Die Rückkehr des Mittelalters

mhm, hier ist ja viel vom sozialen rueckschritt zu lesen. aber meine frage ist:
wann
genau war es denn besser als jetzt?
in den 80ern? ind den 60ern? im 19.jahrhundert?
oder gar im mittelalter?!

gruesse von hullabaloo

@hulla:
Diese Frage stelle ich den Ewiggestrigen hier ja schon zum x-ten Male.
Wer mental noch immer auf dem Baum hockt, fühlt sich möglicherweise nur da wohl, woder Anführer mit der dicksten Keule und dem lautesten Gebrüll die Richtung vorgab.

Das kann ich euch sagen, ich jedoch nuvon meiner subjekitven Erfahrung sprechen will (wiedie meisten hier):
Noch bis vor wenigen Jahren war es "besser" als jetzt. Nämlich alses noch BAfög ohne Rückzahlung gab, als es noch keine Studiengebühren und kein Büchergeldgab, noch keine Praxisgebühr...
Muss ich noch mehr Beispiele nennen?

"Noch bis vor wenigen Jahren war es "besser" als jetzt. Nämlich als es noch BAfög ohneRückzahlung gab, als es noch keine Studiengebühren und kein Büchergeld gab, noch keinePraxisgebühr... "

BaföG ohne Rückzahlung: Da konnte man schön 2 oder mehr Jahrefaulenzen, und der Staat bezahlte das sogar (ich studier auch und bekomme BaföG, dafürsollte man aber auch Leistung zeigen)

Studiengebühren: Werden verhängt umStudiengänge, welche weniger von der Industrie gefördert werden immernoch für die Unifinanziell attraktiv zu machen, um möglichst breite Masse an Optionen zu bieten

Büchergeld: versteh net wie du das meinst, die Uni-Bibliothek ist kostenlos,jedenfalls in den meißten Unis

Praxisgebühr: die 10€ sollten ursprünglich demZweck dienen, das man nicht wegen jedes kleinen Hustens gleich zum Arzt rennt, hat leiderseine WIrkung verfehlt, ist aber auch aus finanziellen Gründen, zur Auslastung derKrankenkassen vertretbar

"Muss ich noch mehr Beispiele nennen?"
Ja, bitte:-)

Zunächst: Ich sprach vom Büchergeld in der Schule.
Und deine "Gegenargumente" lassenmich zu dem Entschluss kommen, dass du aus einer "wohlhabenderen" Familie stammst, undnicht aus einem sozialen Brennpunkt, wie ich.
Diese für dich nebensächlicherscheinenden Beispiele sind in der Lage, Menschen, wie ich sie kenne, das Genick zubrechen.
Und das halte ich für mehr als rückschrittlich.
"Vertretbar"- so würdeich das nicht gerade nennen.

Es war zu fast allen Zeiten besser. In der Renaissance zum Beispiel. Oder im zweitenReich, bis 1918 und auch in den goldenen 20ern.
Oder auch in den 50er und 60er Jahrenwar alles noch normal und es ging wieder aufwärts! Sogar in den 70ern und an die 80ererinnere ich mich bereits, ein älterer Kollege sagte, in den 80ern war alles friedlicherund die Leute hatten noch Geld. Der Verfall beginnt eigentlich so ab den 90ern und wurdeum die Jahrtausendwende immer schlimmer.
Aber ich bin zuversichtlich: 2012 kommt jadas Wassermannzeitalter und dann wird wieder alles besser : )

@BlackBambi: ich komm eher aus ner Mittelständigen Familie (ehem. Bauern), bin der,sofern ich weiß, erste Studiert in meiner ziemlich großen Verwandschaft.
Bei demschulischen Büchergeld muss ich dir allerdings zustimmen, das seh ich auch nicht ein.

"Es war zu fast allen Zeiten besser. In der Renaissance zum Beispiel. Oder imzweiten Reich, bis 1918 und auch in den goldenen 20ern."

<---ist ja wohllächerlich, die sozialen Abgründe waren damals viel schlimmer, vorallem dieNachkriegszeit (schonmal an Inflation gedacht?). Aber auch Renaissance, ich weiß ja nichtwas du für ein Bild von den Zeiten hattest, aber grade die einfachen Arbeiter und Bauern(die über 60% in der Vorindustriellen Zeit ausmachten) hatten es damals auf keinen Fall"einfacher" (bsp. Arbeitszeiten, Hygiene, Lebenserwartung, Luxusartikel). Der Reichtumwar damals den Reicheren Städtern und Großgrundbesitzern vorbehalten.
Was eines derwichtigsten Sachen für mich ist (und was imho viel zu wenig geschätzt wird) ist derFrieden, der in West-Europa herrscht. Zu keiner Zeit war der Frieden so sicher wie jetzt,so seh ich das wenigstens.

@asm0deus

Deutschland hat seit den 90er Jahren bekanntlich die weltweiteinmalige Last der Wiedervereinigung zu tragen und musste deshalb einige überzogeneSozialleistungen zurücknehmen. Hinzu kommt der höhere Wettbewerbsdruck durch dieGlobalisierung. Deswegen die Rückkehr des Mittelalters auszurufen, ist leichtübertrieben.

@ BlackBambi:

kein Buechergeld gabs frueher auch schon.. meine aeltere schwestermusste sich die buecher noch selbst kaufen, sie ging vor ca. 12 jahren in die schule.
ausserdem liegen die deiner meinung nach besseren zeiten (als es all diese gebuehrennoch nicht gab) ungafaehr auf die zeit zwischen 1970 bis 90. und da war bestimmt nichtalles sooo super wie heute. es wurden einige grundsteine fuer unsere heutigen problemegelegt...