http://taz.de/NPD-erneut-im-Schweriner-Landtag/!77461/Trotz Verlusten kommt die NPD wieder in den Landtag. Dafür haben sie 80.000 Plakate angebracht, 200.000 Euro investiert und eng mit den Kameradschaften kooperiert.
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Die ehrenamtlichen Helfer, die sich Sonntag in den Kreuzchen-Wahnsinn stürzten (vier Stimmzettel, sieben Kreuze pro Wähler) können einem fast schon Leid tun, dass sie jetzt schon wieder ran müssen. Aber für viele ist es Ehrensache und Demokratenpflicht. Um so entsetzter waren viele von ihnen dann beim Auszählen, auch wenn sie es sich natürlich nicht anmerken ließen - als Wahlhelfer ist man zur Unparteilichkeit verpflichtet. Aber was die NPD da in einigen Regionen an Stimmen abgeräumt hat, konnte einen Demokraten schon fast verzweifeln lassen. Und mit Scham an die Schlagzeilen denken, die jetzt wieder aus ganz Deutschland auf Vorpommern einprasseln werden. Eine der schönsten Regionen des Landes, die zwar von wirtschaftlichen Schwierigkeiten bedrängt wird, aber doch auch so viele Perspektiven hat, wirft sich den Hetzern der NPD in die Arme, die noch kurz vor der Wahl Schulkindern in Ferdinandshof in bestem NaziDeutsch von "Kraft durch Freude" vorschwärmten.
Viele Demokraten sehen vor ihrem inneren Auge deshalb in den nächsten Tagen wieder die Kamerateams durch die NPD-Hochburgen ziehen und das übliche braune Vorpommern-Klischee auf alle Sender bringen. Noch schlimmer aber ist, dass man dieses NPD-Volk weiter in den Parlamenten und auf anderen Bühnen sehen wird. Einen Michael Andrejewski, der in 36 Semestern Studium noch nicht einmal gelernt hat, wie man seine Schnürsenkel anständig bindet, eine vom Staat dauersubventionierte Existenz, die jetzt erzählen will, dass man Eurokrisen und andere gewaltige Probleme ganz einfach mit dumpfem Deutschtum löst, so einer also steht dann für Anklam und die ganze Region. Aber in Lassan haben ihn fast 20 Prozent gewählt (Zweitstimmen Landtagswahl), in Kamminke rund 25 Prozent, in Klein Bünzow noch 21 Prozent. Insgesamt kam die NPD in Ostvorpommern bei der Landtagswahl auf rund zwölf Prozent der Stimmen
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