Burkaverbot in Europa

Glünggi schrieb:Ich wollte Dir nur aufzeigen, wieso ich mich nicht in einer Gesellschaft des offenen Gesichts sehe, sondern vielmehr in einer Gesellschaft der Selbstdarsteller.

Tja.. Selbstdarsteller gibt es reichlich. Allerdings ist auch bei einem Superselbstdarsteller wie CR7 das Gesicht zu sehen, auch eine
überschminkte Katzenberger ist erkennbar. Eine Konversation ist mit diesen Menschen möglich.. zur Konversation gehört
mehr wie nur Sprache.

@Gwyddion

Ist ja nicht jeder streng konservative Muslim gleichzeitig auch ein Terrorist

Genau das sehe ich eben als den Grund an wieso man die Burka und den Niqab als Ideologiesymbol nicht verbieten kann...und sich darum strenggenommen auch die ganze Diskussion um die Ideologie im Zusammenhang mit dem Verschleierungsverbot schenken kann.
Das mag der Beweggrund vieler Befürworter sein, aber ein Gesetz lässt sich darauf nicht formulieren.

zur Konversation mehr wie nur Sprache.

Im Idealfall sicherlich. Ich guck den Leuten auch gerne in die Augen, wenn ich mit ihnen spreche.
Aber ich führe auch sehr oft Konversation, bei der ich nicht mal im selben Raum sitze wie die Person... und es geht, bis auf einige wenige spezielle Situationen, eigentlich ganz gut.
Und draussen muss ich ja auch nicht jeden Hansel ansprechen... ich frage mich eh ob ne Burkaträgerin in der Strassenbahn überhaupt bemerkt würde.. dafür müsste man seine Augen vom Handydisplay nehmen.

Glünggi schrieb:Und draussen muss ich ja auch nicht jeden Hansel ansprechen...

ich hab gehört, dass sich da Männer manchmal schwer tun sollen, selbst die Frauen anzusprechen, für die sie sich speziell interessieren.
Ist aber nur ein Gerücht. :D

Glünggi schrieb:Jo ich weiss... meine Grosseltern gingen gern FKK in den Urlaub.. so waren die halt damals drauf die Jungs und Mädels vom Jahrgang 1910.
Meine Mutter musste sich das dann als Kind auch noch alles mitansehen… schrecklich.
Gut also willst Du nun über den Jugendschutz reden oder die verklemmte Gesellschaft, die ihr Ge..schlecht verdeckt?

Und keiner hätte ein Problem damit gheabt wenn die konstant nackt gewesen wäre?

Wobei eine Schule in Herne nun vorangeprescht ist und mal eben 20 Burqinis angeschafft hat, damit auch muslimische Mädchen am gemischten Schwimmunterricht teilnehmen und sich diesem nicht verweigern.
Zu meiner Schulzeit gab es für so eine Verweigerung eine 6 und man wurde nicht versetzt. Heute ist das offenbar sekundär.
Gefällt mir wirklich nicht, dieses ständige über das Ziel hinaus schießen.

https://m.focus.de/familie/schule/umstrittene-vorgehensweise-jeder-soll-schwimmen-lernen-nrw-gymnasium-kauft-burkinis-fuer-schuelerinnen_id_9082130.html

Chefheizer schrieb:Wobei eine Schule in Herne nun vorangeprescht ist und mal eben 20 Burqinis angeschafft hat

Ich habe so gesehen nichts dagegen, man kann ja das Thema flexibel progressiv angehen, warum muss aber die Schule das bezahlen? und wenn, zahlt sie auch Schwimmsachen für die anderen Kindern?

Chefheizer schrieb:Zu meiner Schulzeit gab es für so eine Verweigerung eine 6 und man wurde nicht versetzt.

Jetzt kann man das machen, den Burqinis sind jetzt da, da spricht doch gegen die Teilnahme gar nichts mehr.

Abahatschi schrieb:Jetzt kann man das machen, den Burqinis sind jetzt da, da spricht doch gegen die Teilnahme gar nichts mehr.

Hm, seit wann sind die Schulen dafür verantwortlich, Badekleidung zur Verfügung zu stellen? Schon ziemlich schräg und schwer verständlich. Auch das manche wohl einen nach Geschlechtern getrennten Schwimmunterricht in Erwägung ziehen geht wieder einmal viel zu weit.

Abahatschi schrieb:Jetzt kann man das machen, den Burqinis sind jetzt da, da spricht doch gegen die Teilnahme gar nichts mehr.

Es hat vorher auch nichts dagegen gesprochen am Unterricht teilzunehmen, man hätte sich nur so ein Ding kaufen müssen.
Und die angeschafften Dinger garantieren ja noch immer nicht, dass sie teilnehmen werden, denn sie können ja noch immer bei jedem anstehenden Schwimmunterricht "Ich habe Bauch- oder Unterleibsschmerzen" sagen ;)

Abahatschi schrieb:Ich habe so gesehen nichts dagegen, man kann ja das Thema flexibel progressiv angehen, warum muss aber die Schule das bezahlen? und wenn, zahlt sie auch Schwimmsachen für die anderen Kindern?

Im LInk steht, dass es durch Spenden und Fördermittel finanziert wurde.

Das Geld stammte laut Gößling aus Spenden und Fördermitteln, Einzelheiten nannte er jedoch nicht.

kingari schrieb:Und die angeschafften Dinger garantieren ja noch immer nicht, dass sie teilnehmen werden, denn sie können ja noch immer bei jedem anstehenden Schwimmunterricht "Ich habe Bauch- oder Unterleibsschmerzen" sagen ;)

Das gabs auch bei anderen Mädchen früher. Ich kann mich erinnern, dass die etwas dickeren Mädchen sehr oft was hatten, als Schwimmen oder generell sportliche Aktivitäten anstanden.

Aber ist doch perfekt, da hat man dann, wenn man sich als Schule und Staat dafür interessiert, gleich mal eine Liste an Leuten, wo man vielleicht mal genauer hinschauen muss, ob das Kindeswohl nach deutschen Standards noch gewährleistet ist.

insideman schrieb:Im LInk steht, dass es durch Spenden und Fördermittel finanziert wurde.

ich hatte es schon gelesen - uA fragte ich ob man jetzt auch für die anderen Kinder Badesachen kauft.
Es sollen ja alle gleich behandelt werden, darum geht es doch immer! Beim Integrieren gleich behandeln durch Bevorzugung?

Abahatschi schrieb:ich hatte es schon gelesen - uA fragte ich ob man jetzt auch für die anderen Kinder Badesachen kauft.
Es sollen ja alle gleich behandelt werden, darum geht es doch immer! Beim Integrieren gleich behandeln durch Bevorzugung?

Da müsste man zunächst klären, ob die Spenden nicht explizit deswegen eingegangen sind.

Und wenn? Dann hat jemand eine Spendenaktion gestartet, die gezielt normale Badesachen und deren Träger ausgrenzt und muslimische Mädchen bevorteilt.

Spenden werden traditionell da gemacht, wo es notwendig ist. Wenn man nun Burkinis für Schülerinnen organisieren will die das "benötigen" ist mir das lieber als man erträgt Ausreden und sie schwimmen nicht mit.

Klar, man kann das auch selber kaufen, wenn die Eltern das Geld haben, aber so ist es mal eine Lösung die was Gutes hat. Ich sehe da keine Benachteiligung die man nicht für das Ergebnis in Kauf nehmen kann.

walnussbaer schrieb:Und wenn? Dann hat jemand eine Spendenaktion gestartet, die normale Badesachen ausgrenzt und muslimische Mädchen bevorteilt.

:ask: ich gehe mal davon aus, dass jede die will einen Burkini tragen KANN. Das ist das Eine und das andere ist, dass es völlig scheissegal ist, denn es nutzen selten alle Schüler alles, was angeschafft wird. Es gab unter anderem einen Spendenlauf für Flüchtlinge, aus dem wohl ein Teil des geldes stammt. Außerdem gab es wohl Fördermittel, wenn auch nicht explizit dafür.

@Tussinelda

Dennoch erscheint es mir recht problematisch zu sein, wenn eine schule mit sowas die verschleierung und geschlechterabgrenzung sogar noch unterstützt.

@shionoro
ja, wie man es macht, ist es falsch.

Die Teilnahme am Schwimmunterricht ist verpflichtend, das Wohl der Kinder und die Integration sind wichtiger.
Wenn die Mädels ein Burqini wollen müssen dass die Eltern bezahlen, wenn das der Wunsch der Eltern ist sowieso.
https://www.focus.de/politik/ausland/gemeinsamer-schwimmunterricht-gericht-urteilt-muslimische-maedchen-muessen-schwimmen-gehen_id_6475823.html

Muslimische Schülerinnen müssen generell am gemeinsamen Schwimmunterricht teilnehmen - daran hat nun auch der Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg keinen Zweifel gelassen. Das Urteil liegt auf einer Linie mit einer höchstrichterlichen Entscheidung aus Deutschland, wo die Verfassungsbeschwerde einer Muslima gegen ein älteres Urteil des Bundesverwaltungsgerichts 2016 nicht zur Entscheidung in Karlsruhe angenommen worden war.
Ein türkischstämmiges Elternpaar aus Basel scheiterte am Dienstag in Straßburg mit religiös begründeten Klagen gegen die Teilnahmepflicht für seine Töchter am Schwimmunterricht von Jungen und Mädchen. Die Schweizer Behörden durften der Schulpflicht und der Integration der Kinder Vorrang einräumen gegenüber dem Wunsch der Eltern nach einer Befreiung, entschieden die Richter. Die nationalen Gerichte in Europa werden das Urteil bei künftigen Streitfällen berücksichtigen müssen.

So...da gibt es eigentlich nichts mehr zu diskutieren, jeder kauft sich selbst die Schwimmsachen die er braucht und geht in Schwimmunterricht.

Tussinelda schrieb:ja, wie man es macht, ist es falsch.

Ich halte es für besser, ganz grundsätzlich das kopftuch und auch den burqini in Schulen zu verbieten, wenigstens für minderjährige Schülerinnen.
Ich glaube nicht, dass irgendwem damit geholfen ist, wenn man schülerinnen auch noch darin unterstützt, angst davor zu haben, beim baden angestarrt zu werden (oder eben anderweitig).

Das ist sicherlich eine delikate angelegenheit bei der man aufpassen muss, dass es zu keiner allgemeinen verurteilung von Muslimas die das Kopftuch tragen kommt, ich halte es aber dennoch für den richtigen schritt.

Solange muslimischen Kindern von ihren Eltern zuhause eingetrichtert werden kann, dass ein Abfall von der Religion eine Todsünde wäre, solange kann nicht davon ausgegangen werden, dass ein unter 18 jähriges Mädchen das Kopftuch (oder Burka o.Ä.) aus freien Stücken trägt.

Eine Burka ist nämlich bei weitem nicht nur das Verhüllen von nackter Haut - nein, eine Burka ist auch ein Statement, ein religiöses Symbol. Eine Fahne für den politischen Islam.

Meiner bescheidenen Meinung nach haben religiöse Symbole aller Art (Kreuz-Anhänger, Kopftuch, Kippa...) nichts an einer Schule zu suchen. Es sollen nämlich nicht nur die betroffenen Muslimischen Kinder geschützt werden, sondern auch andere Kinder (Vom Flüchtlingskind bis zum AFD-Sohnemann). Fundamentalistische Religiöse nutzen ihre Kinder gern für Propaganda (wir hatten so einen Sohn von Zeugen Jehovas in der Grundschule - keinen deut besser) auf welche Kinder unvorbereitet sind. Solchem Treiben muss Einhalt geboten werden.

@Laborant
na dann ist ein Burkaverbot ja hilfreich, was alle Symbole betrifft......