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Afghanistan, die Luft wird dicker

8.253 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Krieg, Terrorismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Afghanistan, die Luft wird dicker

24.08.2021 um 11:19
Zitat von ummaumma schrieb:cejar schrieb:
Da hat Herr Scholz gar nichts zu melden
Trotzdem könnte er sich dafür aussprechen. Die Frage wurde ihm in einem Interview gestellt.
@umma

So ungern ich Herrn Scholz verteidige:

Welchen echten Wert hätte das noch kurz vor der Wahl? Das wäre lächerliche Symbolpolitik. Ich wäre dann dafür, wenn alle anderen Minister geschlossen vorher alles besser gewusst hätten, nur Maas nicht. Er war mit Abstand der schlechteste Außenminister seit 1945, aber auf die 4 Wochen kommt es nun nicht mehr an.


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24.08.2021 um 11:52
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Das war noch ein zusötzlich riskantes Unterfangen für die Soldaten und die Zeit hätten die abgezogenen Soldaten auch nutzen können um am Flughafte räumliche Struktur zu schaffen. Die anfänglichen Menschenmassen auf dem Flugfeld ohne Absichicherungen sprechen da schon für sich.
Das obliegt nicht uns, haben Glück das die Amerikaner die Fähigkeit haben. Europa sieht sonst alt aus.


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24.08.2021 um 11:59
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Welchen echten Wert hätte das noch kurz vor der Wahl
Nun, ich denke schon, dass das noch Stimmen bewegen könnte.
Allerdings müssten da noch andere zur Verantwortung gezogen werden. Frau K-K hat ja schon „ihren Kopf hingehalten“.
Ich finde es auch im Hinblick darauf, wie mit den Geflüchteten jetzt umgegangen werden soll, aufschlussreich für die Wahlentscheidung.


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24.08.2021 um 12:06
@umma
Zitat von ummaumma schrieb:Allerdings müssten da noch andere zur Verantwortung gezogen werden. Frau K-K hat ja schon „ihren Kopf hingehalten“.
Ich finde es auch im Hinblick darauf, wie mit den Geflüchteten jetzt umgegangen werden soll, aufschlussreich für die Wahlentscheidung.
Ich weiss nicht, ob die Betroffenen vor Ort auch den Eindruck haben, dass AKK den Kopf hinhält oder doch eher die Bundeswehr Hilfskräfte vor Ort, und das nicht nur im übertragenen Sinne. Auch bei AKK ist talk cheap, zumal ohnehin klar war, dass ihre Karriere zu Ende ist.

Geflüchtet im Sinne von hier angekommen sind ja noch nicht viele außer einigen Ortskräften.

Tatsächlich finde ich die Frage auch wichtig, ob man da wieder große Menschenmengen ins Land lassen möchte. Da finde ich die Haltung von Herrn Kurz sehr nachvollziehbar. Wir können nicht einfach die Einwohner jeden Landes aufnehmen, in dem es gerade beschissen läuft.


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24.08.2021 um 13:05
Zitat von GeldohnearbeitGeldohnearbeit schrieb:Das sind Tadschiken alles in pandshir und keine Afghanen daher auch die Kampfmoral...
Von den Minderheiten war bis jetzt nicht viel zu sehen.
Während der 20 jährigen Intervention des Westens in Afghanistan sind die Taliban noch stärker geworden als in den 90ern.

Hatten die Taliban vorher vor allem die Gebiete mit der paschtunischen Bevölkerungsmehrheit kontrolliert, sind den Taliban
jetzt die Gebiete mit den Minderheiten weitgehend kampflos in die Hände gefallen.
Kein Wunder, denn der Westen hat vor allem die Paschtunen unterstützt.


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24.08.2021 um 13:54
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Ich sehe es halt als humanitären Anspruch sogar Verpflichtung.
Ja, das sehe ich auch so...

...und das sieht auch die Mehrheit außerhalb dieser Stammtischblase auf Allmystery so.

Sesselpupser, die den Soldaten der regulären Armee Afghanistans Feigheit unterstellen, trotz mehr als. 50.000 Toten in den letzten Jahren in ihren Reihen...

.die sich nun darüber Sorgen machen, dass Menschen ohne Biodeutsche Vergangenheit nach Deutschland kommen könnten.

Ich sehe das entspannter, ich habe auf Spiegel TV einige Ortskräfte gesehen, die fehlerfreier Deutsch sprechen können, als einige der Chef-Protagonisten
hier es anhand ihrer Grammatik erwarten lassen.

Einige von denen besitzen sogar Auszeichnungen der Deutschen Einheiten für ihre Tapferkeit...

...es muss für die 'mir san mir'-Fraktion hier im Forum ein Gräuel sein, wenn sie ihren Browser schließen und die Tageszeitung aufschlagen oder die Nachrichten hören.


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24.08.2021 um 14:11
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:und das sieht auch die Mehrheit außerhalb dieser Stammtischblase auf Allmystery so.
Und du kennst diese Mehrheit außerhalb dieser imaginären Blase? Interessant.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Sesselpupser, die den Soldaten der regulären Armee Afghanistans Feigheit unterstellen, trotz mehr als. 50.000 Toten in den letzten Jahren in ihren Reihen
Du weißt doch zu, vermutlich 99,9%, gar nicht was diese "Sesselpupser" so in ihrer Zeit außerhalb Allmys machen. Oder täusche ich mich da?
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:die sich nun darüber Sorgen machen, dass Menschen ohne Biodeutsche Vergangenheit nach Deutschland kommen könnten
Darum dürfte es den wenigsten gehen.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:ich habe auf Spiegel TV einige Ortskräfte gesehen, die fehlerfreier Deutsch sprechen können, als einige der Chef-Protagonisten
hier es anhand ihrer Grammatik erwarten lassen.
Puh, immer wieder erheiternd, wenn jemand über die Grammatik anderer lästert, aber quasi jeden Satz mit "..." beendet, oder ihn gar so beginnt. Die, nennen wir es mal alternative, Groß- und Kleinschreibung lassen wir mal gänzlich außen vor. Glashaus, Steine. Du kennst das.


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24.08.2021 um 15:20
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Sesselpupser, die den Soldaten der regulären Armee Afghanistans Feigheit unterstellen, trotz mehr als. 50.000 Toten in den letzten Jahren in ihren Reihen.
Nun Feigheit... Motivation gab es nicht, und hat die Zentralregierung wohl auch nicht schaffen können.

Ist ja nicht so als hätten die Taliban jetzt sich das Land schwer erkämpft.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Ich sehe das entspannter, ich habe auf Spiegel TV einige Ortskräfte gesehen, die fehlerfreier Deutsch sprechen können, als einige der Chef-Protagonisten
hier es anhand ihrer Grammatik erwarten lassen.
Es geht nicht um die paar Ortskräfte dabei.


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24.08.2021 um 15:27
NRF-Sprecher Ali Maisam Nasari sagte der Nachrichtenagentur AFP am Wochenende, dass die Kämpfer sich auf «einen langfristigen Konflikt» einstellen würden. Die Gruppe suche aber auch Verhandlungen mit den Taliban über eine Beteiligung an der Regierung. «Die Bedingung für einen Friedensschluss mit den Taliban ist Dezentralisierung, ein System, das soziale Gerechtigkeit, Gleichheit, Rechte und Freiheit für alle sichert», sagte Nasari.
Quelle: https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/international/nationale-widerstandsfront-nrf-afghanische-widerstandsgruppe-im-pandschirtal-umstellt/ar-AANDnyi?ocid=msedgdhp&pc=U531
Jo Dezentralisierung, wär halt schon schlauer für dieses Land...aber das tönt halt alles nicht Talibankompatibel.
Und irgendwelchen Zusicherungen kann man halt nur schwer vertrauen.
Naja mal gucken was die Zeit bringt.


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24.08.2021 um 15:32
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Ich sehe es halt als humanitären Anspruch sogar Verpflichtung.
Menschen, die aus politischen Gründen vor Todesgefahr Zuflucht suchen, sind doch grundsätzlich asylberechtigt, oder nicht? Es handelt sich nicht um Wirtschaftsflüchtlinge oder Meschen, die azs Lust und Laune das Land verlassen wollen. (Auch wenn in der Masse Einzelfälle sicherlich durchrutschen werden.)
Ortskräfte gelten nicht als Asylanten, soviel ich weiß. Da hat man andere Kriterien. Und es ist auch nicht jeder auf der Welt in Deutschland asylberechtigt, egal wie er seine Situation einschätzt. Er mag womöglich antragsberechtigt sein, aber ein Recht, von der Bundeswehr mit einer ihrer Maschinen dafür nach Deutschland geflogen zu werden, obwohl tausende Menschen um einen der wenigen Plätze in den Flugzeugen konkurrieren, hat er sicher auch nicht.


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24.08.2021 um 15:40
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Sesselpupser, die den Soldaten der regulären Armee Afghanistans Feigheit unterstellen, trotz mehr als. 50.000 Toten in den letzten Jahren in ihren Reihen...
"Feigheit" wäre sicher zu einfach. Klar ist für mich aber auch, dass man einen ganzen Staat nicht gegen seinen Willen "retten" kann. Schon gar nicht vor sich selbst. Das ändert nichts daran, dass der Westen bei Strategie und Abzug Fehler gemacht hat, aber das sind nicht die eigentlichen Gründe dafür, dass das "Projekt Afghanistan" gescheitert ist.


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24.08.2021 um 16:25
@Tripane
Zitat von TripaneTripane schrieb:Ortskräfte gelten nicht als Asylanten, soviel ich weiß. Da hat man andere Kriterien. Und es ist auch nicht jeder auf der Welt in Deutschland asylberechtigt, egal wie er seine Situation einschätzt.
Wären deiner Meinnung nach die Ortskräfte im jetzigen Gesamtzustand in Afghanistan nicht in einer Notlage, die ihr Asylrecht begründen würde, wenn sie denn einen Antrag gestellt hätten?

In der vorliegenden Situation wurde ja von Visa-Anträgen oder komplizierten Bearbeitungen berichtet. Vermutlich deshalb, weil zu dem Zeitpunkt der Antragsstellung noch andere Umstände zugrunde lagen.

Viele Familien wollten zudem selbst ihre Ausreise organisieren. Durch die zeitliche Raffung der Geschehnisse, waren sie dazu aber nicht mehr in der Lage.

SpoilerZum Art 16a GG
Asylberechtigt und demnach politisch verfolgt ist eine Person, die im Falle der Rückkehr in ihr Herkunftsland einer schwerwiegenden Menschenrechtsverletzung ausgesetzt sein wird, aufgrund ihrer

Rasse (der Begriff "Rasse" wird in Anlehnung an den Vertragstext der Genfer Flüchtlingskonventionverwendet),Nationalität,politischen Überzeugungreligiösen Grundentscheidung oderZugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe (als bestimmte soziale Gruppe kann auch eine Gruppe gelten, die sich auf das gemeinsame Merkmal der sexuellen Orientierung gründet),

ohne eine Fluchtalternative innerhalb des Herkunftslandes oder anderweitigen Schutz vor Verfolgung zu haben.
Quelle: https://www.bamf.de/DE/Themen/AsylFluechtlingsschutz/AblaufAsylverfahrens/Schutzformen/Asylberechtigung/asylberechtigung-node.html
Zitat von TripaneTripane schrieb:Er mag womöglich antragsberechtigt sein, aber ein Recht, von der Bundeswehr mit einer ihrer Maschinen dafür nach Deutschland geflogen zu werden, obwohl tausende Menschen um einen der wenigen Plätze in den Flugzeugen konkurrieren, hat er sicher auch nicht.
Welche Möglichkeiten siehst Du sonst sie aus dem Land zu bringen?


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24.08.2021 um 16:52
Den Taliban reicht es dann wohl.
...The Taliban said on Tuesday that they would reject any plans to extend the deadline for American troops to withdraw from Afghanistan by the end of this month, and they discouraged Afghans from traveling to Kabul’s airport and trying to leave the country.

Speaking at a news conference on Tuesday, Zabihullah Mujahid, a Taliban spokesman, said that the group would not accept any extension to the deadline, and noted that chaos at the airport remained a dangerous problem, according to The Associated Press.

He urged the crowds of Afghans thronging the airport in hopes of leaving the country to instead go home, saying that the Taliban would “guarantee their security.”

“We have forgotten everything in the past,” he said, according to Reuters, and noted that there was no list of people targeted for reprisals.
...
https://twitter.com/nytimes/status/1430173647206035470?s=19


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24.08.2021 um 17:04
Trauen die sich nicht, mit den USA anzulegen.


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24.08.2021 um 18:08
@Blaubeeren

Ortskräfte fallen nicht unter das Asylrecht. Das heißt nicht, dass ich sie nicht rausholen würde, wenn es geht. Es heißt nur, dass dafür nicht die Inanspruchname des Asylrechts notwendig ist. Sie können auch so geholt werden. Das scheitert also offenbar eher an der Bürokratie und an der Durchführung.

Diejenigen, die keine Ortskräfte sind bzw. waren, wird man nur in Ausnahmefällen aus dem Land holen können. In der knapp vorhandenen Zeit erst recht nicht, das muß klar sein.


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24.08.2021 um 18:46
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nee es ging darum das er dann nicht mehr so zu erkennen ist.
Ich weiß. Das war mithin ein Problem für die westlichen Truppen.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Das kann das Militär auch gar nicht. Es soll die Sicherheit unterstützen, damit eben nicht am Abend die Taliban wieder alles einreißen
Nicht nur. Sie haben auch die afghanische Armee ausgebildet und suchten den Kontakt zur Dorfbevölkerung, was wiederum sich als schwierig herausstellte.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ich kann dir nicht folgen, was das mit Drohnen oder autonomen Waffensystemen zu tun hat?
Ganz einfach. Du kannst vielleicht diesen Kampf gewinnen, aber die Bevölkerung nicht. Wenn die Kämpfe vorbei, die Armeen aus dem Land abgezogen sind, bilden sich kurz danach wieder Gruppen und alles beginnt wieder von vorne.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Viel bleibt nicht ausser dann die weichziele also die Bevölkerung selbst.
Und/oder Anschläge im Ausland. Die Möglichkeiten sind zahlreich.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Stimmt ja eben auch nicht. Du machst dem selben Fehler und siehst das als homogene Gesellschaft.

Schwarz oder Weiß.
Eben nicht und das ist eines der größten Probleme in Afghanistan. Deswegen wird es immer in diesem Land brodeln.


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24.08.2021 um 19:01
Zitat von TripaneTripane schrieb:Ortskräfte fallen nicht unter das Asylrecht. Das heißt nicht, dass ich sie nicht rausholen würde, wenn es geht. Es heißt nur, dass dafür nicht die Inanspruchname des Asylrechts notwendig ist. Sie können auch so geholt werden. Das scheitert also offenbar eher an der Bürokratie und an der Durchführung.

Diejenigen, die keine Ortskräfte sind bzw. waren, wird man nur in Ausnahmefällen aus dem Land holen können. In der knapp vorhandenen Zeit erst recht nicht, das muß klar sein.
Wenn man denn unbedingt möchte kann man die Leute die keine Ortskräfte waren ja nach Usbekistan ausfliegen und dann dort lassen (dann kann Usbekistan entscheiden). Andernfalls können nur Ortskräfte ausgeflogen werden.

Es ist gesetzlich geregelt wer nach Deutschland kommen kann und wer nicht und das ist auch gut so. Mitleid und/ oder ein persönliches Schicksal kann keine Voraussetzung sein um nach Deutschland einzureisen, wo kämen wir dann hin? Es ist schlimm was in Afghanistan passiert aber dafür ist Deutschland nicht verantwortlich.

Verantwortlich sind andere.


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24.08.2021 um 19:48
Zitat von TripaneTripane schrieb:Das scheitert also offenbar eher an der Bürokratie und an der Durchführung.
Und das wohl schon ziemlich lange. Da wurde bürokratische Gründe vorgeschoben und so wurde es wohl lange Zeit einfach von der einen Behörde an die andere abgegeben.
"Ortskräfte wurden abgelehnt, weil sie zur falschen Zeit fürs falsche Ministerium gearbeitet haben", beklagt Grotian. Seine Forderung sei, "alle, die für uns beschäftigt waren, nicht zurückzuweisen, sondern mitzunehmen".
Bundeswehroffier Marcus Grotran übt heftige Kritik an der Bundesregierung in der Bundespressekonferenz zur Lage in Afghanistan.
Zu wenige Ortskräfte berücksichtigt

Regierungsstellen hätten durch "bürokratische Tricks" gezielt versucht, die Zahl der nach Deutschland ausreisenden Ortskräfte möglichst niedrig zu halten, so Grotian. Zudem gäben sie die Zahl der ausreiseberechtigten Ortskräfte viel zu niedrig an.

Die von der Bundesregierung genannten Zahlen von 2.500 ausreiseberechtigten Afghanen, von denen 1.900 schon in Deutschland seien, seien "mitnichten richtig", sagte Grotian. Sein Verein gehe von 8.000 Ausreiseberechtigten aus - ehemalige Ortskräfte mitsamt Kernfamilien.

"Alle anderen Länder evakuieren jetzt alle Ortskräfte", sagte Grotian, "wir evakuieren die, die man ausgewählt hat. Das finden wir verwerflich." Marcus Grotian, Vorsitzender des Patenschaftsnetzwerks Afghanische Ortskräfte

Tückische Befristungen

Zu den bürokratischen Hürden, die Grotian besonders kritisiert, zählt die Zwei-Jahres-Frist für Ortskräfte: Die Ausreiseberechtigung war zunächst nur solchen Ortskräften erteilt worden, die in den vorangegangenen zwei Jahren für deutsche Stellen gearbeitet haben. Im Juni wurde die Regelung gelockert - die Befristung wurde gestrichen für Ortskräfte, die für die Bundeswehr oder andere deutsche Sicherheitsbehörden gearbeitet haben.

Zum Artikel "Afghanistan: Wer ist schuld an den Fehleinschätzungen?"

Damit seien aber jene Ortskräfte ignoriert worden, die für andere Stellen tätig waren, monierte Grotian. Er berichtete von einer Afghanin, die noch 2017 für die Entwicklungshilfeorganisation GIZ gearbeitet habe. Sie schaffte es in den vergangenen Tagen am Flughafen Kabul "bis zu deutschen Soldaten - und wurde dort abgewiesen", weil sie nicht auf einer Ausreiseliste verzeichnet gewesen sei.
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/afghanistan-heftige-kritik-an-bundesregierung-wegen-ortskraeften,Sgzygg0 (Archiv-Version vom 24.08.2021)

Es ist ne Sauerei, wenn das alles so gelaufen ist und die Warnungen ignoriert wurden und bürokratische Kniffe Menschenleben kosten.


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24.08.2021 um 19:53
Zitat von InterestedInterested schrieb:Es ist ne Sauerei, wenn das alles so gelaufen ist und die Warnungen ignoriert wurden und bürokratische Kniffe Menschenleben kosten.
Warum soll das eine Sauerei sein? Was meinst du eigentlich wie viele Leute in Afghanistan überhaupt erst als Ortskräfte tätig geworden sind, in der Hoffnung, dann nach Deutschland einreisen zu können?

Die Leute die hier ausgewählt werden, die werden schon sehr sorgfältig ausgewählt und das ist auch gut so. Es kann nicht sein, dass jeder der mal einen Handschlag gemacht hat (bei unklarer Intention) hier sofort einreisen darf.

Schlimm was dort los ist aber das sind nunmal in erster Linie nicht unsere Probleme.


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24.08.2021 um 19:56
@NFS94

Nee, die Pressekonferenz war recht eindeutig und der Marcus Grotian hatte div. Bildmaterial und Dokumente gesichert, wie da seit Jahren klar geschachert wurde und keine Visa erteilt wurden, Büros gar nicht eröffnet wurden, Familienzusammenführungen abgelehnt wurden, eine Regierungsstelle es der anderen übergab und am Ende gar nichts passierte. Das kannst Du nicht einfach damit abtun zu sagen, dass jeder der mal einen Handschlag tat. Es geht um Menschen, die seit mehreren Jahren für die Bundeswehr, die Bundesregierung tätig waren - nicht um Kräfte, die mal einen Tee gereicht haben.


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