Tja, da können wir auf eine 1400-jährige special relationship zurückblicken.
Wikipedia: Christianity and IslamWikipedia: Islam and other religionsNeu ist eben auch nicht, dass es zwischen den beiden Religionen historisch schon schwere Kriege gab - erinnere nur an die Kreuzzüge und die Feldzüge der Osmanen in Südosteuropa und Asien und an die Militarisierung des Islams seit der Gründung Israels bis hin zum IS.
Neu ist allerdings die von der europäischen Rechten angetriebene Gegenmilitanz, noch überwiegend verbal, aber eben auch schon terroristisch (Gewalt gegen Muslime und deren Unterkünfte).
Das alles wird politisch scheinkorrekt hingebrochen durch Verbrämung, indem der Militarismus sich an Symbolen wie Kleidung (Kopftuch, Burka), Essgewohnheiten (halal), Feiertage und vor allem Ausgrenzung (Abbruch sozialer Kontakte, Schlechterstellung bei der Job- und Wohnugssuche, aggressive gesellschaftliche Ausgrenzung, Provokation (Charlie Hebdo), bis hin zur gesellschaftlichen und politischen Lächerlichmachung "islamischer Politiker" (Erdogan)) festmacht. "Wir" als "Christen" sind also ebensowenig unschuldig wie die "Gegenseite".
Es ist hier aber nicht das Christentum, das gegen den Islam zunehmend aggressiv auftritt, sondern jener Teil der Bevölkerung, der auch früher schon "Kämpfern des Abendlands" wie Hitler, Mussonlini und Franco nachgelaufen ist. Damals waren's halt die Juden, heute sinds die Muslime.
Aber wenn wir hinter den Schleier der "Glaubenskriege" schauen, entdecken wir, dass sich was ganz anderes dahinter verbirgt: reine Macht- und Unterwerfungsfeldzüge (meistens verbal) und purer Rassismus. Der Unterschied zu früher ist, dass man eben nicht ein Fünftel der Menschheit (die Muslime) insgesamt ausrotten kann (sind ein bisschen zahlreicher als die Juden). Das will auch nicht einmal die AfD oder FN, aber man hätte sie am liebsten allesamt in Asien konzentriert und nicht mehr in Europa, Australien und Amerika, wenns nach der Rechten ginge.
Wir sind also lange noch nicht reif für eine (überkonfessionelle bzw. konfessionslose) Weltkultur. Erst dann aber könnten wir anfangen, die Verhältnisse weltweit neu zu ordnen und auch die Schere zwischen Arm und Reich weltweit etwas zu schließen.