shionoro schrieb:Nein, die meisten Büchereien werden von öffentlichen Geldern finanziert.
Habe ich doch zugestimmt das also die Büchereien und das Smithsonian.
shionoro schrieb:Darum gibt es in Frankreich quoten, wie viele filme und musik beispielsweise auf sendern/kinos französisch sein muss.
Die bei Musik aber eben taktisch umgangen werden, da dort die französische Musik, teils nachts in den Radios rauf und runter gespielt wird, damit tagsüber, dann die Charts gespielt werden können.
shionoro schrieb:Du verstehst nicht: Es geht nicht um die einzelnen filme, sondern um den gesamten Sektor. Um einen erfolgreichen Filmmarkt und eine lebendige Medienlandschaft aufzubauen, muss man da auch entsprechend geld reinpumpen in den nachwuchs und die projekte.
Sonst bekommt man das nicht.
Ich Verstehe schon, ich habe während meines Studiums an der calstate mehrere Jahre nebenbei für Columbia Pictures in der Produktion gearbeitet.
Dieses Geld muss nicht von Steuergeldern reingepumpt werden, wie es im deutschen ÖR funktionieren würde, sondern kann und sollte auch durch private Investoren reingeholt werden.
Deutschland hat einfach gar nicht die Struktur für eine Medienlandschaft ähnlich zu der US Landschaft viel zu bürokratisch (Grund Nummer 1 warum in LA weitaus weniger große Produktionen stattfinden als in den 80/90er und 2000ern) zu unflexibel und einfach zu teuer. Die große Filmindustrie ist ne Heuschrecke sie gehen sofort an den Ort wo sie am wenigsten zahlen müssen.
Geld ist wichtig versteht mich nicht falsch aber der große Rubel fängt erst dann an zu rollen wenn auch Erfolge kommen und private Investoren investieren wollen, du kannst einen Haufen Kohle in deine Filmindustrie reinschauffeln wenn die Qualität nicht stimmt hilft es nichts.
Guck dir doch mal den südkoreanischen Markt an der punktet hauptsächlich mit Independent Movies und ist momentan oben auf du musst einfach ein Umfeld schaffen in dem solche Filme geschaffen werden können da ist Geld wichtig ja aber noch wichtiger sind die Umstände, wie ich produzieren kann.
Daher punkten gerade Standorte wie Atlanta und London da die Bürokratie für Filmschaffende dort einfach der Himmel auf Erden ist im Vergleich zu Los Angeles.
shionoro schrieb:Das können dann auch ganz viele Filme mit niedrigen budgets sein, aber auch ein paar mit mehr und man darf da nicht alles, was man hat, kaputtsparen.
Es geht ja nicht ums kaputtsparen sondern darum seine Mittel ordentlich einzusetzen, siehe das skandinavische Kino, dort wirst du keinen Film finden der mehr als 20 Millionen kostet. Billig heißt nicht automatisch sharknado Niveau sondern kann eben oscar reifes Kino sein siehe another round.
Das skandinavische Kino hat ein weitaus geringeres Budget als das deutsche und ja der weltweite Erfolg zeigt das diese Medienlandschaft die du dir wünscht eben nicht Unsummen verschlingen muss um gut zu sein.
shionoro schrieb:So funktioniert das nicht. Selbst ein ernsthafter Kurzfilm, ob youtube oder woanders, braucht ein gewisses Geld, damit irgendwer auf dich aufmerksam wird.
Genauso funktioniert es häufig.
Dieses Geld wird privat aufgetrieben siehe Wes Anderson,George Lucas,Andres Muschietti,Christopher nolan,Oren peli und soviele mehr.
Diese Leute sind das beste Beispiel dafür, das es so funktioniert. Sie haben Kredite aufgenommen sich Geld von anderen geliehen oder oder nichts davon war staatlich finanziert, sie haben ihre Shorts alle mit ihrem eigenen Geld gedreht und dadurch dann studios bzw Produzenten auf sich aufmerksam gemacht
Andres Muschietti hat 2008 seinen Short Mama veröffentlicht selbst geschrieben seine Schwester war die Schauspielerin und den Short veröffentlicht so wurde Guillermo del Toro auf ihn aufmerksam und Boom 2013 Feature Film.
Genauso funktioniert es, vielleicht im digitalen Dritte Welt Land Deutschland nicht aber in den wichtigsten produktionsmärkten funktioniert es so.
shionoro schrieb:Filmfestivals gibt es in Deutschland und auch auf europäischer ebene, aber ja, da sollte noch mehr gemacht werden. Es gibt in Deutschland zu wenige explizite nachwuchsfestivals (z.b. max ophüls). Das sind gute festivals, aber letztendlich geht es auch darum, dass man den Nachwuchs auch einfach mal machen lassen muss.
Deswegen darf man sich nicht wundern ein Festival wie Sundance ist neben Social Media die beste Chance für Leute das ihre Shorts von großen Studios entdeckt werden.
Warum wird dort nicht einfach mal auf die major 5 zugegangen und ihnen ein Angebot gemacht für ein europäisches Sundance. Stattdessen verliert man die Leute dann eben komplett in andere Märkte.
shionoro schrieb:Dafür braucht er aber Geld.
Dann muss er es sich besorgen.
Fast alle Regisseure die ich oben aufgezählt habe, sind Risiken eingegangen und haben mit ihrem privaten Geld, ihre Karrieren begonnen.
Warum wartet man hier in Deutschland auf Vater Staat ?
Genau das ist der Unterschied zwischen einem Erfolgreichen Filmmarkt und einem wie Deutschlands.
Es wird darauf gewartet das einem der arsch gepampert wird, anstatt Eigeninitiative zu zeigen und sich das Geld privat zu besorgen.
shionoro schrieb:Da möchte ich aber dann schon mal fragen: Wenn die BBC so ein positivbeispiel ist, warum soll sie in England jetzt, wenn es nach den Tories geht, weniger geld haben und zu einem netflix modell umstrukturiert werden?
Spielt da ggf. die qualität, wie oft vorgebracht, bei gegner des öffentlichen Rundfunks gar keine Rolle?
Ganz einfach, weil das Volk es so möchte. Ansonsten würden sie ja nicht die tories wählen. Für viele ist der Betrag den sie zahlen müssen zu hoch, für andere ist es ein Problem das sie überhaupt für etwas zahlen müssen, was sie nicht nutzen.
Ich persönlich wäre mit den Kosten und der Qualität der momentanen BBC vollkommen einverstanden.
Ich glaube schon das bei vielen die Qualität keine Rolle spielt, sondern einfach der unfassbar hohe Beitrag den sie zahlen müssen, ohne es zu nutzen.
Es gibt wahrscheinlich Dutzende verschiedene Gründen warum.