Berryl schrieb:Natürlich kann man kritisch einhacken aber letztendlich hat die volle Breite abgebildet zu werden.
Befürworter, Kritiker usw.
Hier muss ich doch mal einhaken. Es gibt durchaus Kriterien, nach denen gewisse Positionen vernachlässigt werden können oder sogar sollten. Erwiesenem Unsinn muss niemand eine Bühne bieten. Und diesen erst recht nicht gleich gewichten.
Als Beispiel aus der Praxis fällt mir gerade ein, dass immer wieder mal, Beispiel Medizin, die Scheinargumente von Homöopathen mit den Argumenten von seriösen Medizinern und Wissenschaftlern gleich gewichtet werden. So etwas darf halt nicht passieren, und dafür gibt es Qualifikationen im Journalismus, mit denen auch solche diffizilen Fragestellungen zu klären sind.
In der Pandemie war das zugegebenermaßen nicht einfach, weil die seriösen Experten noch keine gesicherten Erkenntnisse hatten, die Quacksalber hingegen die Wahrheit gepachtet hatten. Und immer gleich auch eine politische Agenda im Hinterkopf. Wie es so ihre Art ist. Die nächste Frage ist dann manchmal, wer die vorgetragenen Argumente überhaupt noch kompetent prüfen kann. Da kann man sich durchaus mal kompetente Einschätzungen einholen; und es gibt weitere Methoden. Leider versagen selbst gute Wissenschaftler oft dabei kläglich, der Öffentlichkeit die Schlussfolgerungen aus ihren Erkenntnissen gut zu vermitteln. Auch hier ist ein guter Journalist von Wert.
Jetzt kann man verlangen, dass Schreihälse ungefiltert an die Öffentlichkeit kommen sollen. Ja, vielleicht mal. Aber da die sowieso Taubenschach spielen, haben sie keine Berechtigung, in eine fortlaufende Diskussion gesetzt zu werden.