Burkaverbot in Europa

shionoro schrieb:Man verbietet ja nicht alles mögliche. Man macht dasselbe wie bei der nacktheit: Man verbietet nicht die burka explizit sondern das vermummen mit einem etwas schwammigen paragraphen, der aber de facto dazu führt, dass man das verbietet, was man verbieten will (weil die anderen sachen niemand macht).

Das aber stimmt ja nicht, denn würden "die anderen Sachen niemand machen", dann bräuchte es ja keine expliziten Ausnahmen.
Nacktsein ist nicht verboten, wird aber bei Bedarf geahndet, wenn auch teils ohne Strafe. Wie das mit einer Burka umsetzbar ist, wenn diese im Park getragen wird ist schwierig.

shionoro schrieb:Das ist nicht das erste und auch nicht das letzte gesetz, das ein bisschen schwammig ist, das ist kein so riesiges problem wie es dargestellt wird.

Es beschneidet unser aller Freiheit, wenn es so kommt wie z.B. in Österreich oder Dänemark. Das ist keine Lapalie, sondern ein extremer Eingriff, in unser aller Freiheit. Für etwas was kaum ein Problem ist.

@shionoro
Naja, Nacktheit wird halt vermutlich von vielen eher aktiv gesehen. Mich etwas zu entziehen indem ich mich verhülle ist halt passiver..

shionoro schrieb:Man verbietet nicht die burka explizit sondern das vermummen mit einem etwas schwammigen paragraphen

Es ist in einer Demokratie, d.h. in einer Republik so vorgesehen, dass die Mehrheit der Bürger den Umgang per Gesetz definieren kann.

Das ist eigentlich völlig normal. Und ein Privileg.

Durch die offenen Grenzen, durch Gesetzgebungen von Außen, und v.a. durch
wenig direkte Demokratie, und durch nicht stimmige Koalitionen wird dieses Recht häufig untergaben.

Fährt man hier um den Halbendorfer See, kommt man automatisch am FKK Campingplatz vorbei und trifft auf nackte Menschen, die von dort über die öffentlichen Wege zum FKK Badestrand laufen.

Bone02943 schrieb:Das aber stimmt ja nicht, denn würden "die anderen Sachen niemand machen", dann bräuchte es ja keine expliziten Ausnahmen.
Nacktsein ist nicht verboten, wird aber bei Bedarf geahndet, wenn auch teils ohne Strafe. Wie das mit einer Burka umsetzbar ist, wenn diese im Park getragen wird ist schwierig.

Korrektur: Die anderen sachen macht außerhalb dieser ausnahmen niemand (jedenfalls niemand, der damit nicht nur das verbot umgehen will).
Ich sehe jedenfalls nie leute mit fakebärtchen im zug.

Bone02943 schrieb:Es beschneidet unser aller Freiheit, wenn es so kommt wie z.B. in Österreich oder Dänemark. Das ist keine Lapalie, sondern ein extremer Eingriff, in unser aller Freiheit. Für etwas was kaum ein Problem ist.

Mich beschneidet das nicht in meiner Freiheit. Warum beschneidet uns übrigens nicht in unserer freiheit, dass wir nicht nackt draußen runlaufen dürfen? Das würde ich wesentlich eher tun als mit Burka.

vincent schrieb:Naja, Nacktheit wird halt vermutlich von vielen eher aktiv gesehen. Mich etwas zu entziehen indem ich mich verhülle ist halt passiver..

Also aktiv sich etwas anziehen find ich wesentlich aktiver, als einfach natürlich rumzulaufen.
Der echte grund ist natürlich, dass schlichtweg niemand nackt draußen rumläuft weil es gesellschaftlich verpöhnt ist und die, die es wollen, sich stattdessen FKK strände gemacht haben. Und weil das niemand macht gibt es auch keine gesonderte Regelung, weil man gar nicht davon ausgeht, dass das leute, die nicht irgendwie etwas verrückt sind, tun würden.

Bone02943 schrieb:Fährt man hier um den Halbendorfer See, kommt man automatisch am FKK Campingplatz vorbei und trifft auf nackte Menschen, die von dort über die öffentlichen Wege zum FKK Badestrand laufen.

Wir können ja auch Burka campingplätze haben. Da würde ich gar nicht so streng sein, wenn die mal etwas außerhalb des gebietes sind, das wär ok.

ne aber ernsthaft: Man kann FKK nicht damit vergleichen. Wie gesagt: Etwas, wofür die Polizei kommt wenn ich es mache und mich da wegjagt, ist nicht erlaubt. Auch wenn es keine straftat ist. Lasst uns das bitte jetzt alle einmal zugeben.

Bone02943 schrieb:auf nackte Menschen, die von dort über die öffentlichen Wege zum FKK Badestrand laufen.

Was hat die FKK mit der Unterdrückung von Frauen im Namen einer Religion gemeinsam?

Cass schrieb:Es ist in einer Demokratie, d.h. in einer Republik so vorgesehen, dass die Mehrheit der Bürger den Umgang per Gesetz definieren kann.

Das ist eigentlich völlig normal. Und ein Privileg.

Durch die offenen Grenzen, durch Gesetzgebungen von Außen, und v.a. durch
wenig direkte Demokratie, und durch nicht stimmige Koalitionen wird dieses Recht häufig untergaben.

In Deutschland geht es ja aber auch darum, dass ein alleiniges Burkaverbot so möglicherweise nicht verfassungsgemäß ist.

shionoro schrieb:Korrektur: Die anderen sachen macht außerhalb dieser ausnahmen niemand (jedenfalls niemand, der damit nicht nur das verbot umgehen will).
Ich sehe jedenfalls nie leute mit fakebärtchen im zug.

Also ich habe schon Jungesellenabschiede mit Maskierungen und Mottofahrten zum Auswärtsspiel mit Fakebärten miterlebt.

shionoro schrieb:Mich beschneidet das nicht in meiner Freiheit. Warum beschneidet uns übrigens nicht in unserer freiheit, dass wir nicht nackt draußen runlaufen dürfen? Das würde ich wesentlich eher tun als mit Burka.

Dich nicht, andere schon, und mir würde es die Freiheit nehmen etwas zu tun, was ich darf, ob ich das nun will oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Freiheit ist auch etwas zu dürfen, was man selbst gar nicht will.

shionoro schrieb:Also aktiv sich etwas anziehen find ich wesentlich aktiver, als einfach natürlich rumzulaufen.

Ich ja auch.

shionoro schrieb:Der echte grund ist natürlich, dass schlichtweg niemand nackt draußen rumläuft weil es gesellschaftlich verpöhnt ist und die, die es wollen, sich stattdessen FKK strände gemacht haben. Und weil das niemand macht gibt es auch keine gesonderte Regelung, weil man gar nicht davon ausgeht, dass das leute, die nicht irgendwie etwas verrückt sind, tun würden.

Und wieso lässt man die Burka dann nicht einfach verpönt.. wieso muss man jetzt noch ein Verbot erlassen?

shionoro schrieb:ne aber ernsthaft: Man kann FKK nicht damit vergleichen. Wie gesagt: Etwas, wofür die Polizei kommt wenn ich es mache und mich da wegjagt, ist nicht erlaubt. Auch wenn es keine straftat ist. Lasst uns das bitte jetzt alle einmal zugeben.

Du fingst doch an mit Nacktheit in der Öffentlichkeit.

Bone02943 schrieb:Also ich habe schon Jungesellenabschiede mit Maskierungen und Mottofahrten zum Auswärtsspiel mit Fakebärten miterlebt.

Die wie gesagt einmalige events sind. Das hatten wir doch alles schon.UNd auch die junggesellen, wenn da wirklich ein polizist kommt und sagt, masken bitte ab, würden nicht traumatisch gemein in ihren rechten eingeschränkt werden, wenn sie halt ohne masken saufen gehen.

Bone02943 schrieb:Dich nicht, andere schon, und mir würde es die Freiheit nehmen etwas zu tun, was ich darf, ob ich das nun will oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Freiheit ist auch etwas zu dürfen, was man selbst gar nicht will.

Jedes gesetz verbietet irgendwas. Darum ist es ein gesetz. Wie gesagt: Warum findest du es nicht so schlimm, nacktheit im öffentlichen raum zu untersagen? Das schränkt viel mehr leute ein und zur nacktheit draußen wird keiner gezwungen.

vincent schrieb:Und wieso lässt man die Burka dann nicht einfach verpönt.. wieso muss man jetzt noch ein Verbot erlassen?

Weil dann die gefahr da ist, dass irgendwann viel mehr burka getragen werden und das ganze akzeptiert wird und man es de facto nicht mehr verbieten kann.

Außerdem würde ein supermarkt, der z.b. burkatragenden frauen eintritt verwehrt, ohne ein gesetz sofort als rassistisch gebrandmarkt werden und müsste für sich allein kämpfen wenn da leute deswegen z.b. randallieren, aber hinter einem gesetz könnte er sich verstecken.

shionoro schrieb:In Deutschland geht es ja aber auch darum, dass ein alleiniges Burkaverbot so möglicherweise nicht verfassungsgemäß ist.

Ja, das GG von 1948/49 ist eine super Verfassung. Eine Fülle von Freiheitsrechten und Grundlage der sozialen Marktwirtschaft.

Aber meiner Meinung nach wird es immer häufiger gegen den Willen der Bürger eingesetzt und politisch instrumentalisiert.

Wir sind eine Republik Deutschland und der Wille der Bürger muss zählen. Das GG muss den Bürgern dienen und nicht umgekehrt.
Wir sind auch keine Bundesrepublik Europa oder Bundesrepublik Vereinte Nationen.

shionoro schrieb:Die wie gesagt einmalige events sind. Das hatten wir doch alles schon.UNd auch die junggesellen, wenn da wirklich ein polizist kommt und sagt, masken bitte ab, würden nicht traumatisch gemein in ihren rechten eingeschränkt werden, wenn sie halt ohne masken saufen gehen.

Sag mal, genau das wäre doch eine Einschränkung in der Freiheit. :palm:

shionoro schrieb:Jedes gesetz verbietet irgendwas. Darum ist es ein gesetz. Wie gesagt: Warum findest du es nicht so schlimm, nacktheit im öffentlichen raum zu untersagen? Das schränkt viel mehr leute ein und zur nacktheit draußen wird keiner gezwungen.

Es ist mir schlicht egal. Es gibt nen haufen Orte wo man nackt sein darf. Leider hat sich mit der Wende eine verpönte Westgesellschaft eingeschlichen, die sich nur noch verdeckt zeigen mag, weshalb FKK Strände an der Ostsee verdrängt wurden, da darf man teils nur noch nackt mit Hunden baden gehen. Die offene Gesellschaft, die nach der Wende ihre verkappte Körperbedeckung eingeschleppt hat. Wow :D

shionoro schrieb:Weil dann die gefahr da ist, dass irgendwann viel mehr burka getragen werden und das ganze akzeptiert wird und man es de facto nicht mehr verbieten kann.

Wieso sollte man es verbieten, wenn es akzeptiert wird. Falls es dafür tatsächlich mal Akzeptanz gäbe, haben wir ganz andere Fehler gemacht.
Ein Verbot wird rein gar nichts an der Ideologie ändern. Für eine Stellungnahme ist es nicht nötig. Und Frauen Kleidervorschriften zu machen ist ohnehin Unfug.

shionoro schrieb:Also aktiv sich etwas anziehen find ich wesentlich aktiver, als einfach natürlich rumzulaufen.
Der echte grund ist natürlich, dass schlichtweg niemand nackt draußen rumläuft weil es gesellschaftlich verpöhnt ist und die, die es wollen, sich stattdessen FKK strände gemacht haben. Und weil das niemand macht gibt es auch keine gesonderte Regelung, weil man gar nicht davon ausgeht, dass das leute, die nicht irgendwie etwas verrückt sind, tun würden.

Naja, es ist ja nicht so dass Menschen auf Schleier-Frauen nicht abwehrend reagieren. Grundsätzlich kann ein Wirt eine Schleier Trägerin zum Gehen auffordern so wie es auch Wirte gibt die abends keine Kinder erlauben. Aber dann hast du wieder den Eklat es sei Islam feindlich etc.pp. Ergo, Freiheit wird hier nur in eine Richtung geduldet. Nimmt sich jemand die Freiheit eine Verschleierte Frau nicht zu akzeptieren, ist er ein Rassist, intolerant usw. obwohl dieser genauso die Freiheit hat mit solchen Menschen nicht kommunizieren/sie bedienen/etc. zu müssen.

shionoro schrieb:Außerdem würde ein supermarkt, der z.b. burkatragenden frauen eintritt verwehrt, ohne ein gesetz sofort als rassistisch gebrandmarkt werden und müsste für sich allein kämpfen wenn da leute deswegen z.b. randallieren, aber hinter einem gesetz könnte er sich verstecken.

Hä? Das sind jetzt echt merkwürdige Szenarien. Ein Mob wütender Linker Liberaler jagd den Supermarktbesiter, der ihnen hilflos ausgeliefert ist oder wie?^^
Ne, rassistisch brandarken kann man komplett unabhändig davon, mit einem Mob den Laden stürmen genauso.

shionoro schrieb:Außerdem würde ein supermarkt, der z.b. burkatragenden frauen eintritt verwehrt, ohne ein gesetz sofort als rassistisch gebrandmarkt werden und müsste für sich allein kämpfen wenn da leute deswegen z.b. randallieren, aber hinter einem gesetz könnte er sich verstecken.

Uad was ist mit Frauen, denen auf offener Straße der Schleier runtergerisen wird, weil so ein "Burkaverbot" beschlossen wurde und vermeintliche Sittenwächter nun denken die könnten hier selbst agieren?

Eya schrieb:Nimmt sich jemand die Freiheit eine Verschleierte Frau nicht zu akzeptieren, ist er ein Rassist, intolerant usw. obwohl dieser genauso die Freiheit hat mit solchen Menschen nicht kommunizieren/sie bedienen/etc. zu müssen.

Billiger Strohmann. Ich gebe nichts auf die Burka und keiner hat mich dafür als Rassist bezeichnet.