Doors schrieb:Ganz einfach: Religiös oder politisch motivierte Ge- und Verbote von individueller Bekleidung verstösst in meinen Augen gegen die persönlichen Freiheitsrechte. Jeder Mensch hat das Recht, sich so zu kleiden, wie er/sie mag. Da haben weder Aberglaubensclubs noch Regierungen Vorschriften zu erlassen.
Du hast selbst bereits mit dem Nationalsozialismus etwas eingebracht, was dem widerspricht. Wir haben nicht das Recht uns so zu kleiden wir wir möchten. Mit Kleidung kann man auch was ausdrücken und das Ausgedrückte ist nicht erwünscht, somit auch die Kleidung nicht. Du kannst natürlich trotzdem deine Meinung haben, dennoch bin ich überzeugt davon, und das begrüße ich, dass du dich für die Anliegen rechter Burschen nicht einsetzen würdest, würden sie sich mokieren, dass ihre Kleidung nicht erwünscht ist, wenn sie spezielle Codes beinhalten.
So viel zu dem Thema, wir sollten uns alle so kleiden dürfen wie wir wollen.
Doors schrieb:Offenbar gibt es eine gewisse Spezies von Menschen, die mit der Freiheit, vor allem der der anderen, nicht umgehen können und meinen, sie müsste Vorschriften erlassen. Dabei besteht in dem Zwang kein Kopftuch (o.ä.)zu tragen nicht weniger Zwang als eines zu tragen. Die "Verbieter" handeln aus den selben, die Persönlichkeit des Individuums einschränkenden Motiven.
Doors schrieb:Ich muss mir die diktatorischen Regimes nicht zum Vorbild nehmen, um sie zu verhindern.
So, schauen wir uns mal an, wieso dein banaler Vergleich Burkazwang/Burkaverbot nichts taugt.
Burkaverbot.Negativ:
-) Der Staat macht Vorschriften, Verbote.
Die Methodik haben wir aber nicht von irgendwelchen Islamisten oder Terroristen, die gibt es bei uns schon länger als seit 2015. Wir reglementieren sehr vieles. Drogenkonsum, Nackheit, Alkoholkonsum diverses Verhalten. Wenn wir nackt in die Schule gehen, werden wir ganz bestimmt aufgefordert etwas anzuziehen. Wir dürfen nicht überall Alkohol konsumieren. Zb. in Wien neuerdings am Praterstern. Wir dürfen auch nicht unser Auto einfach wo abstellen, obwohl Platz ist und es niemanden stört. Wir haben sehr viele Regeln, die manch anderen komisch vorkommen würden.
-) Sehr sehr wenige Frauen werden hier "kriminalisiert". Deswegen "", weil wenn ich falsch parke, fühle ich mich auch nicht kriminalisiert und ich weiß vorher, genauso wie die Frauen, dass ich mit einer Strafe rechnen muss.
-) Es löst das Problem nicht. Ein Burkaverbot wird kein Allheilmittel sein. Wenn man diesem Glauben verfällt, dann vergisst man auch auf andere Weise entgegenzuwirken. Wobei das nicht sehr leicht ist, so viele glorreiche Ideen gab es bis jetzt nicht.
Als letzten Punkt, warum ein Burkaverbot?
-) Frauen sollen damit befreit werden. (Ja diesen Gedankengang gibt es, unabhängig ob es wirkt)
-) Ein Signal an den radikalen Islam soll gesendet werden, dass er hier nicht erwünscht ist.
-) Das eigene Wählerklientel soll bedient und wenn möglich noch wo anders gefischt werden.
Burkazwang.Negativ:
-) Die Burka wird Frauen aufgezwungen.
Sei es ganz direkt, wenn die Taliban oder der IS wieder mal in ein Dorf einfällt, wo die Frauen vorher keine Burka tragen mussten und diese dann wenn die Mörderbanden weg sind auch wieder ablegen, oder indirekt, wenn Frauen, Mädchen in einer Gesellschaft aufwachsen und groß werden, die etwas andere als eine Verhüllung gar nichts zulässt. Weil sie sehen, was mit Frauen passiert, die dagegen verstoßen. Weil sie es selbst nicht anders lernen. Oder welche Frau in Afghanistan die in einem Gebiet der Taliban aufwächst, kann die Burka ablegen und sich 2 Zöpfe binden, weil Britney Spears das bei ihrem ersten großen Hit auch so getragen hat?
Wenn wir unsere Konvertiten mal außen vor lassen, darfst du mir gerne erklären, wo der echte freie, nicht vom männlichen islamischen Patriarchat manipulierte, freie Wille bei einer Frau ist, Burka zu tragen. Ich bin gespannt. Wenn dir dazu nämlich nichts einfällt, dann ist das Gerede vom freien Willen blanker Hohn, den ich vielleicht von anderen erwarten würde, der mich bei dir aber überrascht hat. Und bevor dir der Wüstensand als Gedanke kommt, so viel habt ihr davon auch nicht. Und in Wien gibt es zwar den Tel Aviv Beach, aber da bist du mit der Burka auch leicht overdressed.
-) Die Burka macht es einer Frau, hier noch mehr als da wo sie Pflicht ist, unmöglich normal am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Weder ist es möglich eine vernünftige Anzahl an Jobs zu finden ( ich sag nicht keinen, denn ich kenne ja die User hier, und da gibt es bestimmt viele absurde Interventionen.), noch kann man sich im Alltag mit anderen Menschen offen begegnen und unterhalten. Das ist auch nicht die Schuld der bösen Deutschen, die nur nicht wissen, dass hinter einer Burka ja sowieso eine Frau lauert, die mit jedem Menschen ganz normal interagieren darf, sondern man signalisiert damit ganz klar Ausgrenzung und zwar seine eigene. In D, Ö und sonst wo in Europa ist es mit Burka nicht möglich normal am Leben teilzuhaben, Geschweige denn annähernd selbe Chancen zu haben wie alle anderen Menschen.
-) Gefahr für die nächste Generation an Muslimas.
Eine Mutter in Burka, eine Familie wo die Burka eine Rolle spielt, ist Gift für ein Mädchen welches in Deutschland aufwächst und gleiche Chancen haben soll wie ihre Klassenkameraden und Innen. Da hilft die beste Frauenquote nichts, dieses Mädchen wird bestimmt in einem Umfeld aufwachsen, dem sie nicht entkommen kann/darf. Ich nehme an, du darfst mich aber vom Gegenteil überzeugen, dass die Fälle wo ein Mädchen in diesem Umfeld, mit 17 ihren Eltern den pickeligen Rolf vorstellt und dann geschminkt und leicht angezogen zum Helene Fischer Konzert pilgert, eher unwahrscheinlich ist.
Da interessiert dann auch der "freie Wille" der Mutter wenig. Wenn wir den ins Feld führen, wie argumentieren wir dann bei der Genitalverstümmelung? Hier sind es die Mütter, die Großmütter die das an ihre Kinder weitergeben, weil sie nichts anderes kennen, Weil sie wollen, dass ihre Tochter eine gute Frau wird. Ich weiß du bist intelligent genug um das nicht als Vergleich 2er, für mich, abscheulichen Dinge zu sehen, sondern hier geht es um die Beurteilung, wie freiwillig denn etwas ist.
Und die Folgen wenn Kinder einem radikalen Islam mitsamt Burka und ähnlichem ausgeliefert sind, sind für die Zukunft nicht weniger enorm. Liebe, Ausbildung, Job, Unabhängigkeit....
Negativ prägend für das ganze Leben, die "gesunde Watschn", die ich hier nachweislich strikt ablehne, kann mit solchen Auswirkungen nicht mithalten.
Aber hier will niemand sehen, wie das Leben von Kindern zerstört werden kann.
So was haben wir noch? Aja das Warum.
Warum ein Burkazwang?
Eigentlich leicht formuliert, all das Negative was ich eben aufgezählt habe ist gewollt. Gewollt vom Patriarchat, gewollt um die Frauen klein zu halten, gesichtslos zu machen. Sie besser zu kontrollieren. Sie in etwas zu zwängen, nur damit keine Männer sie sehen. Eine Einstellung, eine Praktik, die abscheulicher und frauenfeindlicher nicht sein könnte.
Und jetzt kommst du und brichst das alles herunter, auf die Tatsache, dass da wie dort ein Verbot/Zwang existiert (oder diskutiert wird in D). Plötzlich soll beides gleich schlecht sein, weil beides eine Freiheit einschränkt und beide Seiten sich der Methodik der Vorschrift bedienen.
Nichts davon was ich aufgezählt habe, und du darfst mich gerne widerlegen, wird in deinem Beitrag ersichtlich.
Du hättest deinen Beitrag noch prägnanter formulieren können, mit weniger Buchstaben.
"Burkaverbot und Burkazwang ist beides dasselbe, weil das Wort Burka drin vorkommt"
Hätte genauso viel Inhalt gehabt.