Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

Optimist schrieb:Es ging mir jedoch um die Fluchtgefahr. Ist diese NICHT gegeben (und auch keine Wiederholungsgefahr) kommt der Verdächtige auch nicht gleich in Untersuchungshaft.
Wenn Alle da reinkämen, bräuchten wir noch viel mehr Gefängnisse.

Das ist natürlich richtig, aber es gibt ja wohl Straftaten bei denen man sich eigentlich nur noch anden kopf fassen kann und sich fragt, warum z.B. manche wegen ein paar vertickten Drogen in U-Haft gehen, aber brutaslte Schläger und Brandstifter munter weiter draußen herumlaufen.

@Bone02943

Optimist schrieb:
Es ging mir jedoch um die Fluchtgefahr. Ist diese NICHT gegeben (und auch keine Wiederholungsgefahr) kommt der Verdächtige auch nicht gleich in Untersuchungshaft.
Wenn Alle da reinkämen, bräuchten wir noch viel mehr Gefängnisse.

--->
Das ist natürlich richtig, aber es gibt ja wohl Straftaten bei denen man sich eigentlich nur noch anden kopf fassen kann und sich fragt, warum z.B. manche wegen ein paar vertickten Drogen in U-Haft gehen, aber brutaslte Schläger und Brandstifter munter weiter draußen herumlaufen.

Ja das stimmt schon. Hat aber nicht nur was mit rechten Straftätern zu tun, das zieht sich mMn durch alle Gesellschaftsgruppen.
Und es liegt oft ganz individuell am entscheidenden Richter (ist eben auch nur ein Mensch ;) ).

Realo schrieb:Das liegt wohl daran, dass es viel mehr rechte Gewaltdelikte gibt als linke.

Wo lässt sich das verifizieren?

@Optimist

Optimist schrieb:bitte ein Beleg, dass das alles wirklich ERWIESENERMAßEN von Rechten war, oder ob in dieser Zahl nicht auch voreilige Schlüsse von Journalisten stecken, welche generell Brände immer mit Rechts in Verbindung brachten...

Ich habe kein Wort von Bränden gesagt, sondern von rechtsextrmen Gewalttaten. Diejenigen, bei denen man nicht weiß, ob es rechtsextreme waren oder andere, sind dabei gar nicht gelistet.


@Aldaris

Aldaris schrieb:Wo lässt sich das verifizieren?

Wohl erst im Januar oder Februar, wenn das BKA bzw. das Innenministerium seine Statistik für 2015 vorlegt. Im letzten Jahr gab es wie auch in den Jahren davor mehr rechtsextreme Straftaten als linksradikale.

In diesem Jahr hat sich aber die Zahl der rechtsextremen Straftaten mehr als vervierfacht, eben wegen den Flüchtlingen. Glaubst du allen Ernstes, die linksradikalen Straftaten hätten sich ebenfalls, anders als bei den rechten aber ohne Anlass, mehr als vervierfacht? Wenn du das glaubst, darfst du das gerne weiter tun, aber nicht erwarten, dass man dies auch für voll nimmt.

@Realo

Naja so lange jede Sitzblockade oder so eine linksextremistische Straftat darstellt, egal wer sie begangen hat, könnte ich mir schon vorstellen, dass auch diese Zahlen deutlich gestiegen sein werden. Gab ja genug Proteste in diesem Jahr.

Realo schrieb: Im letzten Jahr gab es wie auch in den Jahren davor mehr rechtsextreme Straftaten als linksradikale.

Also ich finde grad nur diese Statistik, die ich schon mal gepostet habe. Ist von 2013.

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/4721/umfrage/vergleich-der-anzahl-von-rechten-und-linken-gewalttaten/

@Aldaris

Ich finde auch nur die von 2013. Aber die hatten wir hier in irgend einem Thema schon öfters mal.

Relevant - bezogen auf Leib und Leben des politischen Gegners - sind nur die ersten 5 Delikte, und da sind die rechtsextremen Straftaten eindeutig führend. Und das im relativ ruhigen Jahr 2013.

Bei den anderen Delikten (Landfriedensbruch etc.) geht es mehr gegen den Staat an sich, und die dürften wohl fast ausschließlich auf Demonstrationen erfolgt sein.

@Bone02943

Wenn man oben bei 'Einträge' auf 'Alle' klickt, dann klappt sich das Fenster weiter auf und da übersteigen die rechtsextremen Straftaten tatsächlich die linksextremen. Das habe ich auch jetzt erst gesehen. Allerdings gibt es lediglich bei 'andere Straftaten' einen massiven Unterschied zwischen Links und Rechts. Bei den den restlichen Straftaten nehmen sich rechtextrem und linksextrem quantitativ nichts.

Dieses Gerichtsurteil wird den Hetzern auf Facebook sehr weh tun ;)
http://meedia.de/2015/12/11/umstrittener-bild-pranger-springer-siegt-vor-gericht-gegen-facebook-hetzerin/ (Archiv-Version vom 15.12.2015)

Namen und Profilbild muss man nicht mehr schwärzen bei Beiträgen in öffentlichen Gruppen ;)

@Issomad

Wäre ja auch seltsam, wenn Deutschlands größte Hetzzeitung ,nichtmal legal anderen Hetzern eine ganze Doppelseite witmen dürfte. :D

@Aldaris
@Bone02943
Wie schnell man als "linksextrem" eingestuft werden kann, zeigt dieses Beispiel von 1860-Fans in Bayern:

Das Land Bayern stufte kürzlich Fans von TSV 1860 München als linksextrem ein, weil sie rechte Fans und Neonazis mit "Nazis raus"-Rufen aus der Fankurve geschickt haben.
http://www.netz-gegen-nazis.de/beitrag/1860-fans-gegen-nazis-nicht-linksextrem-10337

Ein weiteres Beispiel wäre die Messerstecherei in Wuppertal im April diesen Jahres. Da wurde ein 53jähriger Besucher des AZs (Autonomes Zentrum) von Rechtsextremisten vor dem AZ niedergestochen. Da war das Vorgehen der Cops äußerst fragwürdig und ist auch Thema in der laufenden Gerichtsverhandlung gegen die rechtsextremen Täter. Die Cops suchten damals den Täter im AZ und nutzte die Tat auch dazu, um trotz ausgehändigtem Schlüssel, Türen einzutreten. Zudem riefen die Cops die Rettungshelfer vom Schwerstverletzten zurück und ließen den Notarzt nicht ins AZ. Dass sowohl Rettungskräfte als auch Polizisten von Linksextremen angegriffen wurden, wie in der ersten Pressemitteilung der Cops, und man Pfefferspray und Schlagstöcke deswegen einsetzen musste, bestätigte sich im weiteren Verlauf nicht, die Cops mussten sogar zurückrudern.

Im Laufe des Prozesses ist auch das dubiose Verhalten der Polizei immer mehr in den Mittelpunkt gerückt. »Bei Eintreffen der Rettungskräfte wurden Polizeibeamte und Rettungswagenbesatzungen im Gebäude von mehreren Angehörigen der linken Szene angegriffen, und der Zutritt wurde ihnen verwehrt. Erst durch den Einsatz von Pfefferspray und mittels Schlagstocks konnten die Einsatzkräfte den Verletzten zur weiteren ärztlichen Versorgung aus dem Gebäude retten«, so behauptete es die Polizei in ihrer ersten Pressemitteilung. Zahlreiche Zeugen widerlegten inzwischen diese eigenwillige Version und bestätigten im großen und ganzen den Hergang, wie ihn das AZ kurz nach der Tat schilderte: »Die Rettungskräfte kamen zeitnah und übernahmen die Erstversorgung. Ein später eintreffender Notarzt durfte jedoch nur mit großer Polizeibegleitung ins AZ, weshalb auf das Eintreffen weiterer Polizisten gewartet wurde, bevor die Rettung fortgesetzt werden konnte«, heißt es in einer Erklärung der Autonomen.

Ein Sanitäter sagte vor dem Landgericht aus, dass die Rettungskräfte vor der Polizei am Einsatzort eingetroffen seien. Bereits auf der Straße hätten aufgeregt winkende Menschen gestanden, die ihnen den Weg zum Opfer wiesen. Die Sanitäter hätten das AZ ohne Probleme betreten können und seien weder bedroht noch behindert worden. Erst die Polizei (»Alle Rettungskräfte raus!«) habe sie wieder aus dem Gebäude beordert, gerade als sie mit der Erstversorgung des Schwerverletzten begonnen hatten.

Offenbar auf Vorschlag des Notarztes, den die Polizei nicht ins AZ lassen wollte, versuchten die Beamten nach Zeugenaussagen, das Opfer erst auf einer Trage aus dem Haus zu holen. Als das wegen der Enge misslang, hakten sie den stark blutenden Mann unter und brachten ihn aufrecht nach draußen. Obwohl sich die anwesenden Kneipenbesucher äußerst kooperationsbereit gezeigt hätten und sogar benötigte Schlüssel aushändigten, sei das herbeigeeilte Sondereinsatzkommando unter Androhung von Gewalt in das Autonome Zentrum gestürmt und habe auf der Suche nach »Tätern« mehrere Türen aufgebrochen.

Nach bisherigen Erkenntnissen machte die Polizei reflexartig Linke für die Tat mindestens mitverantwortlich. »Wir befürchten, dass im Zusammenhang mit der Tat eine Kriminalisierung der Hilfeleistenden im AZ und eine Täter-Opfer-Umkehr stattfindet«, warnten die Opferberatung Rheinland und die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus unmittelbar nach dem Angriff. Der Polizei unterliefen nach Einschätzung der Wuppertaler Lokalpresse wohl auch erhebliche Ermittlungsfehler. Beispielsweise wurden die Personalien zahlreicher Zeugen nicht aufgenommen. Bei der Vernehmung der Angeklagten sei außerdem kaum etwas zur Tat gefragt worden, berichtete die Wuppertaler Rundschau.

Warum wundert mich ein solches Versagen der Polizei nicht? Ermittlungspannen, falsche Tätereinschätzung, dubiose Vernehmungen,....

Subcomandante schrieb:Das Land Bayern stufte kürzlich Fans von TSV 1860 München als linksextrem ein, weil sie rechte Fans und Neonazis mit "Nazis raus"-Rufen aus der Fankurve geschickt haben.

Merkwürdiger Fall. Wenn dem so ist, dann darf man das gut und gerne als stümperhaft und absurd bezeichnen. Trifft auch auf den zweiten Fall zu.

@Aldaris

ich habe auch bei ganz "normalen" Straftaten (ohne rechten oder linken Hintergrund) oftmals schon erlebt, wie stümperhaft so manche Polizisten vorgehen.
Ich betone "manche" (sind halt auch nur Menschen und oft sehr überfordert, wegen der Menge an Delikten) und Viele machen sicher ihren Job auch sehr gut.

Nur mal ein Beispiel: Nachts hatte ich festgestellt, dass ein Zigarettenautomat gekapert wurde. Polizei angerufen -> diese kam - mit Blaulicht (auffälliger gings nicht mehr) -> die Täter waren natürlich über alle Berge.

Nun schauten sie ratlos den halb abgesägten Automaten paar Minuten lang an. Sie befragten mich nicht mal ob und was ich gesehen hatte.
Sie namen auch keine Figerabdrücke am Automaten. ... und verschwanden wieder. :D

@Bone02943
Also ich würde bei stümperhaften Vorgehen nicht unbedingt in jedem Falle Absicht unterstellen, sondern manchmal ist es vielleicht auch einfach nur Unvermögen?

@Realo
Sie tun weit mehr als das.
Sie unterwandern,hintertreiben,verschleppen und verhindern administrative Anordnungen und Bechlüsse der Abgeordneten.
Die Rechtslastigkeit ist einfach im System begründet.
Das wurde schliesslich von Leuten aufgebaut die der Ideologie drr Nazis nicht so fern standen.
In Berlin hatten wir zehn Jahre ne linke Regierung,davon war bei Ämtern und Behörden nichts zu merken,im Gegenteil,die schalteten um auf finsteres Mittelalter,ein Scherz,ein Widerwort und sie rasselten mit den Schlüsseln für die Kasematten,fauliges Stroh und Brackwasser all inclusive

@Optimist

Optimist schrieb:Nun schauten sie ratlos den halb abgesägten Automaten paar Minuten lang an. Sie befragten mich nicht mal ob und was ich gesehen hatte.

Hm... über so manche polizeiliche Aktion / Nichtaktion muß man sich wirklich wundern. Vor einigen Jahren rief ich bei der Polizei an um zu melden, das in einer Leerstandswohnung in unserem Hause... Sylvesterknaller abgefeuert wurden und permanent Jugendliche ein- und ausgingen. Die lapidare Antwort am Telefon:" Und was denken Sie sollen wir jetzt tun?" ... Ich: " Dann bleibt wo ihr seid, ich nehme das selbst in die Hand". Habe ich im übrigen dann auch erfolgreich getan.

Die Polizei ist entweder restlos überfordert ( seid Jahren schon ), oder einfach nicht kompetent genug.

@Optimist
Blaulicht wär ja noch ok,aber...lass mich raten...sie kamen mit Geheul..."Liebling sie spielen unser Lied"
Na irgendwann kommt dann auch die Kripo,die bringen mit etwas Glück jemanden mit der Fingerabdrücke nehmen kann,andernfalls sägen sie dir zwei Finger ab.
Aber für so einen Bagatellscheiss wie Kippenautomat lohnt sich das doch kaum noch,zahlt doch die Versicherung,der Aufsteller wird die Kippen samt Automat als Totalverlust deklarieren,du hast niemandem einen Gefallen getan,dem Aufsteller nicht,den Bullen nicht,den Dieben nicht,du hast aber für jede Menge Mehrarbeit gesorgt...für nichts,und bist auch noch so prall mit Stolz aufgeplustert das du noch damit prahlst

@Warhead

Mit Bagatellscheiß fängt es aber an, danach werden sich die "Kleinkriminellen" Dank polizeilicher Inaktivität auch gerne mal an größere Automaten ( vlt. Geldautomaten ) versuchen.

Nee Du, wegsehen geht mal gar nicht. @Optimist hat genau richtig gehandelt.

@Gwyddion
Hm...du hast ihnen die Wohnung vermietet oder Schutzgeld eingetrieben??