeutigkeit, vor dem Aufblühen einer Zugehörigkeitsrealität, die jenseits eindeutiger
Klassifikationsverhältnisse liegt, teilt das nationalstaatliche Denken mit dem rassistischen.
Wer jetzt also immer noch nicht glaubt das dies alle reine Psychologie und Kopfsache ist, dem kann ich nicht mehr helfen :)
Grundlegend also ist das, was wir Rassismus nennen, in der eigentlichen Ideologie des Menschen gar nicht verankert.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

16.07.2012 um 15:25
@Alinga
Nein,Rassismus wird erlernt und anerzogen


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

16.07.2012 um 15:26
Erst lesen, dann denken und dann kannst du mich gerne zutexten :D

Wobei deine Aussage ja eigentlich meine Aussagen nur Bestätigt: Gehirnwäsche und Kopfsache ^^


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

17.07.2012 um 01:49
Zitat von AlingaAlinga schrieb:Wie gesagt, das ist alles Kopfsache ^^
Natürlich, alles ist Kopfsache.
Zitat von AlingaAlinga schrieb:Die strukturellen
Ursprünge des Rassismus [...] liegen nicht in den Abgrenzungsbedürfnissen verunsicherter
Schichten, sondern sind in dem versuch selbstsicherer bürgerlicher Schichten zu suchen,
Die soziale Auslegung des Menschen wurde nicht durch eine große Vielfalt von Individuen geformt. Globalisierung, Multikulti und die große Anzahl von Menschen in einem kleinen Bereich, sind relativ neu für den Menschen. Jahrtausende prägten einfache sozialen Strukturen das Verhalten iner- und außerhalb einer Gruppe. Rassismus ist eine Art Ausgrenzung, eine klare Feststellung in "wir" und die "Anderen". Das ist, wie beschrieben, kein Phänomen gering Privilegierter. Jeder definiert Gruppen, arm und reich, schön und nicht schön, Mann und Frau, oder Dortmundfan und Schalkefan.
Die Doktrin der Weltverbesserer ist, zu propagieren dass alle Menschen gleich wären und ausgrenzen derer, die nicht der Meinung sind. Eine äußerst interessante Herangehensweise, wenn man bedenkt dass Rassisten es genauso machen.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

17.07.2012 um 01:53
@Foss
interessante herangehensweise . ich bin auch der meinung, dass es kein mensch vermag nicht in schubladen zu denken, weil wir eben so angelegt sind. wir müssen unterscheiden um einzuordnen. um uns zurechtzufinden, wenn du so willst.
dennoch müssen wir lernen diese gabe zu kontrollieren .


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17.07.2012 um 06:54
Foss.... schon scheiße wenn man teile meines Posts kopieren muss um selber nen gescheiten text zusammen bekommen zu können gell ^-^


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

17.07.2012 um 15:44
@Foss
ich für meinen teil bin ganz froh, dass es weltverbesserer gibt. für weltverschlechterer sind solche natürlich bedrohliche figuren^^ überdies bist du dem irrtum aufgesessen, es ginge bei der sog. gleichheit aller menschen um äußere merkmale oder um »gleichmacherei«. es geht um die gleichwertigkeit aller menschen, auf dem fundament der menschenrechte, ein fundament, auf dem rassisten nicht zu verorten sind. dein versuch diesen sachverhalt umzukehren und für die belange der weltverschlechterer einzuspringen, verwundert mich überhaupt nicht...


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

18.07.2012 um 09:44
Heute wird der neue Verfassungsschutzbericht vorgestellt. Vorab ist schon bekannt geworden das die gewaltbereiten Rechtsextreme im letzten Jahr auf 9.800 und die rechtsextremen Straftaten auf 16.873 angestiegen sind.

http://www.tagesschau.de/inland/verfassungsschutz158.html (Archiv-Version vom 21.07.2012)


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18.07.2012 um 10:05
@bit
DAs ist erschreckend , ich trau dem Staat nicht mehr .
Ich machs wie Dirty Harry , ich schütze mich selbst , vor allem wenn man kein Deutscher ist


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eisen ehemaliges Mitglied

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18.07.2012 um 10:16
@Warhead
"Nein,Rassismus wird erlernt und anerzogen"

eben sehen wir ja immer wieder schön am Islam, sry aber das konnte ich mir nicht verkneifen.


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eisen ehemaliges Mitglied

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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

18.07.2012 um 10:39
@bit
@ira_hayes2012

Oh man, ja sicher die Rechtsextremen Stellen aktuell den Größten teil, aber wenn man vergleicht wie schnell die Linken ansteigen..

Rechtsextrem 3%

Linksextrem 25%

sry aber wenn das schreib auch alles dazu. auch sind die Salafisten nun 3800 und nicht nur ca. 2000 wie nach dem Pro Nrw Demos, auch wird erwähnt das der Islamismus Aktuell als die gefährlichstes Strömung angesehen wird.

Bitte das Nächste mal alle Fakten bringen.

Bestätigt übrigens alles was die Sogenanten "Rechtspolulisten" seid jahren Predigen.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

18.07.2012 um 10:42
@eisen
Die Fakten sind die Dönermorde , auch ein Unschönes Wort , das zeigt wie die Journalisten drauf sind wenn die Opfer Türken sind.

Eine Deutsche Polizistin wurde auch von diesen Rechtsradikalen Spinnern ermordet und wenn man bedenkt das der Verfassungschutz diese Rechten auch noch Beschützt hat , kann man nur den Kopf schütteln.


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18.07.2012 um 11:00
Sicher ist es Schrecklich und absolut lächerlich das der Verfassungsschutz versagt hat.

Ich bekomme aber auch noch ne erklärung was das mit meinem post zu tun hat oder ?


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18.07.2012 um 11:03
@eisen
Sie dir dir Überschrift an, dann checkst du es .
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