abberline schrieb:Und wenn schon, wer den Taliban auch nur ein Wort glaubt, ist selbst schuld
also die USA und auch Deutschland verhandeln mit den Taliban ih Doha/Qatar. Was soll man sonst auch machen...
Man kann die nicht ignorieren.
Wie ich immer wieder sage:
Unsere Politiker müssen mit dem IST Zustand leben, einen Eswäreschön-Zustand kann man sich gern in Kinderbüchern ausmalen.
T.Rick schrieb:Was hab ich gesagt. Bin gespannt, ob er eine Bombardierung anordnet, sobald die letzten Evakuierungsflüge draußen sind.
So eine Gelegenheit kriegt er nie wieder, so viele Taliban auf einem Haufen zu erwischen.
Biden wird da nicht reinbomben. Er ist doch nicht dem totalen Wahnsinn verfallen.
Die Taliban sind offizielle Verhandlungspartner!
Der/die Anschläge heute dürften nicht auf das Konto der Taliban gehen.
NFS94 schrieb:Wenn sie uns dann in Ruhe lassen, warum soll man nicht einfach mal gut sein lassen? Man kann doch nicht versuchen überall auf der Welt westliche Werte einzuführen. Dann ist es eben so, jedem das seine. Leben und leben lassen. Wenn Afghanistan keine Gefahr für uns darstellt, was haben wir dann damit zu tun? Dann sollen sie dort eben ihr Leben leben und wir leben unseres. Damit hat Deutschland doch überhaupt nichts zu tun.
Wenn wir unsere Entwicklung anschauen, so geht sie in einer Kontinuitätslinie vom Hellenismus, über das Römische Reich und unsere "selbstständige" Entwicklung über Reformationszeit, Aufklärung und Humanismus hin zu Demokratie. Mit schrecklichen Fehlentwicklungen wie Kolonialismus und 2 Weltkriegen, Völkermord und industriellem Massenmord....
Alles über einen Zeithorizont von locker 2300 Jahren. Eine Zeitlang gab es dabei eine gemeinsame Entwicklung .... die ganz grob mit der islamischen Expansion als beendet angesehen werden kann. (meine grobe historische Einschätzung, die allerdings falsch sein könnte)
caligae168 schrieb:Ich will mich selber nochmal zitieren von einem Beitrag auf diesem thread der was weiss ich wie viel Einträge zurück liegt.
Hat auch keinen interessiert.
Interview mit einem deutschen(!) IS-Kämpfer in Syrien(?)(als es den IS offiziell noch gab).Besondere Kennzeichen: roter Bart und AK 47.
Wir werden die Welt beherrschen und wenn es 100 Jahre dauert.
Das hört sich für mich wie ein längerfristiges PROGRAMM an.
Und nun???
ja, klar. die haben Zeit. Es gibt für Islamistn eine Langzeitvision (ich nehme weiter unten darauf Bezug), kein "Fahren auf Sicht, keine Politik, die ängstlich auf die wöchentlichen Wählerumfragen schielt...
ich denke, mit dem Verständnis des Konzepts von Dar al-Islam (arab.: "Gebiet des Islam") und Dar al-Harb ( „Haus des Krieges“ oder „Gebiet des Krieges“) ist das relativ schnell zu verstehen.
hat man das mal verstanden so versteht man auch, dass der Islam vom Grundverständnis Individualreligion, Gesellschaftsmodell, Rechtssystem und politisches System in einem ist. Wenngleich er auch von sog. moderaten/modernen Muslimen als Individualreligion gelebt werden kann. Diese gern "moderat" genannten Muslime zählen aus Sicht der Islamisten aber zu den Ungläubigen.
und jetzt zu dem umfassenderen Konzept:
Der arabische Begriff dār al-Harb دار الحرب dār al-harb, DMG dāru l-ḥarb heißt wörtlich übersetzt „Haus des Krieges“ oder „Gebiet des Krieges“ und bezeichnet alle Gebiete der Welt, in denen der Islam nicht Staatsreligion ist, die kein Dār-al-ahd („Gebiet des Vertrages“, „Gebiet des Übereinkommens“) sind. Die Bewohner der Dār al-Harb sind die Ḥarbīs, für die eigene rechtliche Bestimmungen gelten. Weitestgehend mit gleicher Bedeutung wie Dār al-Harb wird auch der Begriff Dār al-Kufr (دار الكفر), wörtlich „Gebiet des Unglaubens“ gebraucht. Im Gegensatz dazu werden Gebiete mit dem Islam als Staatsreligion Dār al-Islām (دار الإسلام) genannt
...
Kriegszüge gegen die Dār al-Harb werden aus traditioneller Sicht des Islam nicht als Kriege betrachtet und deshalb auch nicht als solche bezeichnet, sondern als „Öffnungen“ (فتوحات Futuhat). Nach traditioneller islamischer Auffassung kann es keinen Salām („Frieden“) mit der Dār al-Harb geben, sondern nur eine zeitlich begrenzte Hudna („Waffenstillstand“). Kriege gegen die Dār al-Harb werden traditionell als Dschihad bezeichnet. Die bekannte verstorbene muslimische Autorin und Referentin zum Thema Islam, Fatima Grimm, propagierte den Dschihad in ihrer Schrift „Die Erziehung unserer Kinder“ u. a. mit den Worten: „Ich meine, dass wir etwa um das 15. Lebensjahr herum damit rechnen dürfen, unsere Kinder für den Begriff des Dschihad aufgeschlossen zu finden. Wir müssen ihnen dann zeigen, auf welchen Gebieten unser Glaube den Angriffen des Dar-ul-harb ausgesetzt ist und ihnen Wege eröffnen, die es ihnen einmal ermöglichen sollen, die Verteidigung erfolgreich in die eigenen Hände zu nehmen. Dazu gehört, dass wir ... ihnen immer vor Augen führen, was für eine großartige Auszeichnung es für jeden Muslim ist, für die Sache des Islam mit der Waffe in der Hand kämpfen zu können. Einen größeren Verdienst kann er sich ja durch nichts auf Erden erwerben.“[2]
Wer den Dschihad betreibt, wird als Mudschahed (مجاهد), pl. Mudschahidun (مجاهدون), bzw. im Genitiv und Akkusativ Mudschahidin (مجاهدين) bezeichnet. Der Dschihad ist keine Pflicht des individuellen Muslims, sondern Pflicht für die Gesamtheit der Muslime (fard kifâya).
Aus diesem Konzept heraus ist die "Vision" der Langfristigkeit, des auf lange Zeit angelegten umfassenden Religion-und Politikverständnis verständlich (hoffe ich zumindest)
Quelle:
Wikipedia: Dār al-Harb