martenot schrieb:Mir ist auch nicht ganz klar, wie aus Sicht der rechten und rechtsextremen Gruppierungen die Migration effektiv eingedämmt werden könnte bzw. sollte, außer durch viel Druck, strenge Kontrollen, Abschottung.
Das werden die auch so nicht eindämmen können.
Ich kenne kein einziges historisches Beispiel in der eine Mauer die Massen aufgehalten hat. Im Gegenteil, Mauer bauen bedeutet für mich immer ein Omen: Von der Seite wird der Gegner kommen, der uns vernichten wird. Wenn historische Beispiele erwünscht sind, können die zuhauf geliefert werden, unsere Vorfahren waren in der Hinsicht größtenteils nicht klüger.
martenot schrieb:Ich persönlich würde mir ein allmähliches Umschwenken des öffentlichen Diskurses hin zu mehr umfassenden und komplexeren Strategiekonzepten wünschen.
Mauern bauen hilft nichts, denn es hat noch nie geholfen. Aber was hat historisch nachweislich immer geholfen?
Die Massen umzuleiten, oder zu befrieden.
Umleiten oder befrieden. Beides erfordert etwas, wo für sich zum Beispiel das Imperium Romanum zu schade war: Kooperation.
Die Folge kennen wir ja: Das Imperium Romanum gibt es nicht mehr.
Aus der Geschichte lernen, bedeutet die Fehler nicht zu wiederholen.
Jedoch ist das nur meine Meinung.
sacredheart schrieb:Was soll daran bitte temporär sein?
Dazu muss ich nun etwas weiter ausholen:
Warum gehe ich von 40 Jahren aus?
Dazu muss ich zwei Punkte ausführen:
Weil sich eine Erkenntnis weltweit durchsetzt, die vorher nur für "westlich" gehalten wurde: Sinkende Geburtenraten sind ein Produkt des gestiegenen Lebensstandard. => Über kurz oder lang werden alle Nationen dieser Welt dieses Problem haben.
Wir werden also nicht mehr nur 7 Nationen (die G7) haben, die davon betroffen sind, sondern ein paar hundert.
Die erste Nation, die es schafft, die Massen vernünftig zu integrieren (Wie auch immer durch was auch immer), hat gewonnen.
Weil es in etwa 40 Jahre braucht, bis sich alles eingespielt hat. Klimakrise, Kriege usw. wird noch das Ganze etwas steigern, aber letztlich wird sich auch da alles einspielen. Oder vielleicht mal ganz drastisch gesprochen: Wo dann eine Wüste ist, kann nichts mehr migrieren, denn es gibt dann niemanden mehr.
sacredheart schrieb:Weil das links der Mitte weggelächelt wird, hat rechts der Mitte ein Themenmonopol.
Das ändert sich gerade.
Rechtsradikal will abschotten, schließen und gewalttätiger werden. Was ich davon halte habe ich oben erwähnt, was nicht mal die Römer mit den Germanen geschafft haben, das schaffen die auf keinen Fall.
Mitte (Mitte links bis Mitte rechts) will verhandeln und abmildern. Meines Erachtens der einzige richtige Weg.
Linksradikal hat sowieso nichts mehr zu melden.
SPD, CDU, ja sogar Grün sind sich darin einig, dass es so nicht mehr weitergeht. Die sind sich noch nicht darin einig wie das Ganze ablaufen soll.
Darüber hinaus: Die Wirtschaft retten kann Rechtsradikal auch nicht. Im Gegenteil: Die Wirtschaft geht flöten, wenn wir genau das machen, was Rechtsradikal will.