taren schrieb:Allerdings teilweise nur zu einem kleinen Prozentsatz. Ich glaube es gibt wenige Nationalbewegungen die sich ein Land ausgesucht haben wo sie nicht leben.
Kleiner Prozentsatz - nun ja, kommt immer drauf an, an welchem "Stichtag" du wohin genau schaust. Beispiel Jerusalem: Laut osmanischem Zensus Anfang 1900 noch jüdische Mehrheit, die sich dann aber verschob. Später war dann die Mehrheit arabisch. Und insgesamt: Nach den Progromen 1im 19. Jahrhundert jüdische Einwanderung und Landkauf, ebenso massive arabische Einwandung. - Ich frage mich allerdings, warum du nach wie vor so darauf beharrst, dass die Juden "dort nicht gelebt hätten". Jene Juden, die einwanderten, waren entweder Flüchtlinge, oder eben Zionisten, die aufgrund der Pogrome in jenes Land wollten, das nun mal mit ihrer Geschichte und Religion so eng verbunden ist wie bei fast keinem anderen Volk. Haben wir doch alle von Kleinauf im Reliunterrricht gelernt.
taren schrieb:"From the River to the Sea." ist nicht nur bei Teilen von den Palästinensern vorhanden, sondern auch auf der Seite Israels, es gibt auf beiden Seiten Menschen die nicht Teilen wollen und das seit der Zeit vor der Staatsgründung Israels.
Klar gibt es die auch Israel, die zentrale Stätten der Thora (die ja alle in der Westbank liegen = Judäa und Samaria) reklamieren wollen. Aber das ist ja nun wirklich eine Minderheit, die sich in der Siedlerbewegung äußert. Pech nur, dass das Land eben schon bewohnt wird. Deshalb ist ganz bestimmt die Unterstützung der Siedler kontraproduktiv.
taren schrieb:Die Vertreibung ist eine Schuld die jedes Land selbst tragen muss und daran haben wir am meisten und was haben wir geleistet?
Eher wenig. Aber die arabischen Länder gar nix.
Ironischerweise hat Israel 1991, als Gaza räumte, nicht nur die dortigen Siedlungen abgerissen, sondern auch jüdische Familien, die dort jahrhunderte lebten, zwangsreise nach Israel verschleppt. Aus heutiger Sicht auch eher unvernüftig, weil es ja noch mehr eine vollkommene Spaltung manifestiert hat. In meinen Augen müssen Juden und Araber schlichtweg lernen (wenn nicht in diesem Jahrhundert, dann in einem der nächsten), dass sie beide in diesem Landstrich Seite an Seite leben. Aber das werden wir eh nicht mehr erleben, dass dies friedlich geschieht.
Was die Siedler angeht, ist eh klar, dass diese Siedlungen eines Tages geräumt werden müssen. In gewisser Weise setzen sich beide Seiten (Israel und PA) gegenseitig unter Druck: Die einen fördern Märyterattentate (und die Renten zahlen wir in der EU), und die anderen lassen es zu, dass religiöse Fanatiker Land besetzen.