shionoro schrieb:Das sind einfach behauptungen von dir. Ich hab schon verlinkt, dass der WDR eben nicht entscheidet, ob einer ins Gefängnis kommt oder nicht.
Warum schreib ich dir eigentlich noch? Ich habe dir am Fall von Fr. Sieglinde Baumert (auch verlinkt - damals war es halt der MDR) aufgezeigt, dass der WDR jederzeit die Möglichkeit hätte die Haft zu beenden oder vorher als Vollstreckungsmaßnahme auszuschließen. Wenn dir das zu oberflächlich ist, eine tiefere Recherche zu dem Fall Sieglinde Baumert hätte genügt und du hättest auch alle Details dazu vorliegen. Wast tust du? Du nimmst das Pressestatement vom ÖRR, der natürlich alle Schuld von sich weisen wird.
Ich habe nie behauptet, dass der WDR die Haft anordnet, sondern nur, dass er eine Mitverantwortung dafür trägt. Die Haft wird immer - und das habe ich auch gesagt - von der jeweiligen Vollstreckungsbehörde durchgeführt.
shionoro schrieb:Außerdem ist das, was du hier machst, eben eine unart. Du erfindest irgendeinen fall (bzw. lässt ihn dir von einer unseriösen quelle erfinden) und behauptest dann einfach munter sachen, wie, dass der WDR lügt oder dies und das passier wäre ohne quellenangaben.
Darauf hingewiesen behauptest du, du habest doch quellen gegeben, indem du behauptest, eine tageszeitung habe berichtet, ohne da irgendeinen artikel konkret verlinken zu können.
Die Quellenangaben habe ich gemacht, nur haben sie dir nicht gefallen, weil du sie ohne Sichtung pauschal als unseriös verurteilt hast. Zeig mir doch mal am Beispiel Markus Mähler konkret auf, wo er unseriös ist. "Kenn ich nicht = unseriös" oder "wer kritisch über den ÖRR berichtet, kann nicht seriös sein" ist halt nicht gerade des Weisheits letzter Schuss.
Den Fall habe ich nicht erfunden und das es ihn gibt, wird in einigen Lokalzeitungen durchaus widergespiegelt. Diese werden dir in die Kamera gehalten, weil sie nicht (zum Teil ohne Abo) online verfügbar sind. Wie soll ich dir die Print-Ausgabe vom Nordkurier verlinken? Einscannen und hochladen? Machst du dich nicht langsam lächerlich?
Ich will nur mal zwei Sachen aus deinen Quellen-Zitat nehmen:
shionoro schrieb:Ganz konkret hatten wir 2018 gerade einmal 3,5 Millionen Beitragskonten, die sich zum 31. Dezember entweder in einer Mahnstufe oder in Vollstreckung befunden haben. Gemessen an der Gesamtheit der Beitragskonten von fast 46 Millionen sind das gerade einmal 7,6 Prozent. Daraus darf man jedoch nicht den Schluss ziehen, dass diese Kontoinhaber gegen den Beitrag sind.
Lass dir mal die Zahlen geben wie viele Beitragskonten vor 2013 noch in Vollstreckung oder Mahnstufe waren. Von 3,5 Millionen war man dort weit entfernt. Selbst wenn nur die Hälfte dieser Beitragskonten zu Leuten gehören, die den Beitrag aus Protest oder Gewissensgründen verweigern, wären das immer noch viel zu viele Menschen.
Ergänzend dazu muss man auch noch bedenken, dass viele Menschen ja auch zahlen, obwohl sie nicht damit zufrieden sind, einfach weil sie sich den aussichtslosen Papierkrieg nicht antun wollen. Das hingegen wird im Interview natürlich nicht dargelegt. Der einzige Gradmesser, der effektiv die Akzeptanz des ÖRR wiederspiegelt, ist der freiwillige Beitrag, denn nur der zeigt auf, wie viele Leute den ÖRR akzeptieren. Es werden sicher noch viele sein, aber es sind auch viele auf deren Rücken das System ausgetragen wird.
shionoro schrieb:Wenn jemand bewusst gegen das Gesetz verstößt, dann frage ich: Was ist daran verwerflich, diese Personen der Gerechtigkeit, also dem Rechtsstaat zuzuführen? Was würde der Staat tun, wenn jemand bewusst Steuern hinterziehen oder eine Abgabe bewusst und absichtlich nicht entrichten würde? Sie verstehen die Analogie.
Das ist auch der Grund, warum das in der großen Presse kein großes Ding ist. Das Vorgehen ist gesetzlich gedeckt. Hier wird überhaupt nicht eine Sekunde darüber nachgedacht dass irgendwas schief läuft, wenn Leute lieber ins Gefängnis gehen als den Beitrag zu zahlen bzw. die damit zusammenhängende Vermögensauskunft abzugeben. Stattdessen gilt "Ich habe Anspruch auf das Geld, also hole ich es mir auch, egal wer dafür ins Gefängnis muss" - ich dachte immer der ÖRR wäre für die Bürger, nicht gegen sie.
Ich kann dir übbrigens aus eigener Erfahrung sagen, dass es dem Beitragsservice egal ist wie wenig du verdienst oder wie gering dein Einkommen ist. Ohne einen Wisch vom Sozialamt bekommst du mit dem Argument keine Befreiung. Dahingehend ist das Statement des netten Pressespechers zumindest tendentiös irreführend.
shionoro schrieb:Dass keiner wegen nicht gezahlten GEZ ins gefängnis soll bezieht sich auf die, die nicht zahlen können oder anderweitig einfach säumig sind. Es bezieht sich nicht auf die, die den beitrag absichtlich nicht zahlen, obwohl sie es können. Und so ist das nunmal bei allen abgaben irgendwann. Die muss man entrichten und wenn nicht, dann gibt es irgendwann beugehaft, wenn man es absichtlich nicht tut.
Ja, genau. Es bezieht sich auf die, die absichtlich nicht zahlen. Für einen Moment dachte ich fast schon, es hätte bei dir Klick gemacht. Das ist ja der fundamentale Punkt der Kritik, dass das Gesetz, so wie es jetzt ist und gelebt wird, nicht unbedingt zum Vorteil der Bürger ausgelegt ist, sondern einzig allein dem ÖRR dient - also Verbesserung bedarf. Dass du das immer noch nicht verstanden hast, ist schon ein bisschen erschreckend.