Realo schrieb:wenn du sagst, der Ehrbegriff sei zwischen West und Ost, zwischen Christentum und Islam, genau umgekehrt proportional, wäre es schön, wenn du das mal erläutern könntest, damit ich mir darunter was vorstellen kann.
Auch auf die Gefahr hin, einer Finte aufzusitzen, antworte ich mal. Sollte es eine Finte sein, gilt meine Antwort nicht dir, sondern jenen, die es interessiert oder interessieren könnte.
@kofiDer arabisch-muslimische Ehrbegriff ist praktisch das genaue Gegenteil des deutschen Begriffs der Ehre. Ein (hypothetisch-idealer) Muslim hat Ehre qua Geburt, er muss nichts dafür tun. Er kann diese Ehre auch nicht steigern oder verbessern. Er kann diese Ehre aber verlieren. Etwa, wenn seine Schwester die "Dreistigkeit" besitzt, ihren zukünftigen Ehemann selbst auszusuchen. Es gibt gewisse Maßnahmen, um diese Ehre wiederherzustellen, etwa der Ehrenmord (in Deutschland strafbar).
Ein Deutscher (bzw der erwähnte Ritter) hingegen muss sich diese Ehre selbst erarbeiten, in dem er sich entsprechend verhält. Es gibt gewisse Maßnahmen, um diese Ehre herzustellen, z.B. Demut, Gehorsam, Achtung gegenüber der Frau und die Tapferkeit. Gerade die Tapferkeit ist der wichtigste Punkt. Dem Gegner ins Auge sehen, sich nicht feige vermummen, wie es beispielsweise die Antifa tut.
Gerade die erwähnte Ehre ist in meinen Augen der wichtigste Unterschied zwischen Moslems und Deutschen, wobei im Falle der Muslime korrekterweise nicht von "Ehre" gesprochen werden sollte, sondern von "Ansehen".
Realo schrieb:der Frau die Tür aufzuhalten
Ja, das ist ein taugliches Beispiel für Ritterlichkeit (im Englischen würde man Gentleman dazu sagen), allerdings gilt dieses Verhalten inzwischen als sexistisch. Ich selbst *spiegele* diesen vermeintlichen Sexismus, in dem *ich* mir von Frauen die Tür aufhalten lasse.