Seit Beginn der 2. Intifada im September 2000 greifen arabische Nationalisten und Islamisten, aber auch gewöhnliche arabische Massenmedien offen und unverkennbar auf traditionelle antisemitische Klischees und Vorlagen aus Europa zurück. Dies wird von den meisten arabischen Staaten toleriert, um von innenpolitischen Problemen abzulenken, die unzufriedene Bevölkerung ruhig zustellen und den Zulauf zum Islamismus zu bremsen.
Teilweise fördern sie diese antisemitische Hetzpropaganda ausdrücklich: beispielsweise im früheren von der Baath-Partei geführten Irak, heute vor allem in Ägypten, Saudi-Arabien, Syrien, Iran und dem Jemen. Deren Regierungen waren in der Vergangenheit oft selbst nicht bereit, Palästinenser bei sich zu integrieren und wirtschaftlich zu unterstützen. Dort verbreiten Regierungsmitglieder, Medien, Bildungseinrichtungen, selbst Universitäten, mit großer Selbstverständlichkeit antisemitische Hetzpropaganda.
Hier wirkt die ideologische und politische Zusammenarbeit des NS-Regimes mit früheren arabischen Regimen bis heute nach. @varian
So finden ein arabischer „Geschichtsrevisionismus“ und die Holocaustleugnung in der arabischen Öffentlichkeit große Resonanz. Abgelehnt wird dabei stets das Selbstverständnis des Staates Israel, der seine Existenzberechtigung aus der Erfahrung der Vernichtung des europäischen Judentums ableitet. Dazu wird der Holocaust teilweise sogar als wünschenswertes Ereignis dargestellt, das der „Nakba“ entspreche, oder als ureigenes Werk der Juden selbst.