Trailblazer schrieb:darunter vor allem freiwillige "Gotteskrieger" aus dem arabischen Raum.
Ja, es gab die Konferenz der "arabischen Afghanen", wo Al Qaeda gegründet wurde. Das hat aber nur insofern mit den Taliban zu tun, dass das beides Bewegungen im Vorfeld des Siegs über die Russen waren, hinterher haben sich die Mudschaheddin zerstritten, aus den Splittern haben sich unter Anderem die Taliban gebildet, aber auch die Taliban-Gegner wie die Nordallianz oder die Milizen von z.B. Dostum.
Bin Laden und die anderen Führer der „arabischen Afghanen“ wollten ihre Männer aus einem sich abzeichnenden Bruderkrieg zwischen den Mudschaheddin-Gruppen heraushalten und den Dschihad gegen „Ungläubige“ andernorts fortführen. Bei einer Zusammenkunft am 11. August 1988 in Peschawar beschlossen sie, geeignete Männer in einer neuen Organisation namens al-Qaida („die Basis“) zu vereinen.[67] Bin Laden zufolge bezog sich der Begriff zunächst auf das Militärübungslager, in dem Kämpfer auf Tauglichkeit für die neue arabische Elitelegion geprüft wurden.[68]
Es herrschte Uneinigkeit, wo genau der Dschihad fortgesetzt werden solle. Der Ägypter Aiman az-Zawahiri, der auf Bin Laden inzwischen großen Einfluss gewonnen hatte, plädierte dafür, den Sturz säkularer Regime in Ländern wie Ägypten herbeizuführen. Für Abdallah Azzam hatte vor dem Hintergrund der Ersten Intifada der Kampf um Palästina Vorrang, den er mithilfe der neugegründeten islamischen Hamas als Gegengewicht zur säkularen Fatah Jassir Arafats führen wollte. Bin Laden schlug vor, die „arabischen Afghanen“ in Kaschmir, auf den Philippinen oder in den zentralasiatischen Republiken der Sowjetunion einzusetzen.[69]
Weil der Großteil des Geldes zur Unterstützung der „arabischen Afghanen“ aus Saudi-Arabien strömte, sollte auch die Führung der Dschihadisten einem Saudi obliegen. Dass die Wahl dieses „Emirs“ 1988 auf Bin Laden fiel, hing auch mit wachsenden Animositäten zwischen den Ägyptern um Zawahiri und den Unterstützern Azzams zusammen. Die arabischen Gruppierungen, die vor dem Hintergrund des sowjetischen Abzugs mehr Zulauf von Freiwilligen denn je verzeichneten, konkurrierten in der Folge um Gunst und Finanzmittel Bin Ladens. Gleichzeitig reduzierten die saudische Führung und die USA ihre Hilfen für die arabischen Mudschaheddin, was diese verärgerte und die einstigen Unterstützer als neue Gegner erscheinen ließ.[70] In einem 1999 ausgestrahlten Interview mit Al Jazeera bestritt Bin Laden, dass die arabischen Dschihadisten jemals von den USA unterstützt worden seien.[2]
Im Kampf um die Stadt Dschalalabad erlitten Bin Laden und seine Männer zusammen mit den afghanischen Mudschaheddin im Frühjahr 1989 eine schwere Niederlage gegen die afghanischen Regierungstruppen. Der Rückschlag verschärfte den Zwist zwischen den Fraktionen der Mudschaheddin. Bin Laden reiste nach Saudi-Arabien, um von der Regierung in Riad Anweisung zu erhalten, welche Seite er unterstützen solle. Er erhielt die Antwort, er und seine Männer sollten Afghanistan und Pakistan am besten ganz verlassen. Bin Laden kam der Aufforderung nach und kehrte im Herbst 1989 in sein Heimatland zurück, ebenso die meisten arabischen Freiwilligen.
Quelle:
Wikipedia: Osama bin Laden#Gründung von al-Qaida und Ende des AfghanistaneinsatzesDas war alles noch vor der "offiziellen" Formierung der Taliban ca 1994
Al Qaeda als Organisation lief parallel zu den Taliban, mit teilweisen Überschneidungen bei Personen und auch einigen gemeinsamen Aktionen. Trotzdem sind beide Orgas nicht identisch - im Vorfeld der US-Invasion z.B. haben die Taliban Al Qaeda aus dem Land geworfen, und sogar angeboten Bin Laden auszuliefern (an ein neutrales Drittland, wollten die Amis nicht) um die Amerikaner zu besänftigen.