Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

jntr schrieb: Nationaler Sozialismus ist sowieso eine Lüge, es kann keinen nationalen Sozialismus geben. Nationaler Sozialismus ist unmöglich, denn Sozialismus heißt Solidarität über menschliche Grenzen hinaus, und nicht national bezogen.

Das "soziale" bei den Nationalsoziaisten bezieht sich eben nur auf einen bestimmten Bevölkerungsanteil. Alle die nicht dazu gehören kriegen dagegen die ganze Härte ihres ideologischen Wahns zu spüren.

Es ist eben nur die Verpackung die einen tollen Namen trägt, leider lassen sich besonders junge und orientierungslose Menschen von solchen pseudosozialen Heilsversprechungen immer wieder blenden und genau das macht solche neurechten Gruppierungen so gefährlich.

@Libertin @Issomad @eckhart @Subcomandante

Der Reichsmob lässt grüßen...

In Georgsmünd schießt ein Reichsbürger auf Polizisten, 2 wurden schwer, 2 leicht verletzt, einer schwebt noch in Lebensgefahr. Anlass war die Sicherstellung eines Waffenarsenals. Während des Geschehens fand im Bayerischen Landtag eine Anhörung zum Kampf gegen Rechtsextremismus statt.

Die Polizisten sollten die Waffen des 49-Jährigen sicherstellen, die er zunächst legal als Schütze oder Jäger erworben hatte, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Mitarbeiter des Landratsamtes Roth hatten mehrfach versucht, den Mann zu kontrollieren. Allerdings wurden sie von ihm nicht in die Wohnung gelassen. Außerdem reagierte der Mann weder auf die Schreiben des Landratsamtes noch auf die eines Gerichtes, so der Rother Landrat Herbert Eckstein (SPD).

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Polizist schwebt in Lebensgefahr

Der sogenannte "Reichsbürger" hatte bei der Durchsuchungsaktion sofort das Feuer auf die Beamten eröffnet. Er habe eine schusssichere Weste getragen. Bei der Schießerei wurden zwei Polizisten schwer, zwei weitere leicht verletzt. Der Gesundheitszustand eines Polizisten sei nach einer Notoperation zwar stabil, aber noch immer lebensbedrohlich, so Herrmann. Ein Polizist erlitt einen Durchschuss am Oberarm. Der Täter konnte festgenommen werden. Dabei wurde er leicht verletzt. Er wird derzeit vernommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes. Der Mann soll morgen einem Haftrichter vorgeführt werden.

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http://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/inhalt/razzia-georgensgmuend-schiesserei-100.html (Archiv-Version vom 20.10.2016)

Zum Videobeitrag:

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/nachrichten/reichsbuerger-schuesse-polizisten-100.html (Archiv-Version vom 24.10.2016)
Aus dem Beitrag:

Die Deutsche Polizeigewerkschaft spricht von einer zuhnemden Gewaltbereitschaft der Reichsbürger

tudirnix schrieb:einer schwebt noch in Lebensgefahr.

Leider ist jetzt der Kollege seinen schweren Verletzungen erlegen. Mein aufrichtiges Beileid für die Familie des Getöteten.

http://m.focus.de/politik/deutschland/nach-schuessen-durch-reichsbuerger-polizist-erliegt-seinen-schweren-verletzungen_id_6092285.html

Möge der verantwortliche "Reichsbürger" dafür nie wieder in Freiheit kommen.

KillingTime schrieb:Möge der verantwortliche "Reichsbürger" dafür nie wieder in Freiheit kommen.

Unwahrscheinlich bei Totschlag.

@Foss

Mir doch egal, was du für "unwahrscheinlich" hältst. Der Typ hat einen Polizisten umgenietet, was denkst du wohl, welche Zukunft der noch hat?

KillingTime schrieb:was denkst du wohl, welche Zukunft der noch hat?

Wenn er eine gute Verteidigung hat, 5 bis 10 Jahre Gefängnis? Der Typ ist bestimmt jetzt der Held bei seinen Kollegen.

Die DPolG Bayern erkundigte sich beim PP Mittelfranken. Ich zitiere:

Eine Nachfrage bei Verantwortlichen des PP Mittelfranken hat ergeben, dass entgegen erster Meldungen der schwer verletzte Kollege der SE aktuell in Lebensgefahr schwebt. Die Todesmeldung war eine Falschmeldung.

Wir sind in Gedanken bei dem Kollegen und seinen Angehörigen und hoffen, dass er den Kampf gewinnen wird.

Alles Gute!

@Harry_Haller

Dann bin ich doch beruhigt und wünsche gute Besserung!

In den Reichsbürgerforen wird er als Held gefeiert der sich in "Notwehr" gegen das "Unrechtsregime" gewehrt hat.

@Nerok

Ein Porträt uüber den "Helden" findet sich bei vice
http://www.vice.com/de/read/das-ist-der-schiewtige-reichsbuerger-aus-bayern

und im Merkur:

http://www.merkur.de/bayern/49-jaehriger-schiesst-auf-polizisten-verschrobene-welt-reichsbuergers-6862815.html

Da gabs doch letztens erst wieder Chaos mit diesem Ursache (also "Ursache" ist der Name).
Ich fand die anfangs eigentlich eher lächerlich witzig und glaube dass es unter denen auch viele gibt die einfach ungefährlich "irre" sind, aber denke dass dieser Mix von Verschwörungstheorien einerseits und (momentan) sinkender Hemmschwelle zur Gewalt in rechten Milieus andererseits eine ungute Mischung ist.
Das ist halt alles immer mehr wie eine Sekte, nicht nur Reichsbürger jetzt sondern generell. Wenn man erstmal glaubt dass jeder Scheiß eine Aktion versteckter Juden oder Reptiloiden ist dann kommt man da nicht so einfach raus weils das Hexendilemma ist bei dem es egal ist was andere tun, es ist immer ein Indiz dafür dass die eigene Theorie wahr ist. Früher hat man oft eine große Frömmigkeit bei vermeintlichen Hexen als Beweis gesehen dass es Hexen sind, weil die ihren Unglauben mit Frömmelei zu überspielen versuchen; aber waren sie nicht fromm dann waren es sowieso Hexen.
Normalerweise haben manche solche Erleuchteten-Phasen, wenn überhaupt, in der Pubertät, da glaubt man vieles das verrückt ist und denkt oft der Auserwählte zu sein zu sein, der als einer der wenigen die Wahrheit erkennt. Aber hier sind es oft alte Leute die das machen, da kommt wohl von der Erfahrung her nicht mehr viel dazu.

Die Gewaltbereitschaft nimmt leider in allen extremistischen Szenen zu. Die Beweggründe sind meist die selben, nur die Parolen und Feindbilder sind andere. Meist dürfte eine Enttäuschung gegenüber der parlamentarischen Demokratie und sozialen Verhältnissen dahinter stecken.

Was bei Reichsbürgern auffällt ist der hohe Anteil an total Verschuldeten, was sich auch daran bemerkbar macht dass Übergriffe auf Beamte meistens Gerichtsvollzieher treffen. Diese generelle Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben und der politischen Situation begünstigen eine Radikalisierung und oft ist es dann nur noch purer Zufall auf welche Ideologie man zu erst stößt und die man dann eben annimmt. Wer ohnehin schon immer etwas Konservativer veranlagt war, landet dann eben bei Reichsbürgern, Neonazis oder anderen extrem rechten Gruppen.

Es ist auch davon auszugehen dass sich das ganze Angesichts der drohenden Altersarmut vieler Menschen, weiterem Sozialabbau und dem verschwinden von Jobs für Geringqualifizierte in Zukunft noch verschlimmern wird.

@Harry_Haller
Wo sind denn die Linksradikalen die auf Bullen schiessen und Häuser abfackeln in denen Flüchtlinge wohnen??
Du schmeisst wieder,trotz aller Hinweise,Äpfel und Birnen zusammen

@Harry_Haller
Hast zwar recht, dass alle extremen Seiten radikaler werden, aber ich bin unsicher in wie fern das mit mehr Armut zu tun hat. Rechte hetzen immer nur gegen die die Geld für die Flüchtlingskrise bereitstellen aber haben absolut kein Problem damit dass wir immer drauf und dran sind von den Banken und durch Spekulationen in die Armut zu stürzten, ich höre auch nie Rechte die sich über Eineuro-Jobs beschweren, oder über Mietwucher oder irgendwas, die großen Dinge eben die Leute tatsächlich arm machen. Die reden alls so als würden wir alle das Geld vom Staat in den Arsch geschoben bekommen wenn man es nicht mehr in Flüchtlingshilfe stecken würde. Zumal die Arm-Reich Schere nicht erst seit der Flüchtlingskrise besteht und der Staat könnte uns bereits jetzt mehr Geld geben wenn er wollen würde. Ist nicht so dass die Flüchtlinge alles wegnehmen und die Summen die man an denen ausgibt würden allein die Rente auch nicht so erhöhen dass es was bringt.
Ich denke es ist klar dass das Argument bei denen nur Vorwand ist. Zumal längst nicht alle Rechten aus der Unterschicht kommen. Man benutzt es nur als Scheinargument, jeder der kurz drüber nachdenkt realisiert dass es 100 andere Probleme und Armutsfallen gibt.

http://www.nordbayern.de/politik/fast-800-angriffe-gegen-asylunterkunfte-in-deutschland-1.5561257

Seit Beginn des Jahres sind einem Zeitungsbericht zufolge bereits fast 800 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte verübt worden. Das Bundeskriminalamt (BKA) habe im laufenden Jahr 797 Straftaten gegen Flüchtlingsheime registriert, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe in ihren Mittwochausgaben.

Wo sind denn da die "besorgten Bürger" :ask: Sind die denn nicht wegen sowas besorgt :ask:

@Warhead

Gewalt besteht ja nicht nur aus schwerer Brandstiftung und Schüssen auf Menschen.
Es beginnt bereits bei Körperverletzungsdelikten ohne Waffeneinsatz. Wobei bereits von Salafisten Messer gegen Polizeibeamte eingesetzt wurden.

Desweiteren ist eine weitere Radikalisierung einzelner Teile sowohl der extremen Rechten wie auch der extremen Linken jederzeit möglich. Die RAF z.b. hatte kein Problem damit Menschen zu töten.

Und linke Brandanschläge auf bewohnte Gebäude sind zwar extrem selten aber kommen leider dann nud wann vor. Vor einigen Jahren z.b. auf eine Hamburger Polizeiwache und ein weiterer Fall aus Hamburg hätte auch mit Toten enden können.
https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/de_gdp-hamburg-verurteilt-feigen-brandanschlag

Pflastersteinwürfe sind übrigens auch dazu geeignet Menschen zu töten.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article136179037/Bulle-dein-Duldungsstatus-ist-aufgehoben.html

Ob man Menschen verbrennt oder mit Pflastersteinen erschlägt spielt für mich keine Rolle.
Oder macht es für dich eine Rolle ob man Asylbewerber verbrennt oder erschlägt?

@Harry_Haller
Ich hasse Whataboutism aber ein Brandanschlag vor einigen Jahren ist kaum mit den fast wöchentlichen Brandanschlägen der rechten Szene zu vergleichen die wir haben. Zumal zusätzlich Prügelattacken auf Touristen/Ausländer, Flüchtlinge oder Presseleute stattfinden, teilweise sogar Kinder. Das ist schon eine andere Dimension wenn man als Ahnungsloser einkaufen geht o.Ä. und dann bedroht oder verkloppt wird oder ob man attackiert wird weil man sich in einer Demo als "Feinde" gegenübersteht. Zumals auch direkte Mordversuche gibt, siehe Reker und dergleichen.

@Harry_Haller
Interessiert mich nicht,nicht in diesem Thread.OT und unsachlich,spar dir die Versuche mit Rechts ist gleich Links

@Sixtus66

Sicherlich gibt es mehr rechtsextreme Gewalt als Linksextreme. Die Rechten haben ja auch deutlich mehr Feindbilder welchen sie auch mal spontan im Alltag begegnen. Trotzdem darf man linke Gewalt nicht verharmlosen. Zumal es in Deutschland ausreichend Möglichkeiten gibt friedlich auf seine Anliegen aufmerksam zu machen. Es gibt weder einen Grund für Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte noch für Steinwürfe auf Polizeibeamte. Man kann von mir aus was gegen Polizeibeamte oder Beamte generell haben, man hat aber kein Recht auf Gewalt. Das selbe gilt für Rassisten. Wenn jemand so grenzenlos Dumm ist und ernsthaft denkt es gäbe Untermenschen dann soll er so verblödet sein aber er hat kein Recht auf Gewalt gegen diese angeblichen Untermenschen. Ich mag zum Beispiel keine Nazis und Antifas aber das gibt mir kein Recht diese Menschen zu verprügeln.

@Warhead
Weil die in dem Fall die Argumente ausgehen? So reagieren Nazis auch immer wenn ich mit ihnen rede xD
Ich sags doch, beide Seiten sind sich manchmal ähnlicher als sie wahr haben wollen :D

@Harry_Haller
Na gut ich denke es ist da etwas ein Pendel dass die sich gegenseitig hochschaukeln. Islamisten generieren mehr Nazis, Nazis werden dann kriminell das generiert mehr Antifanten. Es muss halt immer jedem bewusst werden dass, unabhängig wer jetzt mehr oder weniger anstellt, ein Verbrechen immer genauso schwer wiegt egal welche Gruppe es getan hat. Dass Rechte mehr Hass bekommen liegt halt auch daran dass es mehr von ihnen gibt oder sie zumindest mehr anstellen und vor allem fast alle sehr gern über Taten der eigenen Seite hinwegsehen, selbst wenns Mord ist. Ich wohne in einer sehr linken Stadt aber kenne kaum Leute die die Antifa (zumindest der laute, aggressivere Teil von denen) ok finden. Die werden von den meisten als Randalierer betrachtet und man will sie auch nicht mit sich assoziiert wissen. Aber ich kenne jetzt kaum richtige Rechte die rechte Gewalttaten ablehnen oder gar verurteilen würden. Da ist immer das Argument dass das ja passieren musste weil die provoziert werden, selbst für Breivik hat man da etwas an Verständnis übrig. Mit richtigen Rechten meine ich jetzt Leute die sich als rechts bezeichnen und eine entsprechende Ideologie haben. Also nicht mehr oder weniger konservative Omas die seit 50 Jahren CDU voten und die Jugend suspekt finden.