bgeoweh schrieb:100 Tote klingt schlimm, aber in den Lagern im Jemen verhungern jeden Tag 1000 Menschen und niemanden interessiert es. Ich verteile mein Mitgefühl nicht ständig um, nur weil gerade jemand die Kamera draufhält.
bgeoweh schrieb:Jo, wer meint ein Anschlag in der Größenordnung sei im Krieg(sgebiet) irgendwie was besonderes oder gar eine noch nie dagewesene Grausamkeit, der muss die Augen schon jahrelang ganz fest zugemacht haben. In Nigeria oder dem Sudan passiert sowas auch fast jeden Monat, nur filmt da keiner. Der Westen ist da schon sehr selektiv, bei uns kommt auch nicht jeder in die Tagesschau...
ich habe gestern Anschlag Kabul bei Tante google eingegeben.
Da kam nicht mal der aktuelle Anschlag am Flughafen als erstes Suchergebnis, sondern das hier:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/afghanistan-anschlag-auf-hochzeit-mehr-als-60-tote-in-kabul-a-1282468.htmlbei dieser Hochzeit waren 1200 Menschen anwesend. Aus Sicht von Terroristen ein hervorragendes "weiches" Ziel.
Mit dem Terroranschlag auf Menschenmassen am Flughafen war zu rechnen, genauso wie mit Anschlägen auf Hotels, Märkten, Moscheen/Kirchen/Tempel/Synagogen nahezu weltweit zu rechnen ist.
Die Welt ist kein friedlicheer Ort, der islamistische Terror nahezu weltweit verbreitet.
In Afghanistan ist halt die Besonderheit (wie in Libyen, Mali, Sudan, Somalia, Syrien...), dass die Machtfrage im Land ungeklärt ist und solange das so ist, pokern Terroristen auf ihre Art mit um ein Stück vom Machtkuchen.
aus individueller menschlicher Sicht (aus Opfersicht) schrecklich , barbarisch unnötig.
Aus anderer Perspektive erwartbar, nahezu unvermeidbar.
Wenn man etwas gegen den Terrorismus tun will, dann sollte man anfangen, die Täter , die WIRKLICH Verantwortlichen schuldig zu sprechen und die Verantwortung nicht anderen zuzuschieben