paxito schrieb:Ich denke da versagt die Analogie mal so völlig
Überhaupt nicht. In der Sage besteht die Gefahr, dass der unsterbliche Kopf der Hydra es irgendwann schafft, sich zu befreien. Oder dass ein unwissender Spaziergänger (ist ja an einem Weg) aus Neugier den Felsen verrückt und dann der Kopf frei wird. Und der könnte dann wieder zu einem vollständigen Ungeheuer heranwachsen und genauso wüten wie früher. Hier würde es also höchstens helfen, den Kopf in einem möglichst ausbruchsicheren Gefängnis zu halten. Mit ausreichend Futter, um ihn friedlich zu halten, und unter ständiger (da der Kopf unsterblich ist, wirklich ständiger) Bewachung.
Letzteres ist etwa das, was Israel über Jahrzehnte mit den Absperrungen und der Lieferung von Wasser, Lebensmitteln etc. gemacht hat.
Nun kann man die Sage weiterspinnen und Tierschützer, die aus weit entfernt liegenden Ortschaften kommen, aufmarschieren lassen, die gegen die Haltung der Hydra protestieren. Würden die Wächter die Hydra dann freilassen? Nein, weil sie wüssten, dass sie dann sofort gefressen würden. Die Frage ist natürlich, ob es möglich ist, so mit der Hydra umzugehen, dass sie das Interesse am Töten von Menschen verliert. Eine "zahme" Hydra könnte wieder in Freiheit leben, das Gefängnis wäre dann unnötig.
Letzteres ist der Glaube der Leute aus den weit entfernt liegenden Ortschaften. Die Bewacher der Hydra glauben es nicht, denn neulich ist es ihr gelungen, den Kopf durch das Gitter zu stecken und einen Wächter zu fressen.