Afghanistan, die Luft wird dicker
16.08.2021 um 21:34https://orf.at/stories/3225036/
Der „verpfuschte Abzug“ aus Afghanistan und die „hektische Evakuierung“ von US-Amerikanern und afghanischen Helfern seien ein „beschämendes Versagen der amerikanischen Führung“, sagte der Minderheitsführer der Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell, am Sonntag (Ortszeit). Die USA hätten die Möglichkeit gehabt, „diese Katastrophe zu vermeiden“.Das ist übrigens derselbe Mann der es fast heulend bereute, dass die Vereinigten Staaten von Amerika in den 90-ern die Bosnier nicht rechtzeitig genug unterstützt haben und sie in Schutz genommen haben. Und jetzt darf er höchstpersönlich mitverantwortlich für ein Szenario sein, dass man zurecht an die Jugoslawienkriege erinnern kann.
Die prominente Republikanerin Liz Cheney sagte: „Was wir gerade in Afghanistan erleben, ist das, was passiert, wenn sich Amerika aus der Welt zurückzieht.“ Der ehemalige Präsident Donald Trump und Biden würden dafür die Verantwortung tragen. Die Verbündeten der USA würden sich fragen, ob sie überhaupt auf die Vereinigten Staaten zählen könnten, sagte Cheney, Tochter des früheren Vizepräsidenten Dick Cheney.
Der Abzug der US-Truppen aus dem Land war zwar noch von Bidens Vorgänger Trump auf den Weg gebracht worden; Biden war es jedoch, der ungeachtet der sich verschlechternden Sicherheitslage die Truppen heimholte. Noch Anfang Juli sagte Biden, es sei „unwahrscheinlich“, dass die Taliban das Land überrennen könnten. Noch als Vize von US-Präsident Barack Obama war er gegen die Aufstockung der US-Truppen.